feministische philosoph_innengruppe

+ Über uns

Wir sind eine Gruppe Frankfurter Student_innen der Philosophie und Gesellschaftswissenschaften, die sich aus queer-feministischer Perspektive mit philosophischen und gesellschaftskritischen Fragen beschäftigt.

Wir versuchen einerseits in das Lehrangebot einzugreifen, indem wir Seminare und Workshops zu feministischen Themen organisieren und auf diese Weise bisher etablierte und auch nicht etablierte Wissenschaftler*innen vorstellen. Mithilfe von regulären Lehraufträgen möchten wir Studierenden die Gelegenheit geben,  feministische Arbeiten zu verfassen, die als Leistungsnachweis anerkannt werden. Daneben veranstalten wir jedes Semester ein Autonomes Tutorium, in dem wir einschlägige Texte diskutieren.

Wir sind offen für neue Mitglieder und freuen uns über jede_n,
die_der Interesse an unseren Aktivitäten hat!

+ Kontakt:

 
     femphil@riseup.net

+ Aktuelles

Aktuelle Informationen findet ihr auf unserer Homepage www.femphil-frankfurt.de

+ Frühere Semester

23. & 24.01. und 30. & 31.01. 2015

Blockseminar: Under what Conditions is the Concept of Vulnerability Useful for a Feminist Theory?

Dozentin: Prof. Dr. Estelle Ferrarese

Die Fragestellung des Seminars - Under what Conditions is the Concept of Vulnerability Useful for a Feminist Theory? - soll ausgehend von den Schriften Emmanuel Lévinas‘ und neueren Anschlüssen an seine Theorie erörtert werden. Das Konzept der Verletzlichkeit ist ein zentraler Bezugspunkt für die Entwicklung seiner Thesen über das Politische zwischen Ethik und Gewalt sowie für seinen Subjektbegriff. Das Subjekt erscheint bei Lévinas als ein endliches Subjekt mit beschränkten Möglichkeiten, welches sich immer und unauflösbar dem Anderen gegenüber sieht. Damit wendet er sich gegen eine Philosophie des souveränen Subjekts, das in seiner Autonomie den Anderen nur von sich ausgehend denken kann und ihm damit Gewalt antut. Die sich für Lévinas hieraus ergebenden Folgerungen haben breiten Anklang in feministischen Rezeptionen gefunden, so nimmt beispielsweise Judith Butler immer wieder Bezug auf Lévinas, um ihre Überlegungen zu verletzbaren Körpern zu diskutieren. Sein Begriff der Verantwortung bietet zudem Anknüpfungspunkte für aktuelle Debatten um den Care-Begriff, in dem es darum geht die Bedingungen der Reproduktion gesellschaftlicher Verhältnisse kritisch zu hinterfragen, um sie neu und anders zu gestalten.

Das Seminar findet in englischer Sprache statt.

Am 5.11. wird es um 16h ein Vorbereitungstreffen im Frauen*raum
PEG (2.G215) geben mit Informationen zum Scheinerwerb.

femphil@riseup.net | www.femphil.uni-frankfurt.de
gefördert vom Institut für Philosophie 

Veranstaltungsdaten in LSF
WS 2013/14

7.-10-4-2014
Blockseminar am Institut für Philosophie mit Dr. Patricia Purtschert in Kooperation mit den feministischen Philosoph_innengruppe Frankfurt

Die Philosophen Hegel und Nietzsche sind zwei der prominentesten Denker der Moderne. Zugleich vereint sie ein besonders abwertendes Frauenbild. Anstatt dabei stehen zu bleiben, dieses negative Bild zu kritisieren, wird es in diesem Seminar darum gehen, herauszuarbeiten, wie die Konstruktion der Frau als "das Andere" geradezu konstitutiv für die Möglichkeit der (männlichen) Subjektwerdung ist. Da die Frau als Medium zur Subjektwerdung fungiert, ist sie die notwendig Ausgeschlossene.
Am 13.02. wird es um 14h ein Vorbereitungs–treffen im Frauen*raum
PEG (2.G215) geben, indem mögliche Referate/ individuell vorzubereitende
Leistungen verteilt werden.

