Bachelor Nebenfach

Dsc 1439 1 1

Der Bachelorstudiengang „Kunst – Medien – Kulturelle Bildung“ im Nebenfach befähigt Studierende zu wissenschaftlich, künstlerisch sowie kunst- und kulturpädagogisch orientierten Tätigkeiten in vielfältigen Berufsfeldern der Bereiche Kultur, Bildung / Kulturelle Bildung, Medien und Soziales.

Das „Frankfurter Modell“ basiert auf der langjährigen Tradition kunstpädagogischer Studiengänge an der Goethe Universität in Frankfurt. Es ist gekennzeichnet durch die enge Verknüpfung wissenschaftlicher, künstlerischer und pädagogischer Studienanteile und ihrer Vernetzung mit der verdichteten Kulturlandschaft in Frankfurt am Main sowie im Rhein-Main-Gebiet. Die Besonderheit des Nebenfach-Studiengangs liegt in einer auf gleichen Anteilen von Theorie und Praxis basierenden Ausbildung, die bereits während des Studiums an zukünftige Berufsfelder angebunden ist. Das „Frankfurter Modell“ betont die künstlerische Ausbildung als Grundlage der Persönlichkeitsbildung und einer auf ästhetischen, medialen wie sozialen Kompetenzen begründeten Vermittlungstätigkeit. Eine Besonderheit des „Frankfurter Modells“ ist die spezielle künstlerische Praxis, die analoge und mediale Schwerpunkte miteinander vernetzt. Zugleich werden durch die fundierte fachwissenschaftliche und -didaktische Ausbildung sowie die Ansiedelung des Studiengangs an einer Universität mit breitem Fächerangebot Kompetenzen vermittelt, die grundlegend zur professionellen Tätigkeit in einem vielfältigen Spektrum von Berufen der Kunstvermittlung, und Kulturkommunikation und der Medien befähigen.

Der enge Kontakt zu lokalen, regionalen und internationalen Kunst- und Kulturinstitutionen bietet die Möglichkeit, studienbegleitend Praxiserfahrungen zu sammeln. Zu diesen kooperierenden Institutionen gehören beispielsweise das Städel Museum, die Schirn Kunsthalle, das Museum für Moderne Kunst, das Filmmuseeum, das Museum für Kommunikation, das Gallus Zentrum, die Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus e.V., das Interkulturelle Atelier (IKAT) des Museums der Weltkulturen, das Historische Museum, das Atelier Goldstein und das Schauspiel jeweils in Frankfurt und die Jugendkunstschule Offenbach, die JVA Rockenberg und Butzbach.

Die Studierenden erwerben theoretische und praktische Kenntnisse sowie analytische und gestalterische Kompetenzen im Umgang mit vielfältigen kulturellen, künstlerischen und medialen Konzepten und Produktionen in ihren gegenwärtigen sowie in ihren historischen Dimensionen. Durch die wissenschaftlich und methodisch reflektierte Ausbildung sowie die Verschränkung theoretischer und praktischer Perspektiven werden die Voraussetzungen für professionelles Handeln in vielfältigen Berufsfeldern der Bereiche Kultur, Bildung / Kulturelle Bildung, Medien und Soziales geschaffen.

Die fachwissenschaftlichen, fachpraktisch-künstlerischen und fachdidaktischen Anteile des Studiums orientieren sich in ihrem Aufbau und in ihren Inhalten an den Erfordernissen für den Erwerb der unten aufgeführten Kompetenzen sowie deren enger Verschränkung untereinander.

I.  Fachwissenschaft

Um eine in Ansätzen eigene, kritisch fundierte Bildkompetenz zu erwerben, sammeln die Studierenden Kenntnisse über und Erfahrungen mit Eigenarten von sowie Differenzen und Wechselwirkungen zwischen analogen und digitalen Bildmedien in ihren historischen und gegenwärtigen Dimensionen.

Die fachwissenschaftlichen Kompetenzen beziehen sich auf ausgewählte Fragen und Gegenstände der Gegenwart und Geschichte der Kunst und Kulturgeschichte, der Alltagsästhetik und Jugendkulturen sowie generell der visuellen und materiellen Kulturen, auf Methoden der Analyse von Kunstwerken und Medien der Bild- und Kulturproduktion, sowie ihre Vermittlung.

