Dynamiken von Sprache und Identität unter Arabern und Aramäern in Deutschland

Prof. Dr. Armina Omerika
Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam
Goethe-Universität Frankfurt

Senckenberganlage 31, 2. OG.
60325 Frankfurt am Main
Büro: Juridicum, Raum 214

Tel.: +49 (0)69/798-33745
Fax: +49 (0)69/798-32753
E-Mail: omerika@em.uni-frankfurt.de

Prof. Dr. Ömer Özsoy
Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam
Goethe-Universität Frankfurt

Senckenberganlage 31, 2. OG.
60325 Frankfurt am Main
Büro: Juridicum, Raum 208

Tel.: +49 (0)69/798-32751
Fax: +49 (0)69/798-32753
E-Mail: oezsoy@em.uni-frankfurt.de

Dr. Daniel Birnstiel
Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam
Goethe-Universität Frankfurt

Senckenberganlage 31, 2. OG.
60325 Frankfurt am Main
Büro: Juridicum, Raum 219

Tel.: +49 (0)69/798-33743
Fax: +49 (0)69/798-32753
E-Mail: birnstiel@em.uni-frankfurt.de

Beschreibung

Ethnische, kulturelle, religiöse und sprachliche Faktoren wirken bei der Identitätsbildung im Nahen Osten zusammen. Sprachliche Variation präsentiert sich hier als Koexistenz sogenannter „communal dialects“. Diese spiegeln sehr unterschiedliche Identitätsaspekte wider und geben unter anderem den Gegensätzen von Ethnie, Religion, Sesshaftigkeit, Staatsangehörigkeit, sozioökonomischem Status und Urbanität Ausdruck

Die konkrete Bedeutung von Begriffen wie „Araber“, „Aramäer“ und „(As)Syrer“ bzw. „arabisch“, „aramäisch“, und „(as)syrisch“ ist vor diesem Hintergrund gerade in Bezug Individuen und ihre Identität schwer zu fassen. Was damit im Einzelfall jeweils gemeint ist, ist nicht nur durch die jeweiligen Personen und ihre individuelle Vita konditioniert, sondern hängt auch von ihrer geographischen Herkunft, ihrer Nationalität und Staatsangehörigkeit sowie weiteren identitätsstiftenden Faktoren wie Gender, Religion, Sprache und Dialekt oder ihrer sozio-kulturellen Herkunft ab. Darüber hinaus ist diese „Identität“ nicht statisch, sondern dynamisch und zusätzlichen Faktoren unterworfen. Hierzu gehören die (vermeintlichen) Identität von Gesprächspartnern, die jeweilige tagespolitische Situation und Ähnliches. Neben der synchronen Dynamik existiert auch eine diachrone Dynamik. Diese Dynamiken werden durch das „Leben in der Diaspora“ bzw. die Migrationssituation noch einmal verstärkt und zusätzlichen Änderungen unterworfen.

Das Projekt „Dynamiken von Sprache und Identität unter Arabern und Aramäern in Deutschland“ stellt die Frage, welche Faktoren und Dynamiken bei der Identitätsbildung von in Deutschland lebenden „Aramäern“ und „Arabern“ zum Tragen kommen. Im Fokus stehen dabei nicht nur die grundsätzliche Eigen- wie auch Fremdwahrnehmung, sondern auch situationsbedingte Veränderungen, denen die Zugehörigkeit zur und die Verortung innerhalb der jeweiligen Gruppe unterworfen sein können. Die verschiedenen ethnischen und sprachlichen, aber auch historischen, religiösen und sozio-kulturellen Faktoren, die hierbei ein Wirkung entfalten, sind zu identifizieren und in ihren Konstellationen und Wirkungen zu beschreiben.

Die Erfassung und Hierarchisierung der verschiedenen identitätsbildenden Faktoren und ihrer Dynamiken im deutschen Kontext leistet dabei einen Beitrag im Rahmen soziopolitischer Diskurse zur Migration und Identität.

Publikationen und Vorträge


  • “Classical Arabic”. In: John Huehnergard and Na’ama Pat-El (Eds.), The Semitic Languages (2. Ausgabe). Routledge Language Family Series. New York: Routledge 2019, 367-402.
  • “ʾAʿribū l-qurʾān! – Reading the rasm according to relevant ḥadīṯ materials”. Paper presented at the conference “Reading the Rasm II”, Berlin-Brandenburg Academy of Sciences, December 3-5 2019.
  • “Divine Speech in Saadia Gaon’s Arabic Bible Translation – A Bridge Between Two Cultures?”. Paper presented at the symposium “Divine Logos and Transmission: Translating and Interpreting Foreign Revelations”, Frankfurt University, July 1-3 2019.
  • Re-engaging Comparative Arabic and Semitic Studies (Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes, 115). Edited by Daniel Birnstiel and Na’ama Pat-El. Wiesbaden: Harrassowitz, 2018.
  •  “Neither Clear nor Clarifying – Yet Clearly Arabic”. In: Daniel Birnstiel and Na’ama Pat-El (Eds.), Re-engaging Comparative Semitic and Arabic Studies. Wiesbaden: Harrassowitz 2018, 45-104.
  • “הֶחָכָם, but הַחָכְמָה: Some Notes on the Vocalisation of the Definite Article in Tiberian Hebrew”. In: Nadia Vidro et al. (Hrsg.), Studies in Semitic Linguistics and Manuscripts: A Liber Discipulorum in Honour of Professor Geoffrey Khan. Studia Semitica Upsaliensia. Uppsala: Acta Universitatis Upsaliensis 2018, 111-131.
  • “The syllable structure of the Quranic Consonantal Text – some thoughts”. Paper presented at the conference “Reading the Rasm – Quranic Text, Reading Traditions and The ʿArabiyya”, Leiden University, December 7-8 2018.
  • “Losst it is, my precious, lost, lost!”. Paper presented at the conference „Vergessen, verschwiegen, verdrängt: Nicht repräsentierte Stimmen, Konzepte und Texte des Islams“,Frankfurt University, May 7-9 2018.
  • “Vowel lengthening and syllable structure in Qurʾanic reading traditions”. . Paper presented at the conference “Semitic vocalization and reading traditions”, Cambridge University, May 4 2018.
  • “Information structure, topic and focus in Kurdistan Arabic – some remarks”. Paper presented at the conference “Contact linguistics in cross-border Kurdistan”, Frankfurt University, December 2-3 2017.
  • “Problems and Challenges of Verb Stem Derivation in Qur’anic Arabic”. Paper presented at the 45th North Atlantic Conference for Afro-Asiatic Linguistics, Leiden University, June 9-11- 2017.