Veranstaltungsdaten
Plakat (PDF)

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Vortrag von Penelope Deutscher zu:
How to Do Things with Analogies: Slaves, Animals, Sex and Sovereigns in Mary Wollstonecraft's Vindication

Im Zentrum des Vortrags von Deutscher (Northwestern University, US) steht dabei die Schrift A Vindication of the Rights of Woman: with Strictures on Political and Moral Subjects von Mary Wollstonecraft, welche 1792 erschien und die Forderung gleicher Rechte für Frauen, insbesondere in Bezug auf ihre Bildung zum Gegenstand hat. Penelope Deutscher wird sich anhand der politischen Schrift mit der Problematik einer Analogie zwischen Sklav_innen und Frauen auseinandersetzen und diese aus einer intersektionalen und queer-theoretischen Perspektive kritisch betrachten. Hierzu bezieht sie sich u.a. auf Theoretiker_innen wie Jacques Derrida, Michèle Le Doeuff sowie Janet Halley und thematisiert dabei außerdem die methodologisch schwierige Frage, wie mit solch historischen Texten von Philosophinnen umgegangen werden kann. 

Der Vortrag findet am Montag den 25.11.2013 um 18 Uhr (ct) im KoZ (Studierendenhaus, Campus Bockenheim) statt.

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SoSe 2013 AUTONOMES TUTORIUM

„Das andere Geschlecht“ - Teil II

Mi 16-18h im Frauenraum des PEG (2.G215)

Im Jahr 1949 veröffentlichte Simone de Beauvoir ihre Studie „Das andere Geschlecht“, die
bald zu einem Schlüsseltext der feministischen Bewegung des 20. Jahrhunderts avancierte.
In diesem Buch stellt de Beauvoir die vielzitierte und kontrovers diskutierte These auf,
dass man „Nicht als Frau geboren, sondern zur Frau gemacht wird“, spezifischer: dass der
faktische Unterschied der Geschlechter Ausdruck und Resultat eines gesellschaftlichen
Unterscheidungs-, ja Unterdrückungsprozesses ist.

Nachdem wir im letzten Semester das erste Buch dieses Werks ausführlich diskutiert haben,
in dem Beauvoir vor allem die biologischen, historischen und ideologischen Grundlagen
des Geschlechterverhältnisses analysiert, wollen wir uns in diesem Semester dem zweiten
Buch zuwenden. In diesem versucht Beauvoir nachzuvollziehen, wie die von ihr aufgezeigten
Bedingungen der Geschlechterhierarchie von der Frau subjektiv erlebt und internalisiert
werden.

Kenntnisse des ersten Buchs bzw. Teilnahme an unserem Tutorium im Wintersemester sind
zwar hilfreich, aber keine Voraussetzung für einen lohnenden Besuch unseres Tutoriums.
Auf Wunsch stellen wir gerne Textausschnitte zur Verfügung, die zur Vorbereitung gelesen
werden können.

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WiSe 2012/13 AUTONOMES TUTORIUM

„Das andere Geschlecht“ und zeitgenössische Anschlüsse

Im Jahr 1949 veröffentlichte Simone de Beauvoir ihre Studie „Das andere Geschlecht“, die
bald zu einem Schlüsseltext der feministischen Bewegung des 20. Jahrhunderts avancierte.
In diesem Buch stellt de Beauvoir, wenn auch nicht immer konsequent (so die Kritik von
Judith Butler), die vielzitierte und kontrovers diskutierte These auf, dass man „Nicht als
Frau geboren, sondern zur Frau gemacht wird“, spezifischer: dass der faktische Unterschied
der Geschlechter Ausdruck und Resultat eines gesellschaftlichen Unterscheidungs-, ja
Unterdrückungsprozesses ist.