Im Studium zu erwerbende fachwissenschaftliche Kompetenzen sind:

• Grundkenntnisse über Kunst der Gegenwart und über Kunst-, Kultur- und Medientheorien.
• Grundkenntnisse in Theorien zur medialen Bildkultur der Gegenwart, zu visuellen Kulturen (Visuelle Kultur / Visual Culture) und zur materiellen Kultur. Darin enthalten sind Theorieansätze gegenwärtiger Alltagskulturen (Kulturwissenschaften / Cultural Studies), Jugendkulturen, Geschlechterkulturen (Gender Studies), Umwelt-gestaltung, Architektur und Design, mediale vernetzte Welten, Lebens- und Konsumstile (Mode, Freizeitstile), Waren- und Produktwelten.
• Grundlegende Fähigkeiten zu wissenschaftlichem Arbeiten, wissenschaftlicher Forschung und zur selbständigen methodischen Analyse unter Berücksichtigung relevanter Bezugsdisziplinen.

II.  Fachpraxis

Sowohl die Kunst der Gegenwart als auch die Alltagsästhetik und Umweltgestaltung sind durch eine Vielfalt von Wechselwirkungen zwischen medialen und materialen Ausdrucksformen charakterisiert. Die fachpraktische Ausbildung nimmt diese Herausforderung an, indem sie zunächst Grundübungen in verschiedenen bildnerischen Gestaltungs- und Ausdrucksformen bietet, denen eine Vertiefung der Grundlagen des künstlerischen Gestaltens sowie schließlich eine vertiefende bildnerisch-künstlerische Auseinandersetzung folgt. Die Studierenden machen Erfahrungen mit Eigenart, Differenz und Wechselwirkung zwischen analogen und digitalen Bildmedien und Produktionsformen, so dass sie die Fundamente für eigene, kritisch und künstlerisch orientierte Kompetenz bilden.

Die enge Verbindung zwischen Reflexion und Fachpraxis unterstützt grundlegende bildnerische Erfahrungen in den unterschiedlichen künstlerischen Medien. Zu erwerbende Kompetenzen sind:

• Grundlegende Fertigkeiten in verschiedenen bildnerischen Darstellungsweisen,
• Grundkenntnisse über Materialeigenschaften und deren künstlerischer Verarbeitung,
• Differenzierung und Sensibilisierung der Wahrnehmungsfähigkeit und des visuellen Denkens,
• Grundfähigkeit zum vertieften bildnerisch-künstlerischen Gestaltung in einem analogen Medium (Plastik, Grafik, Malerei) oder einem digitalen Bildmedium (Foto, Video, Computer, Internet, Web 2.0). Dies kann die Bereiche Umweltgestaltung, Architektur, Design und Performance einschließen.

III.  Fachdidaktik

Im Bereich der Visuellen Bildung und Fachdidaktik werden Intentionen, Inhalte und Formen ästhetischen Erfahrens und Lernens in anthropologischen, historischen und institutionellen Kontexten untersucht. Es werden Strategien und Handlungsmöglichkeiten vermittelt, wie solche Momente ästhetischen Erfahrens und Lernens in außerschulischen Bereichen fachgerecht angeregt und intensiviert werden können. Dies geschieht sowohl in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Literatur als auch auf der Basis empirischer Erkundungen in den jeweiligen Erfahrungs- und Lernfeldern.

Zu vermittelnde Kompetenzen sind:

• Grundkenntnisse zu gegenwärtig in außerschulischen Vermittlungssituationen wichtigen kunst- und kulturpädagogischen Konzepten.
• Analyse und Reflexion der Ziele und Methoden Visueller Bildung und Fachdidaktik in ausgewählten Lehr-Lernsituationen.
• Grundlegende Kenntnisse zur Entwicklung, Interpretation und Ästhetik bildnerischer Praxis von Kindern und Jugendlichen; Erfassen ästhetischen Verhaltens als Ausdrucksmedium und Kommunikationsangebot.
• Anwendungsbezogene Fähigkeit, sowohl entwicklungstypische Verläufe in der Kinderzeichnung zu identifizieren als auch individuelle, meist biografisch bedingte Besonderheiten wertzuschätzen.
• Grundfähigkeiten zur in Ansätzen selbständigen, wissenschaftlich begründeten Planung von zielgruppen-spezifischen ästhetischen Erfahrungs- und Lernprozessen.
• Grundfähigkeiten zur evaluativen Erkundung kunstpädagogischer Praxis.