Lehre

Wintersemester 2023/2024:

Historische Sprachwissenschaft I

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/19596673030

Do., 10–17 Uhr (Blockseminar), Hörsaaltrakt Bockenheim – H 1

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehrämter

Tutorin: Caroline von Rosenberg

Das Seminar gibt einen Überblick über die historischen Sprachstufen des Deutschen, zentrale Phänomene der historischen Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik sowie über wichtige Positionen der Sprachwandeltheorie.

Dabei soll stets auch die Geschichtlichkeit von Sprache thematisiert werden, indem synchrone Auffälligkeiten und ausgewählte Zweifelsfälle des Gegenwartsdeutschen diachron erklärt werden.

Literatur (Auswahl):

Donhauser, Karin et al. (2007): Moutons Interaktive Einführung in die Historische Linguistik des Deutschen. Berlin/New York: De Gruyter. URL: http://www.donhauser.mouton-content.com.

Fleischer, Jürg/Schallert, Oliver (2011): Historische Syntax des Deutschen. Eine Einführung. Tübingen: Narr.

Keller, Rudi (2014): Sprachwandel. Von der unsichtbaren Hand in der Sprache. 4. Aufl. Tübingen: Francke.

Klein, Wolf Peter (2018): Sprachliche Zweifelsfälle im Deutschen. Theorie, Praxis, Geschichte. Berlin/Boston: De Gruyter.

Müller, Astrid/Szczepaniak, Renata  (Hrsg.) (2017): Grammatische Zweifelsfälle. Praxis Deutsch – Zeitschrift für den Deutschunterricht 264.

Nübling, Damaris et al. (2017): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Eine Einführung in die Prinzipien des Sprachwandels. 5. Aufl. Tübingen: Narr.

Stricker, Stefanie/Bergmann, Rolf/Wich-Reif, Claudia/Kremer, Anette (2016): Sprachhistorisches Arbeitsbuch zur deutschen Gegenwartssprache. 2. Aufl. Heidelberg: Winter.

Strobel, Thomas (2018): "Mit dem Wissen wächst der Zweifel" – Was uns grammatische Zweifelsfälle über unser Sprachwissen verraten. In: Forschung Frankfurt – Das Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität 2.2018. Vollständige Version: https://www.uni-frankfurt.de/73557408/Thomas-Strobel---Grammatische-Zweifelsfa_lle.pdf.

Szczepaniak, Renata (2011): Grammatikalisierung im Deutschen. Eine Einführung. 2. Aufl. Tübingen: Narr.

Wegera, Klaus-Peter/Waldenberger, Sandra (2012): Deutsch diachron. Eine Einführung in den Sprachwandel des Deutschen. Berlin: Erich Schmidt.

Weiß, Helmut (2012): Sprachgeschichte. In: Drügh, Heinz et al. (Hrsg.): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler, 121–153.


Sommersemester 2023:

Grammatische Zweifelsfälle

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/17864392753

Mo., 10–12 Uhr, SH 4.108

BA Germanistik, Lehrämter

Ziel dieses Seminars ist/sind(?) die Identifikation, Analyse und Erklärung grammatischer, das heißt morphologischer und syntaktischer Zweifelsfälle in der deutschen Gegenwartssprache.

Aktuelle Schwankungsfälle kommen im Bereich der Flexion (etwa Flexionsschwankungen bei schwachen Maskulina, Genitivallomorphie, Pluralschwankungen, Schwankungen in der Adjektivflexion, Flexionswandel bei Verben, Auxiliar­wahl bei der Perfektbildung) ebenso vor wie in der Wortbildung (Fugenelemente, Trennbarkeit komplexer Verben) und in der Syntax vor allem in den Bereichen Rektion (Rektionsschwankungen bei Präpositionen, partitiver Genitiv vs. Apposition) und Kongruenz (Subjekt-Verb-Kongruenz bei Koordination).

Bei der Beantwortung der Frage nach den Existenz- bzw. Entstehungsursachen solcher Zweifelsfälle bei kompetenten Sprecherinnen und Sprechern spielen neben Sprachwandelprozessen im Vollzug ("change in progress") auch Sprach- und Varietätenkontakt sowie Lücken oder Regelkonflikte im Sprachsystem eine Rolle, was im Einzelnen näher beleuch­tet werden soll.

Literatur (Auswahl):

Dudenredaktion/Hennig, Mathilde (Hrsg.) (2021): Sprachliche Zweifelsfälle. Das Wörter­buch für richtiges und gutes Deutsch (= Duden 9). 9. Auflage. Berlin: Dudenverlag.

Klein, Wolf Peter (Hrsg.) (2003): Sprachliche Zweifelsfälle. Theorie und Empirie / Grammatical uncertainties. Theoretical and empirical aspects. Linguistik online 16/4.

Klein, Wolf Peter (2018): Sprachliche Zweifelsfälle im Deutschen. Theorie, Praxis, Geschichte. Berlin/Boston: De Gruyter.

Müller, Astrid/Szczepaniak, Renata (Hrsg.) (2017): Grammatische Zweifelsfälle. Praxis Deutsch – Zeitschrift für den Deutschunterricht 264.

Schmitt, Eleonore/Szczepaniak, Renata/Vieregge, Annika (Hrsg.) (2019): Sprachliche Zweifelsfälle. Definition, Erforschung, Implementierung. Hildesheim/Zürich/New York: Olms.

Strobel, Thomas (2018): "Mit dem Wissen wächst der Zweifel" – Was uns grammatische Zweifelsfälle über unser Sprachwissen verraten. In: Forschung Frankfurt – Das Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität 2.2018. Vollständige Version: https://www.uni-frankfurt.de/73557408/Thomas-Strobel---Grammatische-Zweifelsfa_lle.pdf.

Strobel, Thomas (2023): A contrastive approach to grammatical doubts in some contemporary Germanic languages (German, Dutch, Swedish). Goethe-Universität Frankfurt: Arbeitspapier. DOI: https://doi.org/10.21248/gups.72278.

Szczepaniak, Renata (Hrsg.) (2021): Themenheft Sprachliche Zweifelsfälle: Aufspüren, Erklären, Lehren. Muttersprache – Vierteljahresschrift für deutsche Sprache 131/4.

Germanische Sprachen kontrastiv

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/17864392755

Mo., 14–16 Uhr, IG-NG 2.731

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehramt an Gymnasien (L3)

Nach wie vor sind sprachvergleichende Analysen zu den germanischen Sprachen weit weniger üblich als etwa zu den romanischen Sprachen und fokussieren meist nur auf das Deutsche und Englische. Im Seminar wird diskutiert, welche Merkmale für germanische Sprachen typisch sind, wo größere Unterschiede zwischen den Mitgliedern dieser Sprach­familie liegen und welche Sprachwandeltendenzen sich zeigen. Den Schwerpunkt bilden dabei morphologische und syntaktische Variation sowie die Synchronie, wobei zur Erklärung des gegenwartssprachlichen Zustands auch die Diachronie berücksichtigt werden muss.

Literatur (Auswahl):

Askedal, John Ole (2011): The Germanic languages. In: Kortmann, Bernd/Van der Auwera, Johan (Hrsg.): The Languages and Linguistics of Europe. A Comprehensive Guide. Berlin/Boston: De Gruyter Mouton, 47–68.

Dammel, Antje/Kürschner, Sebastian/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2010): Kontrastive Germanistische Linguistik. 2 Bände. Hildesheim/Zürich/New York: Olms.

Harbert, Wayne (2007): The Germanic Languages. Cambridge: Cambridge University Press.

Hilpert, Martin (2011): Grammaticalization in Germanic languages. In: Narrog, Heiko/Heine, Bernd (Hrsg.): The Oxford Handbook of Grammaticalization. Oxford: Oxford University Press, 708–718.

König, Ekkehard/Van der Auwera, Johan (Hrsg.) (1994): The Germanic Languages. London/New York: Routledge.

Müller, Stefan (2022): Germanic syntax. A constraint-based view. Berlin: Language Science Press.

Nübling, Damaris/Kempf, Luise (2020): Grammaticalization in the Germanic languages. In: Bisang, Walter/Malchukov, Andrej (Hrsg.): Grammaticalization Scenarios: Cross-linguistic Variation and Universal Tendencies. Vol. 1: Grammaticalization Scenarios from Europe and Asia. Berlin/Boston: De Gruyter Mouton, 105–164.

Putnam, Michael T./Page, B. Richard (Hrsg.) (2020): The Cambridge Handbook of Germanic Linguistics. Cambridge: Cambridge University Press.

Speyer, Augustin (2007): Germanische Sprachen. Ein vergleichender Überblick. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.


Wintersemester 2022/2023:

Dialektsyntax

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/15982166018

Mo., 10–12 Uhr, IG 4.301

BA Germanistik, Lehrämter

Dieses Seminar widmet sich der dialektalen (morpho-)syntaktischen Variation im deutschsprachi­gen Raum. Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung der Syntax in der Dialektologie gibt es zum Deutschen mittlerweile mehrere dialektsyntaktische Projekte (v. a. SyHD, SADS, SynAlm und SynBai bzw. Teile von DiÖ) und einige große Sprachatlasprojekte berücksichtigen ebenfalls morphologische und/oder syntaktische Phänomene (SDS Bd. III, MRhSA Bd. 5 und BSA in seinen Regionalteilen SNiB Bd. 1, SMF Bd. 7 und SBS Bd. 6 & 9.1/9.2). Allerdings existiert noch keine Gesamtschau wie etwa für das Englische mit Varieties of English (Kortmann et al. 2004).

