Stereotypes Alltagsdenken über Geschlecht, Ethnizität und Religion etc. hat sich in die Strukturen des Wissenschaftsbetriebs eingeschrieben und wird in Forschung, Lehre und Verwaltung immer wieder reproduziert. Veränderungen hin zu einer gender- und diversitätssensiblen Wissenschaftskultur sind für die Goethe-Universität daher ein wichtiges, aber nur langfristig zu erreichendes Ziel. Einen Schwerpunkt, um Verzerrungseffekten in Wissenschaft und Forschung entgegen zu wirken, setzt die Goethe-Universität in der Förderung der Geschlechterforschungen sowie von Forschungen, die sich auf andere Diversitätskategorien beziehen wie z.B. Forschungen zu Migration oder Inklusion.
Gender Studies sind ein inter-/bzw. transdisziplinär und international orientiertes Wissenschafts- und Forschungsfeld, das ‚Geschlecht‘ als Kategorie der kritischen Analyse von Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft versteht und Bedingungen und Bedeutungen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen in unterschiedlichen historischen, gesellschaftlichen und politischen Kontexten untersucht. Dabei geht es um Themen wie Arbeitsteilung und Gender Pay Gap, um Fragen von Anerkennung und Diskriminierung, um unterschiedliche Lebensformen und Lebensstile oder um Geschlechterbilder in verschiedenen Medien und deren Einfluss auf den Alltag. Zentrale Fragen gelten der gesellschaftlichen und kulturellen Formung von Geschlechterverhältnissen und der Herausbildung und Veränderung des Verständnisses von ‚Geschlecht‘ und ‚Geschlechterdifferenz‘.
Das Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) ist ein interdisziplinär und international ausgerichtetes Forschungs- und Studienzentrum der Goethe-Universität Frankfurt a. M., in dem Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Fachbereichen kooperieren. Das wissenschaftliche Profil wird durch die Arbeitsschwerpunkte und aktuellen Forschungsfragen der am Centrum Beteiligten bestimmt. In Kooperation mit acht Fachbereichen der Goethe-Universität Frankfurt bietet das CGC den interdisziplinären B.A. Nebenfachstudiengang Gender Studies mit 60 Credit Points an. Studierende haben darüber hinaus die Möglichkeit, ein Zertifikatsprogramm zu absolvieren.
Seit dem Wintersemester 2015/2016 bietet die Goethe-Universität den Bachelorstudiengang (Nebenfachstudiengang) Gender Studies in Kooperation mit dem Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) und dem Fachbereich Gesellschaftswissenschaften an. Das interdisziplinäre Curriculum umfasst sowohl eigene Vorträge und Colloquien des Cornelia Goethe Instituts als auch themenverwandte Veranstaltungen aus den acht kooperierenden Fachbereichen Psychologie, Erziehungswissenschaften, Theologie, Philosophie und Geschichte, Sport, Recht, neuere Philologien sowie Sprach- und Kulturwissenschaften. Der Studiengang umfasst 60 Kreditpunkte und kann mit allen Bachelorstudiengängen der Goethe-Universität Frankfurt a. M. verbunden werden, die ein Nebenfachstudium in diesem Umfang vorsehen.
Geschlechterforschung wird an der Goethe-Universität zudem mit 20.000 Euro jährlich für sogenannte „Kleine Genderprojekte“ gefördert. Diese Mittel, die mit 50% der beantragten Summe durch die Fachbereiche gegenfinanziert werden, sind insbesondere zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern der Geschlechterforschung gedacht und sollen vor allem zum Anschub von größeren Projekten bzw. zur Unterstützung von Forschungsvorhaben dienen. Die Ausschreibung erfolgt einmal jährlich.
Die Liste mit den bisher geförderten Projekten finden Sie hier.
Ausschreibung 2022 „Kleine Gender Projekte“
Neu: Vergabe von zwei zweijährigen Promotionsstipendien
Für den Anschub oder den Abschluss von zwei Promotionsprojekten aus dem Bereich der Gender- und Intersektionalitätsforschung.
Die Kriterien für eine Bewerbung finden Sie in der Ausschreibung und den Stipendienrichtlinien der GU. Bitte nutzen Sie für diese den Bewerbungsbogen und stimmen Sie der Datenschutzerklärung zu.
Ziel der Goethe-Universität ist es:
• durch die Integration von Ergebnissen der Geschlechterforschung die Qualität der Lehre und Forschung zu verbessern,
• Gender- und Diversity-Kompetenzen in der Hochschuldidaktik und Lehramtsausbildung zu vermitteln und
• die Attraktivität der MINT-Fächer für Schülerinnen und Schüler durch Einbezug von Gender-Aspekten in die Lehre weiter zu fördern.
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