Karrieren und Gesichter

Trautmann

Studienfach: Germanistik
Tätigkeit: Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Hassia Mineralquellen

1. Warum haben Sie sich für den von Ihnen gewählten Studiengang entschieden? Welche Aspekte erschienen Ihnen reizvoll? Welche Berufsvorstellungen hatten Sie am Anfang Ihres Studiums?


Meine Lieblingsfächer in der Schule waren Deutsch und Geschichte. Ich wählte einfach das, was mir am meisten Spaß machte.  Ich muss gestehen, ich hatte noch keine konkreten Berufsvorstellungen zu Beginn meines Studiums. Ich wußte aber, was ich nicht wollte: Lehramt studieren. Das war schon mal sehr hilfreich.
Ich begann während meines Studiums einen Parallelstudiengang in Marburg: Sprecherziehung/Sprechwissenschaft. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Zum einen war es toll, eine Uni wie Marburg kennen zu lernen, die deutlich nicht so überlaufen war wie Frankfurt und zum anderen war es deutlich Praxis- und damit Job-orientierter. Es hat dem Germanistik-Studium eine Richtung gegeben. Wäre ich nicht in der PR gelandet, dann sicher in einem Beruf, der mit diesem Studiengang zu tun hat.

2. Bitte beschreiben Sie kurz Ihren beruflichen Werdegang. Was machen Sie jetzt? Welche Tätigkeiten und Aufgaben sind damit verbunden?

Ich leite heute die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Hassia Mineralquellen. Ich beantworte Presseanfragen und gehe mit meinen Unternehmensthemen aktiv auf die Presse zu. Ich leite das Besuchermanagement. Gerade drehen wir einen neuen Unternehmensfilm dafür. Ich schreibe ein Kundenmagazin „Quellenpost“  oder organisiere Kundenreisen für Absatzmittler. Nächstes Jahr feiern wir 150 Jahre Hassia – klar sitze ich im Orgateam. Wir werden ein Event für die ganze Familie machen und natürlich mit unseren Mitarbeitern und Kunden feiern. Dann wird es noch eine Hassia Story in Buchform geben. Und ich leite verschiedene Projekte, halte den Kontakt zu Verbänden und Institutionen. Der Job ist sehr vielfältig, das macht ihn so spannend und abwechslungsreich. Davor war ich in gleicher Position für die Licher Privatbrauerei  tätig. Nach meinem Studium arbeitete ich für eine PR-Agentur. Das war sehr gut, da ich sehr schnell, sehr viele unterschiedliche PR-Disziplinen kennen lernen konnte. Das kann ich nur empfehlen.

3. Welche Fähigkeiten und Kenntnisse aus dem Studium helfen Ihnen heute in Ihrem Beruf?

Das Studium half mir, mich rasch in neue Themenfelder hinein zu denken und diese mir zu erarbeiten. Ich habe oft gehadert mit dem Studium, weil es einfach so theoretisch war und ich immer mehr Spaß in der praktischen Arbeit fand. Heute bin ich sehr froh und stolz, daß ich beide Studiengänge erfolgreich abgeschlossen habe und nicht hingeworfen habe. Das Studium ist einfach eine Art „Eintrittskarte“ für die Karriereleiter.

4. Welche Zusatzqualifikationen haben Sie parallel zum Studium oder nach dem Studium noch erworben? Haben Sie Praktika gemacht? Welche Rolle spielte das für die Berufswahl? Und hat das Praktikum möglicherweise sogar Türen zu einem Beruf geöffnet?

Siehe oben: Parallelstudiengang. Ich habe während des Studiums Promotions gemacht um Geld zu verdienen und schnell gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, mit Menschen zu tun zu haben und zu verkaufen. Eigenschaften, die ich in meinem Beruf jeden Tag brauche. Durch so eine Promotion – die erste von Hit Radio FFH zum Sendestart 1989 – habe ich Kontakt zum Sender geknüpft und einfach nach einem Praktikumsplatz gefragt. Redaktion ging nicht, da ich keine journalistischen Erfahrungen hatte, deshalb PR. Ich blieb sieben Jahre als feste Freie dort.  Daran sieht man, wie viel Spaß es mir machte. Ganz klar: es war DIE Entscheidung für meine Berufswahl.

5. Was war bei Ihrem Jobeinstieg das Schwierigste? Was empfehlen Sie Studierenden und Absolventen für den Jobeinstieg? Was hat Ihnen am meisten geholfen, einen Job zu finden?

Ich kann nur dazu raten nach Neigung und Interesse zu gehen. Dann macht der Job auch wirklich Spaß und man hat Erfolg damit! Nutzen Sie bestehende Kontakte, fassen Sie nach. Bauen Sie sich neue Kontakte auf, gehen Sie auch mal vollkommen neue Wege und seien Sie initiativ, kreativ und ehrgeizig dabei.

6. Was würden Sie Studierenden und Studieninteressierten noch als Tipp mit auf den Weg geben?

Mein Rat: Initiativ sein. Machen Sie Praktika, nur so sehen Sie, welcher Beruf/Berufsfeld zu Ihnen passt. Dran bleiben! Und sich nicht durch Absagen einschüchtern lassen. Engagement und Einsatz zeigen.  Dies gilt vor allem für die Praktikumszeit. Setzen Sie sich von anderen Kandidaten ab. Seien Sie aufgeweckt, kreativ und interessiert. Bringen Sie sich ein.

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