Im Seminar werden ausgewählte Phänomene aus den Bereichen (Pro-)Nominalsyntax, Verbalsyntax, Kongruenz, Wortstellung, Satzverknüpfung etc. und ihre räumliche Gliederung im deutschen Sprachgebiet behandelt (z. B. Artikel­verdoppelung, Indefinitartikel vor Kontinuativa, possessiver Dativ, Pronomenabfolge, Pronominaladverbien, Progressivkonstruktionen, Rezipientenpassiv, finaler Infinitiv, Vergleichskonstruktionen, Relativsatzeinleitung, Doubly-filled COMPs, flektierte Konjunktionen, Mehrfachnegation etc.). Außerdem sollen Möglichkeiten und Grenzen der Übertragung der in SyHD (Syntax hessischer Dialekte) entwickelten Forschungsmethode – die ihrerseits auf den Arbeiten des SAND (Syntactische Atlas van de Nederlandse Dialecten) und des SADS (Syntaktischer Atlas der deutschen Schweiz) aufbaute – auf ein neues Projekt zum Deutschen in Südtirol/Alto Adige erörtert werden, insbesondere in Bezug auf sozio- und areallinguistische Besonderheiten von Hessen vs. Südtirol (Dialektloyalität und individuelle Repertoires, Sprach-/Varietätenkontakt und -wandel etc.).

Literatur (Auswahl):

Fleischer, Jürg/Kasper, Simon/Lenz, Alexandra N. (2012): Die Erhebung syntaktischer Phänomene durch die indirekte Methode: Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Forschungsprojekt Syntax hessischer Dialekte (SyHD). In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 79/1, 2–42.

Fleischer, Jürg/Lenz, Alexandra N./Weiß, Helmut (2015): Syntax hessischer Dialekte (SyHD). In: Kehrein, Roland/Lameli, Alfred/Rabanus, Stefan (Hrsg.): Regionale Variation des Deutschen: Projekte und Perspektiven. Berlin/Boston: De Gruyter Mouton, 261–287.

Fleischer, Jürg/Lenz, Alexandra N./Weiß, Helmut (2017): SyHD-atlas. Konzipiert von Ludwig M. Breuer. Unter Mitarbeit von Katrin Kuhmichel, Stephanie Leser-Cronau, Johanna Schwalm und Thomas Strobel. Marburg/Wien/Frankfurt am Main: dx.doi.org/10.17192/es2017.0003. [DFG-Projekt Syntax hessischer Dialekte: SyHD-atlas: www.syhd.info/apps/atlas]

Glaser, Elvira (Hrsg.) (2021 online, 2022 print): Syntaktischer Atlas der deutschen Schweiz (SADS). Band 1: Einleitung und Kommentare, Band 2: Karten. Tübingen: Narr. [ePDF: https://elibrary.narr.digital/book/99.125005/9783772057441]

Herrgen, Joachim/Schmidt, Jürgen E. (Hrsg.) (2019): Sprache und Raum – Ein Internationales Handbuch der Sprachvariation / Language and Space – An International Handbook of Linguistic Variation. Bd./Vol. 4: Deutsch. Unter Mitarbeit von Fischer, Hanna/Ganswindt, Brigitte. Berlin/Boston: De Gruyter Mouton (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft / Handbooks of Linguistics and Communication Science 30.4).

Russ, Charles V. J. (Hrsg.) (1990): The Dialects of Modern German. A Linguistic Survey. London: Routledge.

Weiß, Helmut/Strobel, Thomas (2018): Neuere Entwicklungen in der Dialektsyntax. In: Linguistische Berichte 253, 3–35.

Grammatikalisierung

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/15982166021

Mo., 14–16 Uhr, SH 1.107

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehramt an Gymnasien (L3)

Unter Grammatikalisierung versteht man die Entstehung und Entwicklung grammatischer Formen und Strukturen (Flexions- und Wortbildungsmorpheme, Funktionswörter wie Auxiliare, Präpositionen, Konjunktionen etc.), also Sprachwandel­prozesse, bei denen eine autonome lexikalische Einheit allmählich die Funktion einer abhängigen grammatischen Kategorie erwirbt oder aber sich ein bereits grammatisches Element zu einem anderen grammatischen Element weiterentwickelt.

In der Sprachgeschichte des Deutschen gehören dazu etwa die Entwicklung des (enklitisch verwendeten) Personal­pronomens der 2. Pers. Sing. zu einem Bestandteil des heutigen Verbalsuffixes der 2. Pers. Sing. -st, die Entstehung der Derivationssuffixe -heit, -schaft, -tum, -lich usw. aus selbstständigen Nomina und von Konjunktionen wie während (< Partizip I des Verbs währen) oder weil (< Subst. Weile), die Auxiliarisierung von haben, sein und werden zu analy­tischen Tempus­markern (für Perfekt/Plusquamperfekt bzw. Futur) oder ganz aktuell die Entstehung, Weiterentwicklung und Ausbreitung des sog. am-Progressivs (z. B. Sie ist am a/Arbeiten) und kriegen-Passivs (z. B. Er kriegt einen Zahn gezogen).

Neben ausgewählten Fallstudien vor allem aus germanischen und romanischen Sprachen sollen im Seminar allgemeine Merkmale (Desemantisierung, Extension, Erosion, Dekategorisierung, Fusion, Unidirektionalität), Stadien (Grammatikalisie­rungs­skalen) und Tendenzen von Grammatikalisierungsprozessen (typische Grammatikalisierungspfade) sowie dabei involvierte kognitive Prozesse (Metapher und Metonymie) und Mechanismen (Reanalyse und Analogie) diskutiert werden. So gehen etwa Definit- und Indefinitartikel (dt. der, ein-) nicht nur im Deutschen, sondern sprach(familien)über­greifend häufig auf ein Demonstrativum (vgl. z. B. lat. ille > fr. le, it. il etc.) bzw. das Numerale EINS zurück (lat. unus > fr./it. un etc.).

Literatur (Auswahl):

Bisang, Walter/Malchukov, Andrej (Hrsg.) (2020): Grammaticalization Scenarios: Cross-linguistic Variation and Universal Tendencies. Vol. 1: Grammaticalization Scenarios from Europe and Asia. Berlin/Boston: De Gruyter Mouton.

Diewald, Gabriele (1997): Grammatikalisierung. Eine Einführung in Sein und Werden grammatischer Formen. Tübingen: Niemeyer.

Ferraresi, Gisella (2014): Grammatikalisierung. Heidelberg: Winter (= Kurze Einführungen in die Germanistische Linguistik 15).

Kuteva, Tania/Heine, Bernd/Hong, Bo/Long, Haiping/Narrog, Heiko/Rhee, Seongha (2019): World Lexicon of Grammaticalization. 2. Aufl. Cambridge: Cambridge University Press.

Narrog, Heiko/Heine, Bernd (Hrsg.) (2011): The Oxford Handbook of Grammaticalization. Oxford: Oxford University Press.

Narrog, Heiko/Heine, Bernd (2021): Grammaticalization. Oxford: Oxford University Press.

Szczepaniak, Renata (2011): Grammatikalisierung im Deutschen. Eine Einführung. 2. Aufl. Tübingen: Narr.

Van Gelderen, Elly (2004): Grammaticalization as Economy. Amsterdam/Philadelphia: Benjamins.


Sommersemester 2022:

Standardvariation

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/15003385864

Mo., 10–12 Uhr, IG 4.301

BA Germanistik, Lehrämter, BA Linguistik (Optionalbereich: Freies Studium)

Die Idealvorstellung einer variantenlosen Sprachnorm hält sich hartnäckig und verkennt, dass bestimmte Varianten systemkonform und aus dem Sprachsystem heraus erklärbar sind. Mehrere aktuelle Projekte mit einer starken empirischen Ausrichtung in Form von umfangreichen Korpusuntersuchungen beschäftigen sich mit Standardvariation in der Grammatik des Deutschen, insbesondere die Korpusgrammatik des IDS Mannheim (derzeit in der Hauptphase) und - analog zum älteren Variantenwörterbuch des Deutschen - die Variantengrammatik des Standarddeutschen der Universitäten Zürich, Salzburg und Graz (2011-2018). Während die Korpusgrammatik primär sprachstrukturelle Fragestellungen verfolgt (Sprachsystem und Sprachgebrauch), untersucht die Variantengrammatik eher die areale Distribution von Varianten (Plurizentrik/Pluriarealität und Gebrauchsstandards).

