Krisenresilienz in der Schule

Resilienz als erlernbare Haltung

Erster Teil

Die Fortbildung dient zur Heranführung an Resilienz als einer erlernbaren Haltung, mit deren Hilfe extreme Belastungssituationen ausgehalten und transformiert werden können. Sie verschafft einen Überblick über Mechanismen des mentalen Umgangs mit krisenhaften Ereignissen und zeigt auf, mit welche Mitteln Stresserfahrung reguliert und Handlungsspielräume erschlossen werden können. Dabei geht es zunächst darum, die neurowissenschaftlichen Grundlagen zur Reaktivität zu vermitteln und zu erläutern, welche Möglichkeiten der Einflussnahme es in Stress- und Krisensituationen gibt. Mit psychoedukativen Elementen werden den Teilnehmenden sowohl die theoretischen Hintergründe einer Haltung der Resilienz erläutert, um dann ganz konkrete Einflussmöglichkeiten aufzuzeigen.

Die Fortbildung präsentiert zudem ausgewählte Achtsamkeits-und Resilienzbildungsformate, die in Frankfurter Schulen zur Anwendung gelangt sind, insbesondere das Curriculum „AiSCHU – Achtsamkeit in der Schule“ (Zielgruppe: Schüler*innen) oder das Programm „Achtsame 8 Wochen“ (Zielgruppe: Lehrkräfte).

Die Teilnehmenden bereiten mit Hilfe von online bereitgestellten Materialien die theoretischen Hintergründe zur Resilienzforschung auf und erhalten Übungsvorlagen in Form von Audio- und Videodokumenten. Im ersten Teil werden neurophysiologische Grundlagen der Stress-und Resilienzforschung erläutert. Direkt damit verknüpft sind praktische Übungen zur Selbstwahrnehmung. Des Weiteren nehmen die Teilnehmenden ihre persönlichen Stressoren in den Blick und lernen mögliche Bewältigungsstrategien kennen, die sie in ihrem Alltag umsetzen.

Zweiter Teil

Im zweiten Teil der Fortbildung erhalten die Teilnehmenden Einblick in einige Elemente des Rahmencurriculums AiSCHU – mit der Perspektive, die Erkenntnisse des Resilienztrainings auch an Schüler*innen zu vermitteln: Wie können Kinder und Jugendliche ihre Selbstwahrnehmung verfeinern, ihre Emotionen regulieren, ihre persönlichen Stressoren wahrnehmen und entschärfen? Das Curriculum integriert psychoedukative Anteile fußend auf den jüngsten neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zum Body-Mind-Link, d.h. die Schüler*innen lernen Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Organismus kennen z.B. zum Stressgeschehen und können mit körperorientierten Übungen lernen, Einfluss zu nehmen, indem sie sich beruhigen und proaktiv mit Reaktivität umgehen. Ziel ist es – im Hinblick auf Neuroplastizität – im täglichen Unterricht kurze Phasen der Selbstwahrnehmung und Selbstberuhigung zu verorten, damit Resilienz immer besser verkörpert und selbstbestimmt praktiziert werden kann.


Aufwand:

  • Individuelle Vorbereitung mit Online-Material
  • Workshop 1: Donnerstag, 2.11.2023, 15:00 bis 19:00 Uhr
  • Workshop 2: Donnerstag, 9.11.2023, 15:00 bis 19:00 Uhr

Ort: Goethe Universität Campus Westend, Seminarhaus: Raum 5.104 SH

Dozentin: Vera Kaltwasser, AiSCHU (Achtsamkeit in der Schule)

Vera Kaltwasser hat in Frankfurt, Bristol und London Germanistik, Anglistik, Pädagogische Psychologie und Theaterpädagogik studiert. Die Oberstudienrätin ist seit vielen Jahren in der Lehrerfortbildung tätig, sowohl am Staatlichen Schulamt in Frankfurt, als auch an Ausbildungsinstituten in Berlin und in Zürich. Als Autorin von mehreren Büchern zu Resilienz und Achtsamkeit und als Verfasserin des Rahmencurriculums AiSCHU (Achtsamkeit in der Schule) verbindet Vera Kaltwasser das theoretische Hintergrundwissen zu Resilienz und Achtsamkeit mit der praktischen Beteiligung an Umsetzungswegen im Bildungsbereich. Das Curriculum AiSCHU ist in Zusammenarbeit mit Neurowissenschaftlern, Psychologen und Lehrkräften entstanden und gemeinsam mit Schüler*innen  im Unterricht erprobt worden. Drei wissenschaftliche Studien zu dem Curriculum und dem Format „Achtsame 8 Wochen“ weisen auf die positive Wirksamkeit hinsichtlich der emotionalen Selbstregulation und Stressbewältigung hin. Seit 2018 leitete Vera Kaltwasser am Frankfurter Schulamt einjährige Ausbildungen zur Achtsamkeit mit anschließender Supervision hinsichtlich der nachhaltigen Umsetzung an den Schulen.

Die Veranstaltung ist bei der Hessischen Lehrkräfteakademie nach § 65 Hessisches Lehrerbildungsgesetz mit einer Veranstaltungsdauer von 1,5 Tagen akkreditiert (LA-Nr.: 02309754).


Anmeldung:

Hier finden Sie das Anmeldeformular

Anmeldefrist: 27.10.2023