In unserem Autonomen Tutorium wollen wir versuchen, die politische und theoretische
Durchschlagskraft, die von diesem Buch ausging, nachzuvollziehen, indem wir zunächst
zentrale Argumente de Beauvoirs selber und anschließend ausgewählte zeitgenössische
Repliken (u.a. von Judith Butler, Luce Irigaray) diskutieren. Auf diese Weise wollen wir
ermitteln, inwiefern an „Das andere Geschlecht“ in der gegenwärtigen feministischen Theorie
noch angeschlossen wird/werden kann.

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Abendvortrag und Workshop mit Amy Allen

Feminism, Modernity, and Critical Theory | Amy Allen (Dartmouth College)

Freitag, 27.07.2012  | 18 Uhr | Café KoZ (Bockenheim) 


Workshop mit Amy Allen

Samstag, 28.07.2012 | Institut für Sozialforschung (Bockenheim)

10h-13h   Buchvorstellung mit anschließender Diskussion

14h-17h   Repliken



Workshop und Autonomes Tutorium im Sommersemester 2012:

Macht der Vernunft, Rationalität der Macht: Zu einem Schlüsselmotiv Kritischer Theorie aus feministischer Perspektive

Das Verhältnis von Macht und Vernunft ist von jeher zentraler Gegenstand jener gesellschaftstheoretischen Strömung, die man gemeinhin als Kritische Theorie bezeichnet. Die verschiedenen Ansätze Kritischer Theorie teilen die These, dass die mit der Moderne einsetzende gesellschaftliche Transformation aufs Engste mit dem neuzeitlichen Siegeszug des Vernunftideals zusammenhängt. Anders gesagt: Gegenwärtige Machtverhältnisse lassen sich kaum analysieren, wenn man nicht zugleich in den Blick nimmt, dass Handeln und Denken in der Moderne zunehmend dem Kriterium der „Vernünftigkeit“ unterliegen, also dem (Selbst-)Anspruch, sie mögen auf generalisierbaren Annahmen über die Welt gründen.

Kritische Theorie denkt dieses Wechselverhältnis von Vernunft und Macht als ein ambivalentes: Die Neuorientierung gesellschaftlicher Organisation am Maßstab der Vernunft macht es einerseits möglich, tradierte Machtverhältnisse aufzubrechen, indem absolutistische oder dogmatische Begründungsfiguren ihre Legitimität einbüßen. Andererseits aber droht das Vernunftideal, in seinem Universalitätsanspruch selber dogmatisch zu werden, und begründet so neue, womöglich subtilere und darum umso beharrlichere Formen gesellschaftlichen Ausschlusses.

In unserem Tutorium wollen wir die anstehende Veröffentlichung des Buches „The Force of Reason – The Philosophical Foundations of Critical Theory“ der amerikanischen Philosophin Amy Allen zum Anlass nehmen, zu rekonstruieren, wie das Verhältnis von Macht und Vernunft in den ersten drei Generationen der Kritischen Theorie (Adorno/Horkheimer, Habermas, Honneth) verhandelt wird. Amy Allen folgend, wollen wir diese Auseinandersetzung mit einer Lektüre der machtanalytischen Schriften Foucaults verbinden, um mit ihnen eine Brücke zu schlagen zwischen klassischen Topoi der Kritischen Theorie und jüngeren feministischen Debatten. Aktuelle Kritische Theorie, so dabei unsere These, darf nicht ignorieren, dass sich Machtverhältnisse maßgeblich in der sozialen Konstruktion von Geschlechtsidentitäten reproduzieren. Kritische Theorie hätte nicht zuletzt zu fragen, wie Vernunft an diesen Machtverhältnissen ihren Anteil hat – und wie sie umgekehrt womöglich den Weg zu ihrer Transformation bereiten könnte.

Im Anschluss an das Seminar findet ein 2-tägiger Workshop mit der Autorin statt, in dem die im Tutorium erarbeiteten Fragestellungen gemeinsam diskutiert werden können.

In diesem Tutorium können Scheine erworben werden.