Sprachliche Variation bzw. konkurrierende Formen können auch bei Muttersprachlern zu Unsicherheiten und Zweifeln führen. Ein Schwerpunkt des Seminars ist/sind(?) die Identifikation, Analyse und Erklärung grammatischer, das heißt morphologischer und syntaktischer Zweifelsfälle in der deutschen Gegenwartssprache. Aktuelle Schwankungsfälle kommen im Bereich der Flexion (etwa Flexionsschwankungen bei schwachen Maskulina, Genitivallomorphie, Pluralschwankungen, Schwankungen in der Adjektivflexion, Flexionswandel bei Verben und Auxiliarwahl bei der Perfektbildung) ebenso vor wie in der Wortbildung (Fugenelemente, Trennbarkeit komplexer Verben) und in der Syntax neben der Serialisierung (z. B. im Verbalkomplex) vor allem in den Bereichen Rektion (Rektionsschwankungen bei Präpositionen, partitiver Genitiv vs. Apposition) und Kongruenz (Subjekt-Verb-Kongruenz bei Koordination). Bei der Beantwortung der Frage nach den Existenz- bzw. Entstehungsursachen solcher Zweifelsfälle bei kompetenten Sprechern spielen neben Sprachwandelprozessen im Vollzug ("change in progress") auch Sprach- und Varietätenkontakt sowie Lücken oder Regelkonflikte im Sprachsystem eine Rolle, was im Einzelnen näher beleuchtet werden soll.

Bei Interesse und den nötigen Voraussetzungen können gerne auch (kontrastiv) Zweifelsfälle aus anderen (germanischen oder romanischen) Sprachen berücksichtigt werden. Die Veranstaltung bietet außerdem formal wie inhaltlich eine gute Vorbereitung auf mögliche Abschlussarbeiten (etwa mit einem kleinen empirischen Anteil durch eine Fragebogenerhebung und/oder Korpusrecherche).

Literatur (Auswahl):

Dürscheid, Christa/Elspaß, Stephan/Ziegler, Arne (2019): Variantengrammatik des Standarddeutschen – das neue Online-Nachschlagewerk zur arealen Variation in der Grammatik des Deutschen. In: Eichinger, Ludwig M./Plewnia, Albrecht (Hrsg.): Neues vom heutigen Deutsch. Empirisch – methodisch – theoretisch. Berlin/Boston, 331–334.

Klein, Wolf Peter (Hrsg.) (2003): Sprachliche Zweifelsfälle. Theorie und Empirie / Grammatical uncertainties. Theoretical and empirical aspects. Linguistik online 16/4.

Klein, Wolf Peter (2018): Sprachliche Zweifelsfälle im Deutschen. Theorie, Praxis, Geschichte. Berlin/Boston.

Konopka, Marek/Wöllstein, Angelika (Hrsg.) (2017): Grammatische Variation. Empirische Zugänge und theoretische Modellierung (Jahrbuch des IDS 2016). Berlin/Boston.

Korpusgrammatik – grammatische Variation im standardsprachlichen und standardnahen Deutsch (Institut für Deutsche Sprache, Mannheim): http://www1.ids-mannheim.de/gra/projekte/korpusgrammatik.html und https://grammis.ids-mannheim.de/korpusgrammatik.

Müller, Astrid/Szczepaniak, Renata (Hrsg.) (2017): Grammatische Zweifelsfälle. Praxis Deutsch – Zeitschrift für den Deutschunterricht 264.

Schmitt, Eleonore/Szczepaniak, Renata/Vieregge, Annika (Hrsg.) (2019): Sprachliche Zweifelsfälle. Definition, Erforschung, Implementierung. Hildesheim/Zürich/New York.

Strobel, Thomas (2018): "Mit dem Wissen wächst der Zweifel" – Was uns grammatische Zweifelsfälle über unser Sprachwissen verraten. In: Forschung Frankfurt – Das Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität 2.2018. Vollständige Version: https://www.uni-frankfurt.de/73557408/Thomas-Strobel---Grammatische-Zweifelsfa_lle.pdf.

Variantengrammatik des Standarddeutschen (Universitäten Graz, Salzburg und Zürich): http://www.variantengrammatik.net und http://mediawiki.ids-mannheim.de/VarGra.

Germanische Sprachen kontrastiv

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/15003385867

Mo., 14–16 Uhr, IG-NG 1.741b

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehramt an Gymnasien (L3)

Nach wie vor sind sprachvergleichende Analysen zu den germanischen Sprachen weit weniger üblich als etwa zu den romanischen Sprachen und fokussieren meist nur auf das Deutsche und Englische. Im Seminar wird diskutiert, welche Merkmale für germanische Sprachen typisch sind, wo größere Unterschiede zwischen den Mitgliedern dieser Sprach­familie liegen und welche Sprachwandeltendenzen sich zeigen. Den Schwerpunkt bilden dabei morphologische und syntaktische Variation sowie die Synchronie, wobei zur Erklärung des gegenwartssprachlichen Zustands auch die Diachronie berücksichtigt werden soll.

Literatur (Auswahl):

Askedal, John Ole (2011): The Germanic languages. In: Kortmann, Bernd/Van der Auwera, Johan (Hrsg.): The Languages and Linguistics of Europe. A Comprehensive Guide. Berlin/Boston: De Gruyter Mouton, 47–68.

Dammel, Antje/Kürschner, Sebastian/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2010): Kontrastive Germanistische Linguistik. 2 Bände. Hildesheim/Zürich/New York: Olms.

Harbert, Wayne (2007): The Germanic Languages. Cambridge: Cambridge University Press.

König, Ekkehard/Van der Auwera, Johan (Hrsg.) (1994): The Germanic Languages. London/New York: Routledge.

Müller, Stefan (erscheint 2022): Germanic Syntax. Berlin: Language Science Press.

Putnam, Michael T./Page, B. Richard (Hrsg.) (2020): The Cambridge Handbook of Germanic Linguistics. Cambridge: Cambridge University Press.

Speyer, Augustin (2007): Germanische Sprachen. Ein vergleichender Überblick. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.


Wintersemester 2021/2022:

Einführung in die Sprachwissenschaft II

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/12528320522

Mo., 10–12 Uhr, Zoom

BA Germanistik, Lehrämter

Tutorium: Do., 8–10 Uhr, SH 0.109, Tutor: Manuel Lipstein

Diese zweisemestrige Einführung in sprachwissenschaftliche Grundbegriffe vermittelt einen Überblick über Theoriebereiche der grammatischen Beschreibung. Im zweiten Teil werden die Themenbereiche Semantik, Pragmatik, Historische Linguistik und Psycholinguistik behandelt.

Literatur (Auswahl):

Drügh, Heinz et al. (Hrsg.) (2012): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Meibauer, Jörg et al. (Hrsg.) (2015): Einführung in die germanistische Linguistik. 3. Aufl. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Müsseler, Jochen/Rieger, Martina (Hrsg.) (2017). Allgemeine Psychologie. 3. Aufl. Heidelberg: Springer.


September–Oktober 2021:

Visiting Professor an der Università degli Studi di Trento, Dipartimento di Lettere e Filosofia

Kontrastive Linguistik und Übersetzung Italienisch–Deutsch

(im Rahmen des Kurses "Lingua e traduzione tedesca" mit Ermenegildo Bidese)


Sommersemester 2021:

Einführung in die Sprachwissenschaft I

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/11520704515

Mo., 10–12 Uhr, Zoom

BA Germanistik, Lehrämter

Tutorien: Di., 8.30–10 Uhr & Do., 8.30–10 Uhr, Zoom, Tutor: Manuel Lipstein

Diese zweisemestrige Einführung in sprachwissenschaftliche Grundbegriffe vermittelt einen Überblick über Theoriebereiche der grammatischen Beschreibung. Im ersten Teil werden die Themenbereiche Allgemeine Sprachtheorie, Phonetik/Phonologie, Morphologie und Syntax behandelt.

Literatur (Auswahl):

Drügh, Heinz et al. (Hrsg.) (2012): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Meibauer, Jörg et al. (Hrsg.) (2015): Einführung in die germanistische Linguistik. 3. Aufl. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Pittner, Karin/Berman, Judith (2021): Deutsche Syntax. Ein Arbeitsbuch. 7. Aufl. Tübingen: Narr.

Sprachtypologie

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/11520704517

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehramt an Gymnasien (L3)

Die Typologie befasst sich mit der Klassifizierung von Sprachen anhand ihrer strukturellen Eigenschaften bzw. grammatischen Merkmale und versucht mithilfe des Sprachvergleichs, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Sprachen der Welt zu ermitteln. Es geht also einerseits um die Erforschung sog. sprachlicher Universalien, andererseits um die Variabilität in der Sprache und ihre Grenzen.

Im Seminar wird ein Überblick über die wichtigsten Annahmen und Erkenntnisse der Sprachtypologie gegeben sowie auf ausgewählte Phänomenbereiche im Detail eingegangen.

Literatur (Auswahl):

Aikhenvald, Alexandra Y./Dixon, R. M. W. (Hrsg.) (2017): The Cambridge Handbook of Linguistic Typology. Cambridge: Cambridge University Press.

Comrie, Bernard (1989): Language Universals and Linguistic Typology: Syntax and Morphology. 2. Aufl. Chicago/Oxford: The University of Chicago Press/Blackwell.

Comrie, Bernard (Hrsg.) (2009): The World’s Major Languages. 2. Aufl. London/New York: Routledge.

Croft, William (2002): Typology and Universals. 2. Aufl. Cambridge: Cambridge University Press.

Dryer, Matthew S./Haspelmath, Martin (Hrsg.) (2013): The World Atlas of Language Structures Online (WALS Online). Leipzig: Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie. URL: http://wals.info.

Eberhard, David M./Simons, Gary F./Fennig, Charles D. (Hrsg.) (2020): Ethnologue. Languages of the World. 23. Aufl. Dallas: SIL International. URL: http://www.ethnologue.com.

