Frankfurter Beiträge zur Erziehungswissenschaft

Die wissenschaftlichen Mitglieder des Fachbereiches leistet zu den verschiedensten Bereichen der Erziehungswissenschaften wissenschaftliche Beiträge. Unter anderem Kolloquien, Monograpien und Forschungsberichte, sowie Beiträge zur frühkindlichen Erziehung unter Leitung des ifoebb (Institut für familiale und öffentlichee Erziehung, Bildung, Betreuung e.V.).

So entstanden im Laufe der Zeit knapp 70 Werke die vom Fachbereich veröffentlicht und vertrieben werden.


Alle Veröffentlichungen können im Dekanat des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Goethe-Uni-versität per Email oder telefonisch bestellt werden.


 

Erziehung nach Auschwitz bis heute

Aufklärungsanspruch und Gesellschaftsanalyse

Sabine Andresen
Dieter Nittel
Christiane Thompson (Hrsg.)


Die Aktualität von Theodor W. Adornos Radiobeitrag „Erziehung nach Auschwitz“ erweist sich darin, gegenwärtige gesellschaftliche Verhältnisse und Transformationen analytisch aufzuschließen und diese unter einen Aufklärungsanspruch zu stellen.
Der erstmals 1966 ausgestrahlte Vortrag besaß eine große Strahlkraft für die Pädagogik und Erziehungswissenschaft, da er die Erziehung und Bildung zur Demokratie mit der Aufgabe verknüpfte, sich mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen – und zu verstehen, wodurch diese möglich wurden. Adornos Diktum, dass jene Bedingungen, die Auschwitz möglich machten, fortbestehen, bildet für den vorliegenden Band einen wichtigen Ausgangspunkt: Wie steht es um eine Erziehung und Bildung zur Demokratie im Lichte von Rechtspopulismus, Antisemitismus, eines weltumspannenden Kapitalismus sowie von Ungleichheitsverhältnissen in globalisierten Kontexten? Zu fragen ist auch, wie sich eine Erziehung nach Auschwitz womöglich wandelt bzw. wandeln muss unter Maßgabe von Transnationalisierung, Digitalisierung und Klimawandel. Welche pädagogischen Konsequenzen und praxisbezogenen Übersetzungen können aus diesen Reflexionen gewonnen werden?
Dieser Band, der zum 50. Todestag von Theodor W. Adorno erscheint, versammelt Beiträge aus verschiedenen erziehungswissenschaftlichen Teildisziplinen und Diskursen, um die genannten Fragen im Sinne einer doppelten Vergewisserung – Gesellschaftsanalyse und Aufklärungsanspruch – zu bearbeiten.

Die Herausgeber*innen forschen und lehren an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.


 

Kontroverses Miteinander Interdisziplinäre und kontroverse Positionen zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung

Helge Kminek  
Franziska Bank  
Leon Fuchs (Hrsg.)


Der vorliegende Band Kontroverses Miteinander – Interdisziplinäre und kontroverse Positionen zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ist aus einer Ringvorlesung an der Goethe-Universität Frankfurt im Wintersemester 2018/2019 hervorgegangen.
Die disziplinübergreifenden Inhalte der Vorträge vereint dieser Sammelband, um jenseits von vermeintlichen Fachzuständigkeiten der Multidimensionalität von Bildung für eine nachhaltige Entwicklung gerecht zu werden.

Die Herausgeberin und die Herausgeber:
Franziska Bank ist Absolventin für das Lehramt an Haupt- und Realschulen und Lehrkraft an der Montessorischule Mühlheim/Main in Hessen
Leon Fuchs ist Lehramtsstudent für das Lehramt an Gymnasien mit den Fächern Geographie und Chemie, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Dr. Helge Kminek ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Uni-
versität Frankfurt am Main


 

Evaluation der Modellregion inklusive Bildung Frankfurt am Main

Felix Buchhaupt
Lina Hahn
Dieter Katzenbach
Alexandra Klein
Sandra Landhäußer
Nadine Schallenkammer
Mirja Silkenbeumer


Im Schuljahr 2015/16 wurde in Kooperation zwischen der Stadt Frankfurt und dem Hessischen Kultusministerium die Modellregion Inklusive Bildung Frankfurt eingerichtet. Sie ist damit eine von insgesamt neun Modellregionen in Hessen. Die hier dokumentierte Evaluation, die 18 Frankfurter Grundschulen einbezieht, ist von dem Leitprinzip „Vom Kind aus denken“ geprägt. Zunächst wurden die verschiedenen Organisationsformen inklusiver Bildung an den einzelnen Schulen erfasst und die sich daraus ergebenen Formen interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufsgruppen (Regelschullehrkräfte, Sonderpädagog*innen, Sozialpädagog*innen) dokumentiert. Darauf aufbauend wurde der Frage nachgegangen, wie die Grundschülerinnen und Grundschüler die unterschiedlichen Realisierungsformen schulischer Inklusion erleben. Dazu wurden themenzentrierte Interviews und standardisierte Verfahren der Befragung eingesetzt.


