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Seminar mit Prof. Ilit Ferber (Tel-Aviv University): Walter Benjamin’s Berliner Kindheit: The Five Senses

Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Semester Prof. Ilit Ferber von der Universität Tel-Aviv als Gastprofessorin an unserem Institut begrüßen dürfen!

Vom 17. bis zum 19. Februar 2020, jeweils von 10–18 Uhr in Raum IG 1.418 (weitere Informationen zu Modulen im LSF), bietet sie ein Blockseminar in englischer Sprache mit dem Titel Walter Benjamin’s Berliner Kindheit: The Five Senses an. Eine nachträgliche Anmeldung ist noch bis zum 20. Januar durch direkte Kontaktaufnahme mit Ilit Ferber möglich (iferber@tauex.tau.ac.il).

Am 19. Februar ab 16:30 laden wir außerdem alle Interessierten zur Filmvorführung, voraussichtlich in Raum IG 1.411 ein: Gezeigt werden in Anwesenheit Chantal Benjamins die Filme des Projekts "Berlin Childhood”, Ergebnis einer Kollaboration zwischen Aura Rosenberg, Frances Scholz und Chantal Benjamin. Wir bitten bei Teilnahmewunsch um eine kurze vorherige Mitteilung per E-Mail.

Am 25. Februar um 20:00 stellt Ilit Ferber außerdem in der DENKBAR ihr soeben bei Oxford University Press erschienenes Buch Language Pangs – On Pain and the Origin of Language vor. Das Buch befasst sich mit der Erfahrung von Schmerz, der immer auch sprachlich codiert ist und Einfluss auf die Sprache hat. Sie entwickelt eine Phänomenologie des Schmerzes, unter Bezug auf Herders berühmte Abhandlung über den Ursprung der Sprache von 1772. Autoren wie Martin Heidegger, Stanley Cavell und André Gide sowie der Philoktet des Sophokles spielen in Ferbers Diskussion des Zusammenhangs von Schmerz, Ausdruck, Mitleiden und Hören eine wichtige Rolle.

Seminarbeschreibung

Much has been written about the visual Schwerpunkt of Walter Benjamin’s work. Benjamin himself repeatedly uses terms such as the “optical unconscious,” “Denkbild” or “dialektisches Bild”. But as we will discover, Benjamin’s work is not only about sight and vision; he is attracted to acoustic elements and hearing, and to the sense of touch, smell and taste (Benjamin writes, for example, about smelling the winter rain or the market colors, feeling the warmth of the baked apple, the touch of wood and hearing the sad sound of the Kaiserpanorama). The seminar will be devoted to exploring all five senses that, as we will see together, occupy a central role in his work, challenging the customary interpretative focus on vision. We will see this by way of a close reading of Benjamin’s Berliner Kindheit, his text on childhood in which the presence of the five senses is especially prominent, a presence that slowly disappears as one grows older.

Zur Person

Ilit Ferber lehrt Philosophie an der Universität Tel-Aviv. Ihre Forschungsschwerpunkt ist die Philosophie der Emotionen, besonders der Melancholie, des Leidens und des Schmerzes, mit einer von der Sprache ausgehenden Perspektive. Zu ihren Veröffentlichungen zählen Artikel über Leibniz, Herder, Freud, Benjamin, Heidegger, Scholem und Améry. Sie ist Mitherausgeberin eines Sammelbands über die Bedeutung von Stimmungen in der Philosophie sowie zwei Bücher – auf Englisch und Hebräisch – über die Klage im Denken Gershom Scholems.

Ferbers Buch Philosophy and Melancholy: Benjamin’s Early Reflections on Theater and Language (Stanford University Press, 2013) erkundet die Rolle der Melancholie in Bejamins frühen Schriften und verhandelt die Beziehung zwischen Benjamin, Freud und Leibniz.

Ihr neues Buch Language Pangs: On Pain and the Origin of Language (Oxford University Press, 2019) erkundet die Rolle des Schmerzes in Herdes Sprachursprungstheorie, Heideggers Seminar über Herder sowie Sophokles’ Philoktet.

Derzeit arbeitet Ferber an zwei parallelen Projekten zu 1. Jean Amérys Philosophie der Zeitlichkeit (gefördert vom ISF) sowie 2. der Rolle der Akustik im Werk Walter Benjamins.

Weitere Informationen zu ihren Arbeiten finden sich auf Ilit Ferbers Website.