Hammarström, Harald/Forkel, Robert/Haspelmath, Martin/Bank, Sebastian (2020): Glottolog 4.2.1. Jena: Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte. URL: http://glottolog.org.

Haspelmath, Martin/König, Ekkehard/Oesterreicher, Wulf/Raible, Wolfgang (Hrsg.) (2001): Language Typology and Language Universals. An International Handbook / Sprachtypologie und sprachliche Universalien. Ein internationales Handbuch / La typologie des langues et les universeaux linguistiques. Manuel international. 2 Bände. Berlin/New York: De Gruyter [= HSK 20].

Moravcsik, Edith A. (2013): Introducing Language Typology. Cambridge/New York: Cambridge University Press.

Newmeyer, Frederick J. (2005): Possible and Probable Languages: A Generative Perspective on Linguistic Typology. Oxford: Oxford University Press.

Pereltsvaig, Asya (2021): Languages of the World: An Introduction. 3. Aufl. Cambridge: Cambridge University Press.

Shopen, Timothy (Hrsg.) (2007): Language Typology and Syntactic Description. 3 Bände. Cambridge: Cambridge University Press.

Song, Jae Jung (Hrsg.) (2011): The Oxford Handbook of Linguistic Typology. Oxford: Oxford University Press.

Song, Jae Jung (2018): Linguistic Typology. Oxford: Oxford University Press.

Velupillai, Viveka (2012): An Introduction to Linguistic Typology. Amsterdam: John Benjamins.

Whaley, Lindsay J. (1997): Introduction to Typology: The Unity and Diversity of Language. Thousand Oaks/London/New Delhi: Sage.

Grammatikalisierung

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/11520704518

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehramt an Gymnasien (L3)

Unter Grammatikalisierung versteht man die Entstehung und Entwicklung grammatischer Formen und Strukturen (Flexions- und Wortbildungsmorpheme, Funktionswörter wie Auxiliare, Präpositionen, Konjunktionen etc.), also Sprachwandel­prozesse, bei denen eine autonome lexikalische Einheit allmählich die Funktion einer abhängigen grammatischen Kategorie erwirbt oder aber sich ein bereits grammatisches Element zu einem anderen grammatischen Element weiterentwickelt.

In der Sprachgeschichte des Deutschen gehören dazu etwa die Entwicklung des (enklitisch verwendeten) Personal­pronomens der 2. Pers. Sing. zu einem Bestandteil des heutigen Verbalsuffixes der 2. Pers. Sing. -st, die Entstehung der Derivationssuffixe -heit, -schaft, -tum, -lich usw. aus selbstständigen Nomina und von Konjunktionen wie während (< Partizip I des Verbs währen) oder weil (< Subst. Weile), die Auxiliarisierung von haben, sein und werden zu analy­tischen Tempus­markern (für Perfekt/Plusquamperfekt bzw. Futur) oder ganz aktuell die Entstehung, Weiterentwicklung und Ausbreitung des sog. am-Progressivs (z. B. Sie ist am a/Arbeiten) und kriegen-Passivs (z. B. Er kriegt einen Zahn gezogen).

Neben ausgewählten Fallstudien vor allem aus germanischen und romanischen Sprachen sollen im Seminar allgemeine Merkmale (Desemantisierung, Extension, Erosion, Dekategorisierung, Fusion, Unidirektionalität), Stadien (Grammatikalisie­rungs­skalen) und Tendenzen von Grammatikalisierungsprozessen (typische Grammatikalisierungspfade) sowie dabei involvierte kognitive Prozesse (Metapher und Metonymie) und Mechanismen (Reanalyse und Analogie) diskutiert werden. So gehen etwa Definit- und Indefinitartikel (dt. der, ein-) nicht nur im Deutschen, sondern sprach(familien)über­greifend häufig auf ein Demonstrativum (vgl. z. B. lat. ille > fr. le, it. il etc.) bzw. das Numerale EINS zurück (lat. unus > fr./it. un etc.).

Literatur (Auswahl):

Diewald, Gabriele (1997): Grammatikalisierung. Eine Einführung in Sein und Werden grammatischer Formen. Tübingen: Niemeyer.

Ferraresi, Gisella (2014): Grammatikalisierung. Heidelberg: Winter (= Kurze Einführungen in die Germanistische Linguistik 15).

Kuteva, Tania/Heine, Bernd/Hong, Bo/Long, Haiping/Narrog, Heiko/Rhee, Seongha (2019): World Lexicon of Grammaticalization. 2. Aufl. Cambridge: Cambridge University Press.

Narrog, Heiko/Heine, Bernd (2021): Grammaticalization. Oxford: Oxford University Press.

Narrog, Heiko/Heine, Bernd (Hrsg.) (2011): The Oxford Handbook of Grammaticalization. Oxford: Oxford University Press.

Nübling, Damaris et al. (2017): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Eine Einführung in die Prinzipien des Sprachwandels. 5. Aufl. Tübingen: Narr.

Szczepaniak, Renata (2011): Grammatikalisierung im Deutschen. Eine Einführung. 2. Aufl. Tübingen: Narr.

Van Gelderen, Elly (2004): Grammaticalization as Economy. Amsterdam/Philadelphia: Benjamins.


Wintersemester 2020/2021:

Standardvariation

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/9677570050

BA Germanistik, Lehramt an Gymnasien (L3), BA Linguistik (Freies Studium im Optionalbereich)

Die Idealvorstellung einer variantenlosen Sprachnorm hält sich hartnäckig und verkennt, dass bestimmte Varianten systemkonform und aus dem Sprachsystem heraus erklärbar sind. Mehrere aktuelle Projekte mit einer starken empirischen Ausrichtung in Form von umfangreichen Korpusuntersuchungen beschäftigen sich mit Standardvariation in der Grammatik des Deutschen, insbesondere die Korpusgrammatik des IDS Mannheim (derzeit in der Hauptphase) und - analog zum älteren Variantenwörterbuch des Deutschen - die Variantengrammatik des Standarddeutschen der Universitäten Zürich, Salzburg und Graz (2011-2018). Während die Korpusgrammatik primär sprachstrukturelle Fragestellungen verfolgt (Sprachsystem und Sprachgebrauch), untersucht die Variantengrammatik eher die areale Distribution von Varianten (Plurizentrik/Pluriarealität und Gebrauchsstandards).

Sprachliche Variation bzw. konkurrierende Formen können auch bei Muttersprachlern zu Unsicherheiten und Zweifeln führen. Ein Schwerpunkt des Seminars ist/sind(?) die Identifikation, Analyse und Erklärung grammatischer, das heißt morphologischer und syntaktischer Zweifelsfälle in der deutschen Gegenwartssprache. Aktuelle Schwankungsfälle kommen im Bereich der Flexion (etwa Flexionsschwankungen bei schwachen Maskulina, Genitivallomorphie, Pluralschwankungen, Schwankungen in der Adjektivflexion, Flexionswandel bei Verben und Auxiliarwahl bei der Perfektbildung) ebenso vor wie in der Wortbildung (Fugenelemente, Trennbarkeit komplexer Verben) und in der Syntax neben der Serialisierung (z. B. im Verbalkomplex) vor allem in den Bereichen Rektion (Rektionsschwankungen bei Präpositionen, partitiver Genitiv vs. Apposition) und Kongruenz (Subjekt-Verb-Kongruenz bei Koordination). Bei der Beantwortung der Frage nach den Existenz- bzw. Entstehungsursachen solcher Zweifelsfälle bei kompetenten Sprechern spielen neben Sprachwandelprozessen im Vollzug ("change in progress") auch Sprach- und Varietätenkontakt sowie Lücken oder Regelkonflikte im Sprachsystem eine Rolle, was im Einzelnen näher beleuchtet werden soll.

Bei Interesse und den nötigen Voraussetzungen können gerne auch (kontrastiv) Zweifelsfälle aus anderen (germanischen oder romanischen) Sprachen berücksichtigt werden. Die Veranstaltung bietet außerdem formal wie inhaltlich eine gute Vorbereitung auf mögliche Abschlussarbeiten (etwa mit einem kleinen empirischen Anteil durch eine Fragebogenerhebung und/oder Korpusrecherche).

Literatur (Auswahl):

Dürscheid, Christa/Elspaß, Stephan/Ziegler, Arne (2019): Variantengrammatik des Standarddeutschen – das neue Online-Nachschlagewerk zur arealen Variation in der Grammatik des Deutschen. In: Eichinger, Ludwig M./Plewnia, Albrecht (Hrsg.): Neues vom heutigen Deutsch. Empirisch – methodisch – theoretisch. Berlin/Boston, 331–334.

Klein, Wolf Peter (Hrsg.) (2003): Sprachliche Zweifelsfälle. Theorie und Empirie / Grammatical uncertainties. Theoretical and empirical aspects. Linguistik online 16/4.

Klein, Wolf Peter (2018): Sprachliche Zweifelsfälle im Deutschen. Theorie, Praxis, Geschichte. Berlin/Boston.

Konopka, Marek/Wöllstein, Angelika (Hrsg.) (2017): Grammatische Variation. Empirische Zugänge und theoretische Modellierung (Jahrbuch des IDS 2016). Berlin/Boston.

Korpusgrammatik – grammatische Variation im standardsprachlichen und standardnahen Deutsch (Institut für Deutsche Sprache, Mannheim): http://www1.ids-mannheim.de/gra/projekte/korpusgrammatik.html und https://grammis.ids-mannheim.de/korpusgrammatik.

