Verwischung der Grenzen zwischen präventivem und repressivem Recht: Gefahrenprognose, Sicherheit und Migration
Der deutsche liberale
Rechtsstaat ist geprägt von der Unterscheidung zwischen präventivem und
repressivem Recht. Die Grenzen zwischen reaktiv-repressivem und präventivem
Sicherheitsrecht verschwimmen jedoch zunehmend unter sicherheitspolitischen
Gesichtspunkten, insbesondere im Bereich des Terrorismusvorwurfs und der
"crimmigration". Der Vortrag geht insbesondere der Frage nach, welche
sicherheitsbehördlichen und gerichtlichen Gefahrenprognosen vorgenommen werden,
um Ausweisungen im Namen der Sicherheit der Bundesrepublik Deutschlands zu
legitimieren.
Dr. Nahed Samour ist Associate Researcher an der Radboud University, Nijmegen und arbeitet im Forschungsprojekt "race-religion-constellations". Sie hat Rechtswissenschaften und Islamwissenschaften an den Universitäten Bonn, Birzeit/Ramallah, London (SOAS), Berlin (HU), Harvard und Damaskus studiert. Sie war Doktorandin am Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt a. M. und Rechtsreferendarin am Kammergericht in Berlin. Ihre wissenschaftliche Laufbahn führte sie zudem an das Eric Castrén-Institut für Völkerrecht und Menschenrechte der Universität Helsinki, an das Lichtenberg-Kolleg des Göttingen Institute for Advance Study sowie an das Harvard Law School Institute for Global Law and Policy und das Law & Society Institute der Humboldt Universität zu Berlin, Juristische Fakultät.
Vorträge 2023:
1. Dienstag, 02.05.2023, 18:00 Uhr – Stephanie Schmidt: Affekt und Polizei. Eine Ethnografie der Wut in der exekutiven Gewaltarbeit.
2. Donnerstag, 15.06.2023, 16:15 Uhr – Dr. Marc Jungblut: Polizeikommunikation in sozialen Medien
3. Donnerstag, 30.11.2023, 16:15 Uhr – Dr. Nahed Samour, M.A.: Gefahrenprognose, Sicherheit und Migration