Gisela Welz schloss 1984 ihr Studium der Kulturanthropologie und Europäischen Ethnologie, Historischen Ethnologie und Amerikanistik an der Universität Frankfurt mit dem Magister Artium ab und promovierte 1990 bei Prof. Dr. Greverus mit einer stadtethnographischen Studie über die Restrukturierung von Brooklyn, N.Y. ("Street Life. Alltag in einem New Yorker Slum", Frankfurt a. M. 1991)
Von 1989 bis 1996 war sie als Wissenschaftliche Assistentin am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen tätig, wo sie sich 1996 mit einer Forschung zur Repräsentation von Migranten und ethnischen Minderheiten in Museen und Festivals habilitierte ("Inszenierungen kultureller Vielfalt", Berlin 1996).
1998 wurde sie als Nachfolgerin von Prof. Dr. Ina-Maria Greverus auf den Lehrstuhl am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie berufen.
Forschungs- und Lehraufenthalte verbrachte Gisela Welz an der New York University (1992/1993), an der University of California in Los Angeles (1996), als Heisenbergstipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin (1997), als Erasmus-Gastdozentin an der Universität von Zypern (2004) und dem ISCTE Lissabon (2007) sowie als Simon Visiting Professor am Department of Social Anthropology der University of Manchester (2009).
Europäische Integration und griechisch-zyprische Gesellschaft
Seit den1990er Jahren forschte Gisela Welz gemeinsam mit ihrem im März 2015 verstorbenen Mann, den Berliner Europäischen Ethnologen Stefan Beck, in einem EU-Mitgliedsland im östlichen Mittelmeer, der Republik Zypern. Unter anderem führte Gisela Welz 1999-2001 ein Lehrforschungsprojekt mit Studierenden zu den kulturellen und gesellschaftlichen Effekten von Globalisierung und europäischer Integration in Zypern durch. Nach dem EU-Beitritt Zyperns 2004 wurde in einem weiteren Lehrforschungsprojekt mit dem Titel New Europeans (2005-06) untersucht, welche Auswirkungen die europäische Integration für das Alltagsleben in der Republik Zypern hatte.
2006 gab sie gemeinsam mit Yiannis Papadakis (University of Cyprus) und Nicos Peristianis (University of Nicosia) das Buch Divided Cyprus, die erste englischsprachige Anthologie mit kultur- und sozialanthropologischen Forschungen über den Zypernkonflikt, heraus. 2015 erschien die Monographie European Products. Making and Unnmaking Heritage in Cyprus, die 2016 den PROSE Award der amerikanischen Wissenschafts- und Fachbuchverlage in der Kategorie Anthropologie erhielt.
2004-2007
Urbanisierung als kulturelles Projekt: Stadtumbau im Großraum Lissabon (Projektleitung, 36 Monate, gefördert von der DFG)
2006-2008
Die Ortsmonographie als Wissensformat (Projektleitung, 24 Monate, gefördert von der DFG). Teilprojekt des Paketantrag-Forschungsverbunds Volkskundliches Wissen und gesellschaftlicher Wissenstransfer in Zusammenarbeit mit Instituten der Universitäten Kiel, Tübingen, Göttingen und der Humboldt-Universität Berlin.
2008-2010
Volkskundliche Gemeindeforschung in Deutschland im 20. Jahrhundert. (Projektleitung, 24 Monate, gefördert von der DFG)
2010-2013
Kulturinszenierungen. Inwertsetzung von ethnisch-kultureller Vielfalt im Kontext urbaner Umstrukturierungsprozesse (Projektleitung gemeinsam mit Prof. Dr. Kira Kosnick, 36 Monate, gefördert von der DFG). Teilprojekt des Paketantrags Neuordnung des Städtischen im neoliberalen Zeitalter
Kathrin Eitel, Martina Klausner, Laura Otto, Gisela Welz (eds.) Interventions with:in Ethnography. Kulturanthropologie Notizen 83. Frankfurt/M.: Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, im Druck
Gisela Welz. 2021. More-than-human Futures: Towards a Relational Anthropology in/of the Anthropocene. Hamburger Journal für Kulturanthropologie (HJK), (13), 36–46.
Gisela Welz, 2019. Fieldwork in Cyprus: A Personal Memoir. In: "After Practice. Thinking through matter and meaning relationally", edited by the Laboratory: Anthropology of Environment, Human Relations at Institute for European Ethnology Humboldt-Universität zu Berlin. Berliner Blätter Ethnographische und Ethnologie Studien, Panama Verlag Berlin.
Gisela Welz. 2018. Assembling halloumi: contesting the EU's food quality label policy in the Republic of Cyprus. In: Forney, Jérémie, Chris Rosin, Hugh Campbell (eds.), Agri-environmental Governance as an Assemblage. Multiplicity, Power, and Transformation. London: Routledge, pp. 76-90
Vollständiges Verzeichnis der Veröffentlichungen von Gisela Welz
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