Müller, Astrid/Szczepaniak, Renata (Hrsg.) (2017): Grammatische Zweifelsfälle. Praxis Deutsch – Zeitschrift für den Deutschunterricht 264.

Schmitt, Eleonore/Szczepaniak, Renata/Vieregge, Annika (Hrsg.) (2019): Sprachliche Zweifelsfälle. Definition, Erforschung, Implementierung. Hildesheim/Zürich/New York.

Strobel, Thomas (2018): "Mit dem Wissen wächst der Zweifel" – Was uns grammatische Zweifelsfälle über unser Sprachwissen verraten. In: Forschung Frankfurt – Das Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität 2.2018. Vollständige Version: https://www.uni-frankfurt.de/73557408/Thomas-Strobel---Grammatische-Zweifelsfa_lle.pdf.

Variantengrammatik des Standarddeutschen (Universitäten Graz, Salzburg und Zürich): http://www.variantengrammatik.net und http://mediawiki.ids-mannheim.de/VarGra.

Einführung in die Sprachwissenschaft (Ringvorlesung für BA Ling)

Katharina Hartmann & Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/9107275776

Mi., 8–10 Uhr & Fr., 10–12 Uhr, Zoom

BA Linguistik

Tutorium: Mo., 12–14 Uhr, Zoom, Tutorin: Sophie Kaiser

Diese Einführung in die Grundlagen der Sprachwissenschaft gibt einen Überblick über sprachliche Phänomene, die sich der Lautgestalt von Wörtern oder Sätzen, der Flexion, der Wortbildung, dem Satzbau oder ihrer Bedeutung zuordnen lassen.

Damit bietet die Veranstaltung eine Grundlage für weiterführende Kurse in den Teildisziplinen Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik, Historische Linguistik und Psycholinguistik.

Literatur: wird in der Vorlesung bekanntgegeben


Sommersemester 2020:

Sprachtypologie

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/8207466538

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehramt an Gymnasien (L3)

Die Typologie befasst sich mit der Klassifizierung von Sprachen anhand ihrer strukturellen Eigenschaften bzw. grammatischen Merkmale und versucht mithilfe des Sprachvergleichs, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Sprachen der Welt zu ermitteln. Es geht also einerseits um die Erforschung sog. sprachlicher Universalien, andererseits um die Variabilität in der Sprache und ihre Grenzen.

Im Seminar wird ein Überblick über die wichtigsten Annahmen und Erkenntnisse der Sprachtypologie gegeben sowie auf ausgewählte Phänomenbereiche im Detail eingegangen.

Literatur (Auswahl):

Comrie, Bernard (1989): Language Universals and Linguistic Typology: Syntax and Morphology. 2. Aufl. Chicago/Oxford: The University of Chicago Press/Blackwell.

Croft, William (2002): Typology and Universals. 2. Aufl. Cambridge: Cambridge University Press.

Dryer, Matthew S./Haspelmath, Martin (Hrsg.) (2013): The World Atlas of Language Structures Online (WALS Online). Leipzig: Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie. URL: http://wals.info.

Moravcsik, Edith A. (2013): Introducing Language Typology. Cambridge/New York: Cambridge University Press.

Newmeyer, Frederick J. (2005): Possible and Probable Languages: A Generative Perspective on Linguistic Typology. Oxford: Oxford University Press.

Song, Jae Jung (Hrsg.) (2011): The Oxford Handbook of Linguistic Typology. Oxford: Oxford University Press.

Velupillai, Viveka (2012): An Introduction to Linguistic Typology. Amsterdam: John Benjamins.

Whaley, Lindsay J. (1997): Introduction to Typology: The Unity and Diversity of Language. Thousand Oaks/London/New Delhi: Sage.

Historische Sprachwissenschaft I

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/8207466536

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehrämter

Tutorin: Sophia Steinmetz

Das Seminar gibt einen Überblick über die historischen Sprachstufen des Deutschen, zentrale Phänomene der historischen Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik sowie über wichtige Positionen der Sprachwandeltheorie.

Dabei soll stets auch die Geschichtlichkeit von Sprache thematisiert werden, indem synchrone Auffälligkeiten und ausgewählte Zweifelsfälle des Gegenwartsdeutschen diachron erklärt werden.

Literatur (Auswahl):

Donhauser, Karin et al. (2007): Moutons Interaktive Einführung in die Historische Linguistik des Deutschen. Berlin/New York: De Gruyter. URL: http://www.donhauser.mouton-content.com.

Fleischer, Jürg/Schallert, Oliver (2011): Historische Syntax des Deutschen. Eine Einführung. Tübingen: Narr.

Keller, Rudi (2014): Sprachwandel. Von der unsichtbaren Hand in der Sprache. 4. Aufl. Tübingen: Francke.

Nübling, Damaris et al. (2017): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Eine Einführung in die Prinzipien des Sprachwandels. 5. Aufl. Tübingen: Narr.

Stricker, Stefanie/Bergmann, Rolf/Wich-Reif, Claudia/Kremer, Anette (2016): Sprachhistorisches Arbeitsbuch zur deutschen Gegenwartssprache. 2. Aufl. Heidelberg: Winter.

Szczepaniak, Renata (2011): Grammatikalisierung im Deutschen. Eine Einführung. 2. Aufl. Tübingen: Narr.

Wegera, Klaus-Peter/Waldenberger, Sandra (2012): Deutsch diachron. Eine Einführung in den Sprachwandel des Deutschen. Berlin: Erich Schmidt.

Weiß, Helmut (2012): Sprachgeschichte. In: Drügh, Heinz et al. (Hrsg.): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler, 121–153.


Wintersemester 2019/2020:

Germanische Sprachen kontrastiv

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/7623475203

Mo., 10–12 Uhr, Cas 1.812

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehramt an Gymnasien (L3)

Nach wie vor sind sprachvergleichende Analysen zu den germanischen Sprachen weit weniger üblich als etwa zu den romanischen Sprachen und fokussieren meist nur auf das Deutsche und Englische. Im Seminar wird diskutiert, welche Merkmale für germanische Sprachen typisch sind, wo größere Unterschiede zwischen den Mitgliedern dieser Sprach­familie liegen und welche Sprachwandeltendenzen sich zeigen. Den Schwerpunkt bilden dabei morphologische und syntaktische Variation sowie die Synchronie, wobei zur Erklärung des gegenwartssprachlichen Zustands auch die Diachronie berücksichtigt werden soll.

Literatur (Auswahl):

Askedal, John Ole (2011): The Germanic languages. In: Kortmann, Bernd/Van der Auwera, Johan (Hrsg.): The Languages and Linguistics of Europe. A Comprehensive Guide. Berlin/Boston: De Gruyter Mouton, 47–68.

Dammel, Antje/Kürschner, Sebastian/Nübling, Damaris (Hrsg.) (2010): Kontrastive Germanistische Linguistik. 2 Bände. Hildesheim/Zürich/New York: Olms.

Harbert, Wayne (2007): The Germanic Languages. Cambridge: Cambridge University Press.

König, Ekkehard/Van der Auwera, Johan (Hrsg.) (1994): The Germanic Languages. London/New York: Routledge.

Müller, Stefan (2019): Germanic Syntax. Berlin: Language Science Press.

Speyer, Augustin (2007): Germanische Sprachen. Ein vergleichender Überblick. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

Das kontinentalwestgermanische Dialektkontinuum

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/7623475205

Mo., 14–16 Uhr, IG-NG 1.741a

BA Germanistik, Lehrämter

Zum kontinentalwestgermanischen Sprachraum gehören das Deutsche (Hoch- und Niederdeutsch), das Luxemburgische, das Niederländische und, mit Einschränkungen, das Friesische. Charakteristisch für dieses wie für andere Gebiete ist, dass sich nach sprachstrukturellen Kriterien keine klaren Grenzen ziehen lassen, weil die darin gesprochenen Dialekte fließend ineinander übergehen. Während benachbarte Dialekte aufgrund geringer Unterschiede jeweils wechselseitig verständlich sind, akkumulieren sich die Unterschiede mit wachsender räumlicher Distanz, sodass dies für weiter entfernte Varietäten nicht mehr gilt. Im Seminar sollen zum einen Konvergenz und Divergenz der Dialekte sowie Grenzeffekte thematisiert werden. Den Kern bilden jedoch substandardsprachliche morphologische und syntaktische Gemeinsamkeiten und Besonderheiten. Auch ein Vergleich mit anderen Dialektkontinua wie dem nordgermanischen kann einbezogen werden.

Literatur (Auswahl):

Russ, Charles V. J. (Hrsg.) (1990): The Dialects of Modern German. A Linguistic Survey. London: Routledge.

Zwart, Jan-Wouter (2005): Continental West-Germanic Languages. In: Cinque, Guglielmo/Kayne, Richard S. (Hrsg.): The Oxford Handbook of Comparative Syntax. New York/Oxford: Oxford University Press, 903–946.


Sommersemester 2019:

Einführung in die Sprachwissenschaft II

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/6973980688

Mo., 10–12 Uhr, IG-NG 1.741b

BA Germanistik, Lehrämter

Tutorium: Di., 18–20 Uhr, SH 1.101, Tutorin: Gesine Fuhrmann

Diese zweisemestrige Einführung in sprachwissenschaftliche Grundbegriffe vermittelt einen Überblick über Theoriebereiche der grammatischen Beschreibung. Im zweiten Teil werden die Themenbereiche Semantik, Pragmatik, Sprachgeschichte und Psycholinguistik behandelt.

