Forschung
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- “Sephardicization” of Hebrew Poetry in Ashkenaz and Byzantium
- Rewriting Ashkenazic History
- Shlomo Almolis Traumbuch
- Mapping Pirqa de-Rabbenu ha-Qadosh electronically
- Hekhalot Transmissions in European Piyyut
- Shemarya ha-Ikriti und der intellektuelle Kosmos
- Identität und Fremdwahrnehmung der Landjuden im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts
- Jüdisch-christliche Übersetzungskulturen im Kontext der pietistischen Judenmission des 18. Jahrhunderts
- Resh Laqish
- A Hebrew Dante
- Diskurse über Mädchenhandel in modernen jüdischen Gesellschaften
Abgeschlossene-Projekte
- Jewish Identity in Georgia at the Dawn of Globalization
- Einführung liturgischer Poesie in den karäischen Gottesdienst
- Aufbruch und Bewahrung: Deutsche (Neo-)Orthodoxie und ihr Verhältnis zu Staat, Patriotismus und Tradition
- A Visual Kingdom: The Red Jews in Yiddish Culture
- Die She’iltot des Rav Aḥa Gaon
- Jiddisch, die Sprache der Liebe: Isaak Wetzlars Libes briv (1748/49)
- Religioese Positionierung
- Bertha Pappenheim Map
- Die Frankfurter jüdische Gemeinde in der Frühen Neuzeit: Autonomie und Selbstverwaltung zwischen christlicher Stadtobrigkeit und Kaiser
- Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich
The “Sephardicization” of Hebrew Poetry in Ashkenaz and Byzantium
Bearbeitung: Prof. Dr. Elisabeth Hollender
Das “Goldene Zeitalter” des andalusischen Judentums zeichnet sich vor allem durch seine – sowohl liturgische als auch säkulare – hebräische Poesie aus, die durch eigene Regeln und poetische Techniken geprägt ist, und sich von den poetischen Traditionen anderer jüdischer Gemeinschaften sowohl formal als auch in der Bildersprache und den Themen unterschied. Obwohl einzelne ashkenazische Dichter im 12. Jh. mit dem quantitativen Metrum der sephardischen Poesie experimentierten, dauerte es bis ins 13. und 14. Jh. bis eine erkennbare Zahl von sephardischen Gedichten in den ashkenazischen Ritus aufgenommen wurde. Gleichzeitig begannen einige ashkenazische Dichter, mehr Elemente aus den sephardischen piyyutim zu entnehmen und in ihre eigenen Werke einzubauen.
Ebenfalls im 13. Jh. zeigen sich Veränderungen in der Art, wie byzantinische payyetanim dichteten. Auch sie griffen Elemente aus den sephardischen Dichtungen auf, orientierten sich dabei aber weitaus deutlicher an den sephardischen Vorbildern, als dies die ashkenazischen payyetanim taten. Auch an der Zahl der aufgenommenen sephardischen piyyutim zeigt sich, dass die Sephardisierung der romaniotischen Juden weiter ging, als die ihrer ashkenazischen Zeitgenossen.
Im Projekt werden zunächst Fallbeispiele analysiert, um die Elemente zu isolieren, die die ashkenazischen und byzantinischen payyetanim übernahmen, und um die Methoden, mit denen sie die eigenen Traditionen und die sephardischen Traditionen kombinierten, zu beschreiben. Diese Fallbeispiele und Studien zur Verbreitung von sephardischen piyyutim sowie nach sephardischem Model verfassten piyyutim in den ashkenazischen und romaniotischen Ritus dienen als Grundlage für einen Vergleich, der die unterschiedlichen Bedingungen des inner-jüdischen Kulturtransfers aufschlüsselt.
Publikationen:
E. Hollender, “ציון שארית בני יעקב: An Ashkenazic Qina in Sephardic Garb“, in: Sefer Yovel Benjamin Bar Tikwa, ed. A. Shmidman, E. Hazan (forthcoming).