Der frühkindliche Umgang mit Antisemitismus markiert eine empirische Leerstelle. Es existiert nur wenig Wissen darüber, ob, und wenn ja, wie
junge Kinder in ihrem alltäglichen Miteinander in Bildungseinrichtungen
diese, aber auch weitere gesellschaftlich relevante
Differenzkonstruktionen, etwa Religion, äußerliche Merkmale wie
Hautfarbe sowie Sprache, Kultur und Nation aufgreifen.
Auch die
Frage, inwiefern Antisemitismen und damit einhergehende Rassismen,
Nationalismen und/oder Kulturalismen unter jungen Kindern interaktiv in
Erscheinung treten und deren soziale wie kommunikative Praktiken
beeinflussen, lässt sich kaum beantworten. Das Verbundforschungsprojekt
unter dem Titel: ‚Antisemitismus in pädagogischen Kontexten. Religiös
codierte Differenzkonstruktionen in der frühen und mittleren Kindheit
(RelcoDiff)', geht dieser Frage nach und erforscht ebensolche kindlichen
Umgangsweisen in Einrichtungen der frühen Kindheit.
Der Vortrag
gibt Einblicke in den aktuellen Stand des genannten Forschungsprojekts
und stellt neben theoretischen Ansätzen und forschungspraktischen
Überlegungen auch Perspektiven für die pädagogische Praxis zur
Diskussion.
Referent:innen: Saba-Nur Cheema und Benjamin Rensch
Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe Diversität und Kindheitspädagogik: reflexive Ansätze und Konzepte
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