Literatur (Auswahl):

Drügh, Heinz et al. (Hrsg.) (2012): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Meibauer, Jörg et al. (Hrsg.) (2015): Einführung in die germanistische Linguistik. 3. Aufl. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Hemforth, Barbara/Konieczny, Lars (2008): Sätze und Texte verstehen und produzieren. In: Müsseler, Jochen/Prinz, Wolfgang (Hrsg.): Allgemeine Psychologie. 2. Aufl. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, 504–550.

Historische Sprachwissenschaft I

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/6973980692

Mo., 14–16 Uhr, SH 4.101

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehrämter

Tutorium: Mi., 12–14 Uhr, Hörsaaltrakt Bockenheim – H 6, Tutorin: Janina Bechtel

Das Seminar gibt einen Überblick über die historischen Sprachstufen des Deutschen, zentrale Phänomene der historischen Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik sowie über wichtige Positionen der Sprachwandeltheorie.

Dabei soll stets auch die Geschichtlichkeit von Sprache thematisiert werden, indem synchrone Auffälligkeiten und ausgewählte Zweifelsfälle des Gegenwartsdeutschen diachron erklärt werden.

Literatur (Auswahl):

Donhauser, Karin et al. (2007): Moutons Interaktive Einführung in die Historische Linguistik des Deutschen. Berlin/New York: De Gruyter. URL: http://www.donhauser.mouton-content.com.

Fleischer, Jürg/Schallert, Oliver (2011): Historische Syntax des Deutschen. Eine Einführung. Tübingen: Narr.

Keller, Rudi (2014): Sprachwandel. Von der unsichtbaren Hand in der Sprache. 4. Aufl. Tübingen: Francke.

Nübling, Damaris et al. (2017): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Eine Einführung in die Prinzipien des Sprachwandels. 5. Aufl. Tübingen: Narr.

Stricker, Stefanie/Bergmann, Rolf/Wich-Reif, Claudia/Kremer, Anette (2016): Sprachhistorisches Arbeitsbuch zur deutschen Gegenwartssprache. 2. Aufl. Heidelberg: Winter.

Szczepaniak, Renata (2011): Grammatikalisierung im Deutschen. Eine Einführung. 2. Aufl. Tübingen: Narr.

Wegera, Klaus-Peter/Waldenberger, Sandra (2012): Deutsch diachron. Eine Einführung in den Sprachwandel des Deutschen. Berlin: Erich Schmidt.

Weiß, Helmut (2012): Sprachgeschichte. In: Drügh, Heinz et al. (Hrsg.): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler, 121–153.


April 2019:

Swiss-European Mobility Programme (SEMP): Personalmobilität für Lehraufträge
Universität Zürich, Deutsches Seminar

Grammatische Zweifelsfälle im Gegenwartsdeutschen (und ihre diachrone Erklärung)

(im Rahmen des Kurses "Einführung in die diachrone Sprachwissenschaft" von Elvira Glaser, Anja Hasse und Sandro Bachmann)


Wintersemester 2018/2019:

Einführung in die Sprachwissenschaft I

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/6420332620

Mo., 10–12 Uhr, Hörsaaltrakt Bockenheim – H V

BA Germanistik, Lehrämter

Tutorium: Mi., 16–18 Uhr, SH 1.105, Tutorin: Gesine Fuhrmann

Diese zweisemestrige Einführung in sprachwissenschaftliche Grundbegriffe vermittelt einen Überblick über Theoriebereiche der grammatischen Beschreibung. Im ersten Teil werden die Themenbereiche Allgemeine Sprachtheorie, Phonetik/Phonologie, Morphologie und Syntax behandelt.

Literatur (Auswahl):

Drügh, Heinz et al. (Hrsg.) (2012): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Meibauer, Jörg et al. (Hrsg.) (2015): Einführung in die germanistische Linguistik. 3. Aufl. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Pittner, Karin/Berman, Judith (2010): Deutsche Syntax. Ein Arbeitsbuch. 4. Aufl. Tübingen: Narr.

Grammatische Zweifelsfälle

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/6420332622

Mo., 14–16 Uhr, SH 4.101

BA Germanistik, Lehrämter

Ziel dieses Seminars ist die Identifikation, Analyse und Erklärung grammatischer, das heißt morphologischer und syntaktischer Zweifelsfälle in der deutschen Gegenwartssprache.

Aktuelle Schwankungsfälle kommen im Bereich der Flexion (etwa Flexionsschwankungen bei schwachen Maskulina, Genitivallomorphie, Pluralschwankungen, Schwankungen in der Adjektivflexion, Flexionswandel bei Verben und Auxiliarwahl bei der Perfektbildung) ebenso vor wie in der Wortbildung (Fugenelemente, Trennbarkeit komplexer Verben) und in der Syntax neben der Serialisierung (z. B. im Verbalkomplex) vor allem in den Bereichen Rektion (Rektionsschwankungen bei Präpositionen, partitiver Genitiv vs. Apposition) und Kongruenz (Subjekt-Verb-Kongruenz bei Koordination).

Bei der Beantwortung der Frage nach den Existenz- bzw. Entstehungsursachen solcher Zweifelsfälle bei kompetenten Sprecherinnen und Sprechern spielen neben Sprachwandelprozessen im Vollzug ("change in progress") auch Sprach- und Varietätenkontakt sowie Lücken oder Regelkonflikte im Sprachsystem eine Rolle, was im Einzelnen näher beleuchtet werden soll.

Literatur (Auswahl):

Duden (2016): Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle. Richtiges und gutes Deutsch (Duden Band 9). Hrsg. von Mathilde Hennig und der Dudenredaktion. 8. Aufl. Berlin.

Klein, Wolf Peter (Hrsg.) (2003): Sprachliche Zweifelsfälle – Theorie und Empirie / Grammatical uncertainties – Theoretical and empirical aspects. Linguistik online 16/4.

Klein, Wolf Peter (2018): Sprachliche Zweifelsfälle im Deutschen. Theorie, Praxis, Geschichte. Berlin/Boston.

Konopka, Marek/Wöllstein, Angelika (Hrsg.) (2017): Grammatische Variation. Empirische Zugänge und theoretische Modellierung. Berlin/Boston.

Müller, Astrid/Szczepaniak, Renata (Hrsg.) (2017): Grammatische Zweifelsfälle. Praxis Deutsch – Zeitschrift für den Deutschunterricht 264.

Strobel, Thomas (2018): "Mit dem Wissen wächst der Zweifel" – Was uns grammatische Zweifelsfälle über unser Sprachwissen verraten. In: Forschung Frankfurt – Das Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität 2.2018, 90–95.


Oktober 2018:

ERASMUS+: Personalmobilität zu Lehrzwecken
Università degli Studi di Trento, Dipartimento di Lettere e Filosofia

Kontrastive Linguistik und Übersetzung Italienisch–Deutsch

(im Rahmen des Kurses "Lingua e traduzione tedesca" von Ermenegildo Bidese und Manuela Caterina Moroni)


Sommersemester 2018:

Einführung in die Sprachwissenschaft II

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/5918097413

Mo., 10–12 Uhr, IG-NG 1.741b

BA Germanistik, Lehrämter

Tutorium: Fr., 10–12 Uhr, SH 3.101, Tutor: Nils Katins

Diese zweisemestrige Einführung in sprachwissenschaftliche Grundbegriffe vermittelt einen Überblick über Theoriebereiche der grammatischen Beschreibung. Im zweiten Teil werden die Themenbereiche Semantik, Pragmatik, Psycholinguistik und Sprachgeschichte behandelt.

Literatur (Auswahl):

Drügh, Heinz et al. (Hrsg.) (2012): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Meibauer, Jörg et al. (Hrsg.) (2015): Einführung in die germanistische Linguistik. 3. Aufl. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Hemforth, Barbara/Konieczny, Lars (2008): Sätze und Texte verstehen und produzieren. In: Müsseler, Jochen/Prinz, Wolfgang (Hrsg.): Allgemeine Psychologie. 2. Aufl. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, 504–550.

Historische Sprachwissenschaft I

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/5918097415

Mo., 14–16 Uhr, SH 3.101

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehrämter

Tutorium: Do., 12–14 Uhr, IG-NG 1.701, Tutor: Nils Katins

Das Seminar gibt einen Überblick über die historischen Sprachstufen des Deutschen, zentrale Phänomene der historischen Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik sowie über wichtige Positionen der Sprachwandeltheorie.

Literatur (Auswahl):

Besch, Werner et al. (Hrsg.) (1998–2004): Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2. Aufl. Berlin: De Gruyter. [4 Teilbände]

Donhauser, Karin et al. (2007): Moutons Interaktive Einführung in die Historische Linguistik des Deutschen. Berlin/New York: De Gruyter. [CD-ROM]

Fleischer, Jürg/Schallert, Oliver (2011): Historische Syntax des Deutschen. Eine Einführung. Tübingen: Narr.

Keller, Rudi (2014): Sprachwandel. Von der unsichtbaren Hand in der Sprache. 4. Aufl. Tübingen: Francke.

