Pädagogische Praxisprojekte
In den Pädagogischen Praxisprojekten fördern Studierende der Goethe-Universität unterschiedliche Schülergruppen, so z.B. GrundschülerInnen im Bereich Lesen und/oder im Übergang zur weiterführenden Schule, SekundarstufenschülerInnen im Bereich der individuellen Begleitung beim individuellen Arbeiten in Fachbüros, Sprachkompetenz oder Mathematik, aber auch SchülerInnen der Abgangsklassen in Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen zur Haupt- oder Realschule, als Alltagsbegleitung zur Unterstützung unbegleiteter Kinder und Jugendlicher aus Kriegs- und Krisengebieten und im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt (Einzelförderung), sowie im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung (Einzel- und Kleingruppenförderung).
Zumeist für die Dauer eines Jahres begleiten die Studierenden ihre Fördergruppen. Sie werden dabei im Rahmen eines Seminares mit unterschiedlichen Förderkonzepten vertraut gemacht und reflektieren gemeinsam die in der Förderung gemachten Erfahrungen. Diese Seminarveranstaltungen begleiten die gesamte Praxisdauer und sind für alle Studierenden in den Praxisprojekten verpflichtend. Spezielle Fördermaterialien wurden von der „Arbeitsstelle für Diversität und Unterrrichtsentwicklung - Didaktische Werkstatt" zu diesem Zweck angeschafft, diese werden von Studierenden auf ihre Praxistauglichkeit überprüft und in theoretische Kontexte gesetzt.
Die Pädagogischen Praxisprojekte schließen nach unserer Ansicht eine bedeutsame Lücke zwischen theoretischer, universitärer Bildung und pädagogischer Praxis. Sie erfüllen darüber hinaus weitere Anforderungen:
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Sie können eine Antwort sein auf die häufig beklagte Praxisferne des Studiums, die aufgrund der begrenzten kapazitären Ressourcen allein durch die Ausweitung von Praktika nicht zu beheben ist.
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Sie berücksichtigen Anfragen aus der schulischen Praxis, welche primär darauf gerichtet sind, Studierende punktuell oder auch im größeren Rahmen zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern zu gewinnen.
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Sie können beitragen zur Finanzierung des Lebensunterhalts, zumal viele Studierende auf einen zusätzlichen Verdienst neben ihrem Studium angewiesen sind. So arbeiten Studierende zwar bereits häufig in pädagogischen Handlungsfeldern, dies jedoch oft ohne universitäre Begleitung und unter zum Teil problematischen Rahmenbedingungen.
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Sie helfen wertvolle, in der Praxis gesammelte Erfahrungen, für das weitere Studium zu nutzen. Es war bisher nicht in zufrieden stellender Weise möglich, die sich aus den pädagogischen Tätigkeiten ergebenden praktischen Erfahrungen in die akademische Lehre zu integrieren bzw. einer systematischen Reflexion zuzuführen.
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Sie sind auch curricularer Bestandteil des Lehramtstudiums sowie im Bachelor Studiengang Erziehungswissenschaften. In der Studienordnung des Studiengangs Lehramt an Förderschulen (L5) sind die pädagogischen Projekte als reguläres Angebot im Wahlpflichtbereich des Studiengangs verankert. Ansonsten erfüllen die Projekte für alle Lehrämter die Anforderung im Modul BW-D Sb1 und Sb3, sowie, für Bachelor-Studierende, die Praxisstunden (bzw. Anteile davon) in EW-BA 12 und 13 (Praktikum I und II).