 

Universität verstehen.

Universität kritisieren!

Universität weiterdenken?

Jennifer Preiß
Kristina Rüger
Johanna Weckenmann


Die Erwartungen an die Universität sind ebenso plural und kontrovers wie das Denken, das unter ihrem Dach versammelt ist. Was die Universität als Institution von Bildung und Wissenschaft bestimmt und wozu man sie aufsucht, bildet eine je eigene Aufgabe des Nachdenkens und Forschens. Zudem finden die öffentlichen Diskurse über die Universität meist vereinzelt statt und bleiben unvermittelt nebeneinander stehen. Wie können angesichts dessen Pluralität und Dissens in der Rede über die Universität befördert werden?
Dieser Band bringt verschieden ausgerichtete Beiträge aus Erziehungswissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, Psychologie und Hochschulpolitik zusammen, die jeweils auf ihre Weise Universität verstehen, kritisieren und weiterdenken. Die Vielstimmigkeit der Beiträge soll eine Auseinandersetzung damit anstoßen, was die Universität im Spannungsfeld von Wirklichkeit und Möglichkeit ausmacht.

Johanna Weckenmann promoviert zum Thema „virtuelle Bildungsräume“ am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Jennifer Preiß ist Erziehungswissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hamburger Zentrum für universitäres Lehren und Lernen.
Kristina Rüger studierte Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt und arbeitet als Redakteurin für pädagogische Fachliteratur.


 

Studieren – Forschen – Praxis

Erziehungswissenschaftliche Erkundungen im Feld universitären Lebens

Sophia Richter
Barbara Friebertshäuser (Hrsg.)


Was bedeutet es zu studieren? Das Buch präsentiert Ergebnisse ethnographischer Erkundungen von Masterstudierenden in Auseinandersetzung mit dem Studium, mit Forschung und Praxis sowie dem universitären Leben und Studieren. Gegenstand der Untersuchung ist das Feld des Studierens zwischen gesellschaftlichen sowie institutionellen Rahmungen seit den Bologna-Reformen und den fachspezifischen Habitus, zwischen akademischen Wissenschaftskulturen, pädagogisch-praktischen Berufskulturen, studentischen Peerkulturen sowie biographischen Herkunftskulturen. Entstanden sind die Beiträge im Rahmen eines über mehrere Semester angelegten Lehr-Lern-Forschungsprojektes an der Goethe-Universität Frankfurt am Fachbereich Erziehungswissenschaften. Die Besonderheit liegt darin, dass die Studierenden als Forschende eigene Zugänge zur Welt des Studiums und zu den damit verbundenen Lebenswelten entwickelt haben. Auf diese Weise gibt das Buch ungewöhnliche Einblicke in das Studium, in Seminare, die Bibliotheksarbeit, das studentische Leben und Wohnen, die Erwartungen des Berufsfeldes, die Bedeutung von Jobs (insbesondere als studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte) und andere Nebentätigkeiten. Beleuchtet werden aber auch die konflikthaften Momente des Studiums wie bspw. Studienzweifel und Studienabbruch und damit einhergehende Formen des Umgangs. Das Buch öffnet Lesenden vielfältige Einblicke in Herausforderungen, Konflikte, Krisen, Bewältigungsstrategien von Studierenden und gibt zudem hochschuldidaktische Anregungen zum forschenden Studieren.

Dr. Sophia Richter und Prof. Dr. Barbara Friebertshäuser forschen und lehren als Ethnographinnen am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main.


 

“Wir sind Menschen zweiter, dritter Klasse – und wieso?“

Zur Bedeutung von Nachbarschaften im Alter aus pädagogischer Sicht

Katrin Sen


Der Anteil älterer Personen an der Bevölkerung der Bundesrepublik steigt ebenfalls wie der Anteil der (älteren) Personen mit Migrationshintergrund. Diese Veränderungen der Bevölkerungsstruktur stellen Politik und Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Gesellschaftlich spiegeln sich diese häufig in Nachbarschaften wider, wo beide Gruppen vermehrt aufeinander treffen. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden ältere Personen deutscher und türkischer Herkunft zu ihrem Nachbarschaftserleben be
fragt. Die Ergebnisse zeigen, was für beide Gruppen Nachbarschaft ausmacht und welche sozialen Funktionen sie Nachbar_innen zuschreiben. Darüber hinaus werden sowohl Gelegenheits- als auch Verhinderungsstrukturen zum Aufbau nachbarschaftlicher Beziehungen dargestellt.
Die Untersuchung liefert wichtige Erkenntnisse für das Arbeitsfeld der Gemeinwesenarbeit, denn sie möchte Interventionen für die praktische Arbeit im Quartier anregen, um langfristig ein besseres Miteinander im nachbarschaftlichen Zusammenleben erzielen und Teilhabe am städtischen Leben für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen anregen zu können.


Katrin Sen, geboren 1984, Dr. phil., Studium der Erziehungswissenschaften. Seit 2016 Referentin für soziale Stadtteilentwicklung und Gemeinwesenarbeit.

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