Christina Beck M.A.

D beck

Christina Beck M.A. Naturwissenschaftliche Analysen an keramischen Funden der Nok-Kultur, Nigeria

Der kulturelle Kontext der vor allem auf dem internationalen Kunstmarkt bekannten Terrakottafiguren der Nok-Kultur Zentral-Nigerias ist bisher weitgehend unerforscht. Seit Anfang 2009 beschäftigt sich ein DFG-Langfristvorhaben mit der systematischen Erforschung dieser Kultur, die neben den frühesten Figuralplastiken im subsaharischen Afrika auch sehr frühe Daten zur Eisenverhüttung im ersten Jahrtausend v. Chr. aufweist.

Trotz der ständig wachsenden Zahl wissenschaftlich geborgener Stücke und erster Hinweise auf eine bewusste Zerstörung ist die Rolle der Terrakotten weitgehend ungeklärt. Aber auch die Keramiken werfen einige Fragen auf, die durch eine stilistische und formenkundliche Aufnahme nicht vollständig geklärt werden können. Durch die Untersuchung der materiellen Beschaffenheit der Terrakotten und Keramiken mit naturwissenschaftlichen Methoden können Rückschlüsse auf technische Besonderheiten gezogen werden, die wiederum Hinweise auf Produktionsstätten und damit auch indirekt auf die soziale Organisation der Gesellschaft liefern. Geochemische (v.a. RFA) und mineralogische Analysen sollen dazu beitragen, die zur Herstellung der Keramiken und Terrakotten verwendeten Tonlagerstätten einzugrenzen und die Unterschiede der beiden Materialgruppen herauszuarbeiten. Als Referenzmaterial dienen noch heute genutzte Tonquellen im Verbreitungsgebiet der Nok-Kultur.

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