Zwei Thesen zur Leitbild-Diskussion

vorgestellt im "Forum Leitbild" am 4. Juni 2014 von Anton Wakolbinger

These 1.  Die "Grundsätze zum Leitbild" sind markant und gut. Sätze wie

- Wir überprüfen konstruktiv-kritisch unsere eigenen Leistungen.
- Wir verstehen uns als lernende Organisation.
- Wir achten auf transparente Führungsstrukturen und Partizipation aller Beteiligten.
- Wir treten für Chancengleichheit ein.

lohnen es, memoriert zu werden. Die Senatskommission hat hier gut gearbeitet.

These 2. Auf höchster Ebene ist unsere Universität im Moment weit von der Realisierung dieser Grundsätze entfernt.

Ein eklatantes Beispiel ist das Findungsverfahren bei den aktuellen Präsidentenwahlen. In wesentlichen Punkten handlungsleitend für das Vorauswahlgremium und den Hochschulrat ist ein gegenüber dem Senat als Ganzes geheimgehaltenes externes Rechtsgutachten, während der Hochschulrat - dies ergab eine Nachfrage im Senat - die ihm vorgelegte (und öffentlich einzusehende) konstruktiv-kritische Stellungnahme einer angesehenen Expertin aus unserer Universität schlechthin ignoriert hat. Dies steht  in traurigem Kontrast zu "transparenten Führungsstrukturen", "Partizipation aller Beteiligten" und "Chancengleichheit", und ist einer "lernenden Organisation" nicht würdig.