Panel 3: Islamische Philosophie

Panelleitung: Mohamed Turki, Frankfurt/Reza Hajatpour, Erlangen

Die islamische Philosophie wird – besonders in den europäischen Sprachen – sowohl in den orientalistischen als auch in den doxographischen Schriften überwiegend unter deskriptiv historischen Gesichtspunkten betrachtet. Die Anwendung der Bezeichnung „islamischen Philosophie“ verweist spontan ausschließlich auf die mittelalterliche Philosophiegeschichte und ihre Diskursformen.  Die Frage nach einer modernen islamischen Philosophie, die an die mittelalterliche philosophische Tradition dekonstruktivistisch bzw. rekonstrukvistisch  anknüpft und im eigenen Kontext eigenständig Fragen stellt, bleibt noch zu klären. Bereits unternommene philosophische Projekte wie z.B. die „Kritik der arabischen Vernunft“ von Mohamed Abed Aljabri oder Seyyed Hossein Nasrs Kritik an der westlichen Moderne und die Hervorhebung universaler Geltung islamischer Werte können zwar als Beispiele für moderne methodische Ansätze dienen, beantworten aber nicht abschließend die Frage nach den Definitionskonzepten einer modernen islamischen Philosophie.

Referenten

Ulrich Rudolph (Zürich)
Philosophie in der islamischen Welt: Forschungsstand und Perspektiven

Mohamed Mesbahi (Rabat)
The Need to Reconsider the Human Self (Quiddity) in the Islamic Philosophy

Andreas Speer (Köln)
Die Wahrheit kann der Wahrheit nicht widersprechen: Einige Überlegungen zum Spannungsverhältnis von Philosophie und Theologie im Ausgang von Ibn Rushds „Faṣl al-maqāl“

Azelarabe Bennani (Fes)
Die Theologie der Befreiung als religiöser Protest bei dem marokkanischen Philosoph Taha Abdurrahmane