Digitalisierung und Schule

Digitalisierung und Schule

Der Arbeitsbereich Digitalisierung und Schule ist Teil des Forschungsschwerpunkts „Educational Digital Studies“ an der Goethe-Universität Frankfurt und erforscht die zunehmende Relevanz des Digitalen in Lern- und Bildungswelten systematisch und empirisch. Besonders Transformationen raum-zeitlicher Kontexte und Strukturen sowie Konstruktion und situative Verschmelzung (trans-)lokaler und (trans-)medialer Handlungsräume in digital erweiterten Lern- und Handlungsumgebungen in Zusammenhang mit Schule und Bildung werden in den Blick genommen.

Der Schwerpunkts setzt sich zum Ziel, die gesellschaftliche Bedeutung tiefgreifender kultureller Transformationen angesichts durch Digitalisierung veränderter Zeit-Räumlichkeiten von Bildungsprozessen und -verhältnissen zu untersuchen.

Digital-medialer und sozialer Wandel werden im Arbeitsbereich systematisch, methodisch und empirisch adressiert. Ausgegangen wird von der These, dass aktuelle Entwicklungen derart tiefgreifend in soziale, gesellschaftliche und Entwicklungs- sowie Bildungszusammenhänge wirken, dass es neue, theoretisch informierte und sich an kontingente Wirklichkeiten anpassende Forschungszugänge braucht, um Phänomene der digitalen Kultur und Gesellschaft zu erfassen.

Zentrale Forschungsthemen Arbeitsbereichs Digitalisierung und Schule sind:

  • Transformation sozialer Interaktionen angesichts der Verwobenheit mit digitalen Medien. Im Speziellen die Konstitution von Selbst- und Weltverhältnissen als Bildungsprozess angesichts digitaler Handlungskontexte.
  • Raum-zeitliche Strukturen sozialen Handelns angesichts unterschiedlicher Wandlungsprozesse der Digitalisierung (Beschleunigung, Datafizierung, Konnektivität).

Von besonderem Interesse ist, wie sich schulische Lernräume und die soziale Situation des Unterrichts durch beispielsweise die Ausstattung und Auseinandersetzung mit digitalen Endgeräten, Plattformen, Apps und Anwendungen verändern, bzw. wie je nach Schulstandort individuell gestaltete digitale Infrastruktur in schulische soziale Interaktionsprozesse des Unterrichts integriert und als Lernumgebung etabliert und angeeignet werden.

Methodisch orientiert sich der Schwerpunkt vorwiegend an qualitativ-rekonstruktiven Verfahren wie konstruktivistischer Grounded Theory und Situationsanalyse und deren Weiterentwicklung in Verbindung mit qualitativer sozialer Netzwerkanalyse und sozialräumlicher Kartographie zur Adressierung komplexer und dynamischer sozialer Prozesse im Zuge gesellschaftlich-kultureller und schulischer Transformation.

In der systematischen Forschung stehen Bezüge zu relational-konstruktivistischer Sozial-, Raum- und Medientheorie, sowie Konzepte von Medienbildung im Kontext von Digitalisierung im Zentrum der Auseinandersetzung.