Forschung | Projekte


EKG – Erklärvideos und (mangelnde) Kontroversität im Fach Geschichte

Didaktik der Geschichtslehrerausbildung (Habilitationsprojekt)

Dr. Jessica Kreutz 

Fragmentierung, Segmentierung, Marginalisierung: die Lehrerbildung an deutschen Hochschulen ist erneut starker Kritik ausgesetzt. Jedoch sollten (Geschichts)lehramtsstudierende in der hochschulischen Ausbildungsphase so ausgebildet werden, dass sie ihre in den fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen, bildungswissenschaftlichen sowie schulpraktischen Studienanteilen erworbenen Kenntnisse im Sinne einer professionellen Handlungskompetenz sinnvoll verknüpfen und vernetzen können. Ausgehend von dieser (bildungspolitischen) Prämisse geht es in dieser Studie darum, Kohärenz in der geschichtsdidaktischen Hochschullehre zunächst in allen Facetten und Erscheinungsformen zu untersuchen (nature of coherence), als hochschuldidaktisches Prinzip zu identifizieren (structural coherence), in einer hoch-schulischen Methodik sichtbar zu machen (conceptual coherence) und im Verständnis eines Kompe-tenzzuwachs zu begründen (biographical coherence). Folgende Fragen sind dabei leitend, vollständiger Text:

Didaktik der Geschichtslehrerausbildung_Dr. Jessica Kreutz

Das historische Planspiel (Dissertationsprojekt)

Christian Buschmann

 „Ob sich die Planspielmethode für den Geschichtsunterricht eignet, ist nicht ganz sicher.“ [1] (Markus Bernhardt)

Ausgehend vom Forschungsstand zum Planspiel als Methode zur Förderung von Mündigkeit im gesellschaftswissenschaftlichen Fachunterricht sowie der geschichtsdidaktischen Diskussion zum Spiel/Spielen im Geschichtsunterricht verfolgt das Dissertationsprojekt das Ziel, das Planspiel als Methode historischen Lernens theoretisch zu fundieren und empirisch zu erproben. Dazu werden in einem ersten Schritt die domänespezifischen Anteile der Planspielmethode, insbesondere in den (meta-)reflexiven Spielphasen, mit Hilfe geschichtsdidaktischer Theorie geschärft. Der Methodeneinsatz wird in einem weiteren Schritt am Beispiel eines Planspiels zum christlich-jüdischen Zusammenleben im spätmittelalterlichen Frankfurt mittels ethnografischer Zugänge empirisch untersucht. Der Fokus der Studie liegt darauf, die unterschiedlichen Perspektiven der relevanten Akteure (Schüler:innen, Lehrkräfte, Fachdidaktik) auf das historische Planspiel abzubilden, um Herausforderungen und Potenziale des Einsatzes in der schulischen Praxis zu beschreiben. Die Ergebnisse werden schließlich in die aktuelle geschichtsdidaktische Debatte um subjektorientiertes historisches Lernen eingeordnet.

[1] Markus Bernhardt (2018): Das Spiel im Geschichtsunterricht, S. 123.

FALKE-G

FALKE-G

Im Projekt FALKE-G wurde ‚gutes' Erklären im Geschichtsunterricht über die Analyse unterschiedlicher Perspektiven auf dieses Phänomen erforscht. Dazu wurde im trans- und interdisziplinären Projekt FALKE (Fachspezifische Lehrkräftekompetenzen im Erklären), in dem sich elf Fachdidaktiken dem unterrichtlichen Erklären widmeten, ein computerbasierter Fragebogen entwickelt. Dieser stellte sechs videografierte Erklärungen einer Lehrkraft zur Diskussion, die sich hinsichtlich der Darstellung einer historischen Kausalbeziehung (Begründungsweise) unterscheiden. Ziel des Projekts war es, Aspekte guten Erklärens aus der Sicht von vier Statusgruppen (Schüler*innen, Lehramtsstudierende, Seminarlehrkräfte und Fachdidaktiker*innen) empirisch zu identifizieren und insbesondere multiperspektivische Wahrnehmungen zur Modellierung von Begründungen in instruktionalen Erklärungen im Geschichtsunterricht zu erfassen und zu diskutieren.

 BMBF Qualitätsoffensive Lehrerbildung 2015-2019 | Promotionsstelle | Fördergeber BMBF Projektbearbeitung


THE NEXT LEVEL (Lehrerbildung vernetzt entwickeln) – Mündigkeit im sozialwissenschaftlichen Unterricht

Philipp McLean

PROJEKTBESCHREIBUNG

Das im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung bewilligte Konzept „LEVEL – Lehrerbildung vernetzt entwickeln“ wird von zahlreichen lehrerbildenden Institutionen der Goethe-Universität getragen. Im sozialwissenschaftlichen Fächerverbund wird die Vernetzung der politischen, historischen und geographischen Lehrerbildung angestrebt. Beteiligt sind das Institut für Humangeographie, das Seminar für Didaktik der Geschichte sowie das Institut für Politikwissenschaft. Im Zusammenwirken der beiden ersten lehrerbildenden Phasen sollen im Wege der videobasierten Unterrichtsbeobachtung zentrale Charakteristika von Mündigkeit als Leitziel sozialwissenschaftlich-historischer Bildung identifiziert, analysiert und interpretiert werden, um daraus sowohl inhaltliche als auch didaktisch-methodische Schlüsse für das Lehrer(innen)handeln zu ziehen. Das vom sozialwissenschaftlichen Fachverbund bearbeitete Kernthema „Mündigkeit“ soll als etabliertes fachübergreifendes Bildungsziel zudem Kooperationsmöglichkeiten mit Kolleg(inn)en aus den Bildungswissenschaften und weiteren Fachdidaktiken ermöglichen.

PROJEKTLEITUNG

Prof. Dr. Tim Engartner, Prof. Dr. Gerhard Henke-Bockschatz und Prof. Dr. Detlef Kanwischer
Projektbearbeitung: May Jehle, Maria Theresa Meßner, Philipp McLean
Laufzeit: Juli 2015 – Dezember 2018

Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung