Erfahrungen von Nachhilfeschüler*innen mit Nachhilfeunterricht

Verantwortliche Person: Melanie Schubsky, B.A. (Dissertationsprojekt)

Sehr viele Schüler*innen in Deutschland nehmen Nachhilfeangebote in Anspruch. Im Schuljahr 2014/15 bekommen circa 1,2 Millionen von insgesamt knapp 8,3 Millionen Lernenden Nachhilfe-Unterricht erteilt. Dies macht einen Anteil von etwa 14% der Schülerschaft aus. Vor allem Schüler*innen der weiterführenden Schulen nutzen Nachhilfe-Angebote, dies besonders in den Fächern Mathematik und Deutsch sowie in den Fremdsprachen, bei 15-jährigen umfasst dies bis zu drei Wochenstunden (vgl. OECD 2013).

Die Inanspruchnahme von Nachhilfeunterricht hängt nicht nur mit unzureichenden Schulnoten zusammen, sondern wird von Eltern für ihre Kinder auch genutzt, um die Chancen ihrer Kinder auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern (vgl. Dohmen et al. 2008; Birkelbach et al. 2017).

Vor diesem Hintergrund verfolgt das Projekt die Fragestellung: Was bedeutet diese ausgeprägte Inanspruchnahme von Nachhilfe-Unterricht für die Kinder und Jugendlichen? Wie nehmen sie institutionelle/private/gemeinnützige Nachhilfe-Angebote wahr?

Daraus ergeben sich untergeordnete Fragen wie: Welche Rolle nimmt die Teilnahme in ihrer Bildungsbiographie ein? Welche Ziele verfolgen sie mit dem Nachhilfeunterricht? Welche peerkulturellen Erfahrungen machen sie? Wie legitimieren sie ihre Teilnahme am Nachhilfeunterricht?