Literatur:

  • Amy Allen: The Force of Reason. The Philosophical Foundations of Critical Theory (im Erscheinen)
  • Amy Allen: The Politics of Our Selves (2008)
  • Amy Allen: The Power of Feminist Theory (1999)
  • Adorno/Horkheimer: Dialektik der Aufklärung
  • Jürgen Habermas 1976: Zur Rekonstruktion des Historischen Materialismus, Frankfurt a.M.
  • Jürgen Habermas 1981: Theorie des kommunikativen Handeln, Bd. 1: Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalität, Frankfurt a.M.
  • Axel Honneth 2007: Pathologien der Vernunft, Frankfurt a.M.
  • Axel Honneth 2011: Recht der Freiheit, Berlin
  • Foucault: Die Ordnung der Dinge
  • Foucault: Wille zum Wissen
  • Michel Foucault 1994: Nietzsche, die Genealogie, die Historie, in: Dits et Écrits II, Paris

Veranstaltungsreihe im Wintersemester 2011/12: Philosophie | Macht | Geschlecht

Die Veranstaltungsreihe widmet sich dem Zusammenhang bestehender sozialer Machtstrukturen und dem Verhältnis der Geschlechter. Diese Frage soll aus einer philosophischen Perspektive betrachtet werden, wobei der Bezug zu aktuellen Themen queer-feministischer Theoriebildung wichtig bleibt. Die Veranstaltungen ermöglichen einen Einblick in verschiedene Aspekte feministischer Theorie, um ihre Bedeutung für die zeitgenössische politische Philosophie zu diskutieren. Dadurch erhoffen wir uns einen Beitrag zu einer Selbstreflexion der Philosophie über die Kategorie "Geschlecht" zu leisten. Zugleich möchten wir uns mit dem Problem ungleicher Chancen von Frauen gerade im wissenschaftlichen Bereich befassen.


Die Veranstaltungsreihe wird begleitet von einem Autonomen Tutorium, in dem die einzelnen Vorträge und Workshops gemeinsam vor- und nachbereitet werden sollen (siehe Alternatives Veranstaltungsverzeichnis). Es bietet die Möglichkeit, Texte und offene Fragen in einem kleinen Rahmen zu besprechen und zu diskutieren.
Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen!

 

Philosophie | Macht | Geschlecht. Feministische Veranstaltungsreihe

Brauchen wir einen neuen Feminismus?

Zur eindimensionalen Frau von heute, den Notwendigkeiten und Tücken eines neuen Feminismus | Nina Power (London)

Samstag, 08.10.2011 | 18 Uhr (ct) | Café KoZ (Bockenheim)

 

‚Furchtbares hat die Menschheit sich antun müssen...‘

Subjekt, Geschlecht und kritische Theorie | Barbara Umrath (Köln)

Mittwoch, 16.11.2011 | 18 Uhr (ct) | IG 411 (Westend)

 

Feminismus und politischer Widerstand

Drei Workshops mit anschließender Diskussion

10.12.2011 | ab 14 Uhr | Institut für Sozialforschung (Bockenheim)

Feministische Öffentlichkeiten | Ulla Wischermann (Frankfurt)

Inklusive Politiken: Ladyfeste als Veranstaltungsort queer-feministischer Selbstverständnisse | Alek Ommert (Frankfurt/Berlin)

Feministische Strategie und Revolution | Eva von Redecker (Berlin)

+ Abschlussdiskussion

Anschließend Buffet und Party mit und von ladyfest_ffm (ab 22Uhr)

 

Differenzen und Macht

Zur feministischen Theorie nach dem intersektionalen Turn | Ina Kerner (Berlin)

Mittwoch, 11.01.2012 |18 Uhr (ct) | Cas 1.801 (Westend)

 

Philosophinnen in der Universität

Gemeinsamer Austausch über Hindernisse und Perspektiven | N.N.

Mittwoch, 08.02.2012 | 18 Uhr (ct) | Cas 1.801 (Westend)

[Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem Institut für Philosophie, gefördert durch die Freunde und Förderer der Goethe-Universität]

Das Plakat zur Veranstaltungsreihe kann hier heruntergeladen werden, der Flyer mit näheren Infos hier.

Weitere Infos folgen. Kontakt: femphil.ffm@googlemail.com