1. Die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft gehört zu den
sogenannten kleinen Fächern. Bitte stellen Sie uns Ihr Fach in wenigen Sätzen
vor.
Die
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft ist ein Studiengang, der im
Unterschied zu den Einzelphilologien Germanistik, Romanistik und Anglistik ein
exklusives und zugleich vergleichend und theoretisch angelegtes Studium der
Literatur ermöglicht. Exklusiv heißt, dass das Studium keine
Pflichtveranstaltungen in der Linguistik und der Sprachpraxis vorsieht.
Vergleichend heißt, dass es auf keine Nationalphilologie festgelegt ist.
Kenntnisse des Englischen und Französischen werden vorausgesetzt oder im
Eigenstudium erworben. Theoretisch heißt, dass das Studium ästhetische und
philosophische Fragestellungen an die Literatur stellt: Was ist Literatur? Was
kann sie? Wodurch unterscheidet sie sich von anderen schriftlichen
Ausdrucksformen? Im Unterschied zu den Einzelphilologien bereitet dieses
Studium nicht auf das Lehramt vor.
2. Was zeichnet Ihr Fach am Standort Frankfurt besonders aus?
Die
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Frankfurt zeichnet sich
durch einen starken ästhetischen und literaturtheoretischen Schwerpunkt aus.
Sie unterhält darüber hinaus durch enge Verbindungen und Kooperationen mit den
anderen Philologien sowie mit den Theater-, Film- und Medienwissenschaften in
Frankfurt. Die Lehrveranstaltungen sind, bis auf die regelmäßig im
Sommersemester stattfindende Ringvorlesung zu wechselnden Themen, als Seminare
konzipiert, was eine aktive Teilnahme der Studierenden ermöglicht. Darüber
hinaus finden – das Lehrangebot ergänzend – am Institut regelmäßig
Gastvorträge, Workshops, Tagungen und Exkursionen statt.
3. Womit beschäftigen Sie sich aktuell in Ihrer Forschung?
Am Institut für AVL wird derzeit vor allem zu folgenden Feldern
geforscht:
- Literatur
und Psychoanalyse
- Übersetzung
und Übersetzungstheorie
- Lyrik
- Gendertheorie
- Literatur
und Theologie
- Frühromantik
und deutscher Idealismus
- Realismus
- Wissenschaftsgeschichte
- Fiktionalitätstheorien
4. Was erwartet diejenigen, die sich für ein Studium der AVL entscheiden?
Ein leseintensives Studium, in dem die Wahl der Themen und Schwerpunkte
sehr frei sind; intensive Diskussionen in den Seminaren; ein guter
Betreuungsschlüssel durch die am Institut lehrenden Dozentinnen; die
Möglichkeit, ein bis zwei Semester im Ausland zu studieren; die Begegnung mit
internationalen Gastdozentinnen; Seminar-Kooperationen mit anderen
Universitäten und Exkursionen.
5. Nennen Sie uns drei Gründe, warum es aus Ihrer Sicht eine gute
Entscheidung ist, AVL zu studieren.
Wer gerne liest und sich für
Literatur interessiert, ist in diesem Studium bestens aufgehoben. Das Studium
der AVL vermittelt nicht nur den Kanon der Weltliteratur von Homer bis Joyce,
sondern führt auf sensible und kritische Weise in die wissenschaftliche
Auseinandersetzung mit dem Gegenstand Literatur ein. Die Fragen, die an
Literatur gestellt werden, sind vielfältig: historisch, semiotisch, ästhetisch
und gesellschaftspolitisch. Absolventinnen des B.A. und M.A. AVL verfügen nicht
nur über eine überdurchschnittliche hohe Sprachenkompetenz und
Allgemeinbildung, sondern auch über
analytische und kritische Kompetenzen, die sie für viele Berufsfelder
qualifizieren.