Nübling, Damaris et al. (2017): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Eine Einführung in die Prinzipien des Sprachwandels. 5. Aufl. Tübingen: Narr.

Stricker, Stefanie/Bergmann, Rolf/Wich-Reif, Claudia/Kremer, Anette (2016): Sprachhistorisches Arbeitsbuch zur deutschen Gegenwartssprache. 2. Aufl. Heidelberg: Winter.

Szczepaniak, Renata (2011): Grammatikalisierung im Deutschen. Eine Einführung. 2. Aufl. Tübingen: Narr.

Weiß, Helmut (2012): Sprachgeschichte. In: Drügh, Heinz et al. (Hrsg.): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler, 121–153.


Wintersemester 2017/2018:

Einführung in die Sprachwissenschaft I

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/5250187271

Mo., 10–12 Uhr, IG Nebengebäude – NG 1.741b

BA Germanistik, Lehrämter

Tutorium: Fr., 10–12 Uhr, SH 4.101, Tutor: Nils Katins

Diese zweisemestrige Einführung in sprachwissenschaftliche Grundbegriffe vermittelt einen Überblick über Theoriebereiche der grammatischen Beschreibung. Im ersten Teil werden die Themenbereiche Allgemeine Sprachtheorie, Phonetik/Phonologie, Morphologie und Syntax behandelt.

Literatur (Auswahl):

Drügh, Heinz et al. (Hrsg.) (2012): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Meibauer, Jörg et al. (Hrsg.) (2007): Einführung in die germanistische Linguistik. 2. Aufl. Stuttgart: Metzler.

Pittner, Karin/Berman, Judith (2010): Deutsche Syntax. Ein Arbeitsbuch. 4. Aufl. Tübingen: Narr.

Einführung in die Sprachwissenschaft (Ringvorlesung für BA Ling)

Cécile Meier & Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/5259821081

Mi. & Fr., 8–10 Uhr, IG 411

BA Linguistik

Diese Einführung in die Grundlagen der Sprachwissenschaft gibt einen Überblick über sprachliche Phänomene, die sich der Lautgestalt von Wörtern oder Sätzen, der Flexion, der Wortbildung, dem Satzbau oder ihrer Bedeutung zuordnen lassen.

Damit bietet die Veranstaltung eine Grundlage für weiterführende Kurse in den Teildisziplinen Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik, Historische Linguistik und Psycholinguistik.

Literatur: wird in der Vorlesung bekanntgegeben


Sommersemester 2017:

Historische Sprachwissenschaft I

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/4860968968

Mo., 10–12 Uhr, SH 5.104

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehrämter

Tutorium: Do., 8–10 Uhr, IG 0.254, Tutorin: Nadine Beidinger

Das Seminar gibt einen Überblick über die historischen Sprachstufen des Deutschen, zentrale Phänomene der historischen Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik sowie über wichtige Positionen der Sprachwandeltheorie.

Lektüre:

Weiß, Helmut (2012): Sprachgeschichte. In: Drügh, Heinz J. et al. (Hrsg.): Germanistik. Sprachwissenschaft - Literaturwissenschaft - Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler, 121-153.

Nübling, Damaris et al. (2006): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Tübingen: Narr.

Historische Sprachwissenschaft II

Thomas Strobel

OLAT: https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/4860968971

Mo., 14–16 Uhr, SH 2.106

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehramt an Gymnasien (L3)

Tutorium: Do., 12–14 Uhr, SH 2.103, Tutorin: Nadine Beidinger

In Fortsetzung des Seminars "Historische Sprachwissenschaft I" werden ausgewählte Themen aus der Phonologie, Morphologie und Syntax anhand von Spezialliteratur behandelt. Dem Seminar ist ein Tutorium zugeordnet, in dem die Möglichkeit besteht, den Stoff der Veranstaltung zu vertiefen und zu ergänzen.

Literatur: wird im Seminar bekanntgegeben


Wintersemester 2016/2017:

Grammatische Zweifelsfälle

Thomas Strobel

Mo., 10–12 Uhr, Hörsaaltrakt Bockenheim – H 13

BA Germanistik, Lehrämter

In diesem Seminar geht es um grammatische, also morphologische und syntaktische Zweifelsfälle in der deutschen Gegenwartssprache. Diese sollen identifiziert, analysiert und möglichst auch erklärt werden.

Aktuelle Schwankungsfälle kommen im Bereich der Flexion (etwa Flexionsschwankungen bei schwachen Maskulina, Pluralschwankungen, Genitivallomorphie, Schwankungen in der Adjektivflexion und bei der Adjektivsteigerung, Flexionswandel bei Verben) ebenso vor wie in der Wortbildung (Fugenelemente, Trennbarkeit komplexer Verben) und in der Syntax vor allem in den Bereichen Rektion (z. B. Rektionsschwankungen bei Präpositionen, partitiver Genitiv vs. Apposition) und Kongruenz (Subjekt-Verb-Kongruenz bei Koordination).

Bei der Beantwortung der Frage nach den Existenz- bzw. Entstehungsursachen solcher Zweifelsfälle bei kompetenten Sprecherinnen und Sprechern spielen neben Sprachwandelprozessen im Vollzug ("change in progress") auch Sprach- und Varietätenkontakt sowie Lücken oder Regelkonflikte im Sprachsystem eine Rolle, was im Einzelnen näher beleuchtet werden soll.

Literatur (Auswahl):

Dudenredaktion (Hrsg.) (2011): DUDEN Band 9 – Richtiges und gutes Deutsch. Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle. 7. Aufl. Mannheim/Zürich.

Klein, Wolf Peter (2003): Sprachliche Zweifelsfälle als linguistischer Gegenstand. Zur Einführung in ein vergessenes Thema der Sprachwissenschaft. In: Linguistik online 16/4, 5–33.

Morphosyntaktische Variation in den deutschen Dialekten

Thomas Strobel

Mo., 14–16 Uhr, Hörsaaltrakt Bockenheim – H 3

BA Germanistik, Lehrämter

Dieses Seminar widmet sich der morphosyntaktischen Variation innerhalb des deutschsprachi­gen Raums.

Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung der Syntax in der Dialektologie gibt es für das Deutsche mittlerweile mehrere dialektsyntaktische Einzelprojekte (v. a. SADS, SyHD, SynAlm und SynBai) und einige große Sprachatlasprojekte berücksichtigen zum Teil ebenfalls morphologische und/oder syntaktische Phänomene (SDS Bd. III, MRhSA Bd. 5 und BSA in seinen Regionalteilen SNiB Bd. 1, SMF Bd. 7 und SBS Bd. 6 & 9.1/9.2). Allerdings existiert noch keine Gesamtschau wie etwa für das Englische mit "Varieties of English" (Kortmann et al. 2004).

Im Seminar soll eine Liste bzw. Typologie dialek­taler morphosyntaktischer Variablen im deutschen Sprachraum erarbeitet werden (etwa Artikelverdoppelung, Indefinitartikel vor Kontinuativa, possessiver Dativ, Kasussynkretismen, unflektierte attributive Adjektive, Progressivkonstruktionen, Rezipientenpassiv, Infinitivpartikeln und finaler Infinitiv, flektierte Konjunktionen, Doubly-filled COMPs, Mehrfachnegation usw.), systemati­siert nach Phänomenbereichen (Nominal- und Pronominalsyntax, Verbalsyntax, Satzverknüpfung, Verdoppelungsphänomene etc.). Außerdem soll die Arealität bzw. räumliche Gliederung der ermittelten Phäno­mene näher untersucht werden.

Literatur (Auswahl):

DFG-Projekt "Syntax hessischer Dialekte": SyHD-atlas (www.syhd.info/apps/atlas)


Sommersemester 2016:

Nominalsyntax

Thomas Strobel

Mo., 10–12 Uhr, IG 4.301

BA Germanistik, Lehramt an Gymnasien (L3)

Dieses Seminar widmet sich der internen syntaktischen Struktur von Nominalphrasen, der "Architektur" der nominalen Domäne. Neben der DP-Hypothese (von der NP zur DP) geht es vor allem um die Rolle und Position verschiedener funktionaler Projektionen innerhalb der DP.

Auch das morphosyntaktische Problem der Kongruenz innerhalb der Nominalphrase im Deutschen, also die Verteilung der Kasus-, Numerus- und Genusmerkmale auf Determinierer, Adjektive und Nomen soll thematisiert werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Zusammenspiel der einzelnen Merkmalsträger in der sog. Wortgruppenflexion ("Deklination im Verbund") und der Tendenz zur Monoflexion.

Literatur (Auswahl):

Alexiadou, Artemis/Haegeman, Liliane/Stavrou, Melita (2007): Noun phrase in the generative perspective. Berlin.

Coene, Martine/D’hulst, Yves (2003): Introduction: The syntax & semantics of noun phrases. Theoretical background. In: Coene, Martine/D’hulst, Yves (Hrsg.): From NP to DP. Vol. 1. Amsterdam/Philadelphia, 1–33.

