Gründungsdirektor «Point Sud»
Tel. 069/798 - 33055 & Fax 069/798 - 33065
E-Mail: m.diawara (at) em.uni-frankfurt.de
Raum: IG 514
Sprechzeiten: Do 14–16 Uhr, Anmeldung bei Frau Hüfner, Tel. 069 798-33064
I - EXCELLENZCLUSTER „Herausbildung normativer Ordnungen“
Popular Culture, Medien: Um die Tragweite der Veränderungen der neueren Medien und deren Aneignung zu verstehen, ist es unabdinglich, sie historisch zu kontextualisieren und Kenntnisse über ältere Medien einzubeziehen. Welche Prozesse laufen ab, wenn lokale interessengeleitete Akteure an konkreten Orten der Handlung und Produktion auf verschiedene globale Interessen stoßen?
Herausbildung normativer Ordnungen: Im Zentrum der Untersuchungen stehen die normativen Veränderungen, die sich durch die Einführung der elektronischen Medien und der kommerziellen Werbung in ausgewählten afrikanischen Gesellschaften eingestellt haben. Hinzu kommt die geschichtliche Entwicklung der Rechte am geistigen Eigentum in Afrika sowie deren Umsetzung durch lokale Akteure im Kontext zunehmender globaler Mobilität. Ihre diachrone Erforschung und Bearbeitung bietet direkte Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit mit Historikern, Ethnologen und Rechtswissenschaftlern.
II - AFRASO
Chinesische Medizin in Mali und Südafrika: Seit den 1960er Jahren gibt es zwischen Afrika und China einen bedeutenden Austausch auf dem Gebiet der Gesundheit. Welche Therapieformen haben sich nach über einem halben Jahrhundert der Entwicklungszusammenarbeit etabliert? Welche Beziehungen haben sich zwischen chinesischen Ärzten und afrikanischen Patienten etabliert? Welche Geschichte der Beziehungen zwischen Gesundheitspraktikern und zwischen so unterschiedlichen Gesundheitssystemen kann geschrieben werden?
Landnahme durch Investoren aus Asien: Die Übernahme von Land durch ausländische Firmen hat die Chance, zum Thema des dritten Jahrtausends erhoben zu werden. Wie, warum und unter welchen Machtkonstellationen vor allem Asiaten in Afrika Land aufkaufen, wirft viele Themen auf. Grundlegend ist zuerst die Frage, wie das Land durch lokale Akteure angeeignet wird. Dabei ist es notwendig, die Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteuren und zwischen den Staaten zu untersuchen.
Handelsnetze und Migration zwischen Afrika und Asien: Nahezu im gesamten Afrika unterhalten asiatische Unternehmer und Händler Niederlassungen, die weitere Migrationsbewegungen zur Folge haben. Chinesische Firmen spielen dabei eine besonders prominente Rolle. Es sind aber nicht nur Menschen asiatischer Staaten, die aus unterschiedlichsten Motiven nach Afrika reisen, sondern auch Afrikaner, die in Asien aktiv sind. Die Migration ist jedoch nicht nur Ergebnis des aktuellen Globalisierungsschubs. Die Handelsnetzwerke sind zum Teil über Jahrhunderte gewachsen. Schwerpunkt der Forschung ist die Betrachtung konkreter kultureller und wirtschaftlicher Wechselwirkungen aus lokaler Sicht.
Als Gründungsdirektor von Point Sud, Forschungszentrum Lokales Wissens, und Leiter des Lenkungsgremiums des Programm Point Sud habe ich eine erste vierjährige Programm-Phase (2008-2012) geleitet, die insgesamt 18 Konferenzen umfasste. Eine zweite, ebenfalls von der DFG geförderte Programm-Phase (2013-2017) wurde im August 2013 initiiert.