Gallmann, Peter (2009): Der Satz. In: Dudenredaktion (Hrsg.) (2009): Duden – Die Grammatik. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich (= Duden Band 4). [insbesondere die Abschnitte "Nominalphrasen" und "Die Verteilung der grammatischen Merkmale in der Nominalphrase"]


Wintersemester 2015/2016:

Einführung in die Sprachwissenschaft (Ringvorlesung für BA Ling)

Matthias Schulze-Bünte & Thomas Strobel

OLAT:  https://olat.server.uni-frankfurt.de/olat/url/RepositoryEntry/3251077143

Mi. & Fr., 8–10 Uhr, SH 2.101 bzw. HZ 13

BA Linguistik

Diese Einführung in die Grundlagen der Sprachwissenschaft gibt einen Überblick über sprachliche Phänomene, die sich der Lautgestalt von Wörtern oder Sätzen, der Flexion, der Wortbildung, dem Satzbau oder ihrer Bedeutung zuordnen lassen.

Damit bietet die Veranstaltung eine Grundlage für weiterführende Kurse in den Teildisziplinen Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik, Historische Linguistik und Psycholinguistik.

Literatur: wird in der Vorlesung bekanntgegeben


Sommersemester 2015:

Historische Sprachwissenschaft I

Thomas Strobel

OLAT: https://olat.server.uni-frankfurt.de/olat/url/RepositoryEntry/2993913859

Mo., 10–12 Uhr, IG 411

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehrämter

Tutorium: Mo., 14–16 Uhr, SH 3.107, Tutorin: Melanie Hobich

Das Seminar gibt einen Überblick über die historischen Sprachstufen des Deutschen, zentrale Phänomene der historischen Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik sowie über wichtige Positionen der Sprachwandeltheorie.

Lektüre:

Weiß, Helmut (2012): Sprachgeschichte. In: Drügh, Heinz J. et al. (Hrsg.): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler, 121–153.

Nübling, Damaris et al. (2006): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Tübingen: Narr.


Wintersemester 2014/2015:

Morphologie und Syntax (pro)nominaler Ausdrücke

Thomas Strobel

Mo., 10–12 Uhr, IG Nebengebäude – NG 1.741b, NEU: NG 2.701

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehramt an Gymnasien (L3)

Dieses Seminar widmet sich der internen syntaktischen Struktur von Nominalphrasen, der "Architektur" der nominalen Domäne. Neben der DP-Hypothese (von der NP zur DP) geht es vor allem um die Rolle und Position verschiedener funktionaler Projektionen innerhalb der DP.

Spezifische Seminarschwerpunkte stellen die Phänomene Pronominalisierung und nominale Ellipsen dar. In diesem Zusammenhang sollen insbesondere auch die Morphologie und syntaktische Distribution von partitiven/quantitativen Pronomina in den westgermanischen und zentralromanischen Sprachen und Dialekten behandelt werden.

Literatur (Auswahl):

Alexiadou, Artemis/Haegeman, Liliane/Stavrou, Melita (2007): Noun phrase in the generative perspective. Berlin.

Günther, Christine (2013): The elliptical noun phrase in English. Structure and use. New York/London.

Strobel, Thomas (im Druck): Die syntaktische Variable 'pronominale Partitivität' in den deutschen Dialekten. In: Lenz, Alexandra N./Patocka, Franz (Hrsg.): Syntaktische Variation – areallinguistische Perspektiven. Wien.


Sommersemester 2014:

Einführung in die Sprachwissenschaft II

Thomas Strobel

OLAT:  https://olat.server.uni-frankfurt.de/olat/url/RepositoryEntry/2211020800

Mo., 10–12 Uhr, HZ 6

BA Germanistik, Lehrämter

Tutorium: Di., 16–18 Uhr, PEG 2.G 102, Tutorin: Maria Theresa Distler

Diese zweisemestrige Einführung in sprachwissenschaftliche Grundbegriffe vermittelt einen Überblick über Theoriebereiche der grammatischen Beschreibung. Im zweiten Teil werden die Themenbereiche Semantik, Pragmatik, Psycholinguistik und Sprachgeschichte behandelt.

Literatur (Auswahl):

Skript von Agnes Jäger: http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/KogLi/Lehrstuehle/Lehrstuhl_Weiss/Mitarbeiter_innen/Jaeger/downloads/SkriptEinfSprachwiss2.pdf

Drügh, Heinz et al. (Hrsg.) (2012): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Meibauer, Jörg et al. (Hrsg.) (2007): Einführung in die germanistische Linguistik. 2. Aufl. Stuttgart: Metzler.

Hemforth, Barbara/Konieczny, Lars (2008): Sätze und Texte verstehen und produzieren. In: Müsseler, Jochen/Prinz, Wolfgang (Hrsg.): Allgemeine Psychologie. 2. Aufl. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, 504–550.


Wintersemester 2013/2014:

Einführung in die Sprachwissenschaft I

Thomas Strobel

OLAT: https://olat.server.uni-frankfurt.de/olat/url/RepositoryEntry/1838448641

Mo., 10–12 Uhr, IG Nebengebäude – NG 1.741b

BA Germanistik, Lehrämter

Tutorium: Mi., 8–10 Uhr, IG 0.251, Tutorin: Hannah Blumöhr

Diese zweisemestrige Einführung in sprachwissenschaftliche Grundbegriffe vermittelt einen Überblick über Theoriebereiche der grammatischen Beschreibung. Im ersten Teil werden die Themenbereiche Allgemeine Sprachtheorie, Phonetik/Phonologie, Morphologie und Syntax behandelt.

Literatur (Auswahl):

Skript von Agnes Jäger: http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/KogLi/Lehrstuehle/Lehrstuhl_Weiss/Mitarbeiter_innen/Jaeger/downloads/SkriptEinfSprachwissI.pdf

Drügh, Heinz et al. (Hrsg.) (2012): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler.

Meibauer, Jörg et al. (Hrsg.) (2007): Einführung in die germanistische Linguistik. 2. Aufl. Stuttgart: Metzler.

Pittner, Karin/Berman, Judith (2010): Deutsche Syntax. Ein Arbeitsbuch. 4. Aufl. Tübingen: Narr.


Sommersemester 2013:

Historische Sprachwissenschaft I

Thomas Strobel

OLAT: https://olat.server.uni-frankfurt.de/olat/url/RepositoryEntry/1511194631

Di., 10–12 Uhr, IG 0.251

BA Linguistik, BA Germanistik, Lehrämter

Tutorium: Mi., 14–16 Uhr, NM 133, Tutorin: Maria Theresa Distler

Das Seminar gibt einen Überblick über die historischen Sprachstufen des Deutschen, zentrale Phänomene der historischen Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik sowie über wichtige Positionen der Sprachwandeltheorie.

Lektüre:

Weiß, Helmut (2012): Sprachgeschichte. In: Drügh, Heinz J. et al. (Hrsg.): Germanistik. Sprachwissenschaft – Literaturwissenschaft – Schlüsselkompetenzen. Stuttgart, Weimar: Metzler, 121–153.

Nübling, Damaris et al. (2006): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Tübingen: Narr.


Wintersemester 2012/2013:

Erhebungsmethoden der Dialektsyntax

Thomas Strobel

Di., 10–12 Uhr, IG Nebengebäude – NG 1.731

BA Germanistik, Lehrämter, Magister

Um Voranmeldung per E-Mail wird gebeten: th.strobel@lingua.uni-frankfurt.de

Dialektsyntaktische Phänomene galten lange Zeit als nicht arealbildend und nicht systematisch erhebbar. Eine Vielzahl an Arbeiten und Projekten zur Dialektsyntax, die seit den 1990er Jahren zunehmend an Interesse gewonnen hat, widerlegt diese Ansicht jedoch.

Das Seminar widmet sich vor allem Aspekten der Erhebung dialektsyntaktischer Daten, aber auch deren anschließender Aufbereitung und Interpretation. Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Erhebungsmethoden von der Korpusanalyse über Fragebögen bis hin zu Interviews sollen diskutiert und für eine multivariate Methode mit indirekten und direkten Elementen argumentiert werden. Dabei stehen die Erfahrungen und Ergebnisse jüngster Projekte zur Erforschung dialektaler bzw. regionalsprachlicher Syntax im Mittelpunkt (SAND, SADS, ScanDiaSyn, SyHD, SynALM, SynBai, REDE etc.). 

Ziel der Veranstaltung ist es, die Teilnehmenden dazu zu befähigen, moderne Erhebungsinstrumente der syntaktisch orientierten Variationslinguistik für eigene wissenschaftliche Arbeiten (Seminar- wie Abschlussarbeiten) nutzen zu können, um valide und reliable Daten zu erhalten.

Vorbereitende Lektüre:

Bucheli, C. & E. Glaser (2002): The Syntactic Atlas of Swiss German Dialects: empirical and methodological problems. In: S. Barbiers, L. Cornips & S. van der Kleij (Hrsg.): Syntactic Microvariation. Amsterdam: Meertens Instituut, 41–74. [Online: http://www.meertens.knaw.nl/books/synmic/pdf/buch-glas.pdf].

Fleischer, J., S. Kasper & A. N. Lenz (eingereicht): Die Erhebung syntaktischer Phänomene durch die indirekte Methode: Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Forschungsprojekt "Syntax hessischer Dialekte" (SyHD). Voraussichtlich in: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik (ZDL).

Glaser, E. (2000): Erhebungsmethoden dialektaler Syntax. In: D. Stellmacher (Hrsg.): Dialektologie zwischen Tradition und Neuansätzen. Beiträge der internationalen Dialektologentagung, Göttingen, 19.–21. Oktober 1998. Stuttgart: Steiner (ZDL-Beiheft 109), 258–276.