Im Winter 2023 wurde die Erhebung „Alle Wissenschaftler*innen zählen!“ durchgeführt, die Einblicke in die Arbeitssituation, Karrieren und Diversität der Wissenschaftler*innen an der Goethe-Universität gewährt.
Insgesamt haben sich 726 Wissenschaftler*innen beteiligt, die sich in unterschiedlichen Karrierephasen befinden. Für die Wissenschaftler*innen, die an der Goethe-Universität beschäftigt sind, wurde eine sehr gute Beteiligung von rund 22 Prozent erreicht. Darüber hinaus sind alle Fachbereiche im Sample vertreten und der englischsprachige Fragebogen wurde von 10 Prozent der Befragten genutzt. Die Ergebnisse der Erhebung bieten eine wichtige Grundlage, um Angebote für Wissenschaftler*innen bedarfsorientiert auszubauen und die chancengerechte Ausgestaltung der Arbeitsbedingungen an der Goethe-Universität zu stärken.
Wir danken den Wissenschaftler*innen an der Goethe-Universität sehr für Ihre Teilnahme an der Erhebung "Alle Wissenschaftler*innen zählen!". Ebenso freuen wir uns über die zahlreichen Rückmeldungen rund um die Themen Diversität und Karrieren an der Goethe-Universität.
Insgesamt liegen uns 726 vollständig ausgefüllte Fragebögen vor. Von den Professor*innen, die an der Goethe-Universität tätig sind, haben ca. 21 % an der Befragung teilgenommen. Bei den wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen beträgt der Anteil etwa 20 %. Darüber hinaus haben sich erfreulicherweise Lehrbeauftragte und Stipendiat*innen an der Erhebung beteiligt. Alle Fachbereiche sind im Sample vertreten und der englischsprachige Fragebogen wurde von gut 10 % der Befragten genutzt.
Für Rückfragen und Anfragen steht Ihnen weiterhin das Projektteam unter diversity-survey@uni-frankfurt.de gern zur Verfügung.
Projektzeitraum: 01.11.2022 bis 30.06.2026
Projektfinanzierung: Präsidium der Goethe-Universität
Das Ziel der Erhebung ist, einen Einblick in die Arbeitssituation, Karrieren und Diversität der Wissenschaftler*innen an der Goethe-Universität zu erhalten und auf dieser Basis Angebote und Maßnahmen für Wissenschaftler*innen an der Goethe-Universität weiterzuentwickeln. Hierzu fragen wir nach Ihrer aktuellen Tätigkeit und Erfahrungen im Arbeitsalltag sowie nach Benachteiligungen und schwierigen beruflichen Situationen an der Goethe-Universität.
Die Befragung dauert durchschnittlich 20 bis 40 Minuten. Im Fragebogen werden verschiedene Filterfragen verwendet, wodurch sich die Bearbeitungsdauer unterscheiden kann.
Der Fragebogen kann nicht unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden, da keine personifizierten Einladungslinks verwendet werden (können).
Der Fragebogen ist weitreichend standardisiert, so dass Antwortmöglichkeiten zum Anklicken vorgegeben werden. Zugleich gibt es an verschiedenen Stellen offene Textfelder, um weitere Angaben zu machen, die Ihnen wichtig sind, jedoch durch die Antwortoptionen nicht erfasst werden.
Wir haben uns sehr darum bemüht, eine gute Balance zwischen den begrenzten zeitlichen Ressourcen der zu befragenden Wissenschaftler*innen und dem hohen Informationsbedarf zu wissenschaftlichen Karrieren und Diversität von Wissenschaftler*innen an der Goethe-Universität zu finden.
Der Schutz der Teilnehmenden und ihrer sensiblen Daten, die im Rahmen der Erhebung erfasst werden, sind ein zentrales Anliegen bei der Konzeption, Durchführung und Auswertung der Befragung. Hierfür wurden im Vorfeld in Abstimmung mit dem Datenschutzbeauftragten der Goethe-Universität eine Datenschutz- und Einwilligungserklärung erstellt, die der Online-Erhebung vorangestellt sind.
Im Rahmen der Erhebung werden auch schwierige Arbeitssituationen und Diskriminierungserfahrungen erfragt. Hierbei haben der besondere Schutz und der verantwortungsvolle Umgang mit diesen sehr sensiblen Informationen höchste Priorität.
Grundsätzlich sind alle Angaben im Fragebogen freiwillig und es besteht immer die Möglichkeit, keine Angaben zu machen (dies betrifft auch die Fragen zu den soziodemographischen Informationen).
Die Abfrage erfolgt überwiegend anhand standardisierter Fragen mit vorgegebenen Antwortoptionen. Es gibt an verschiedenen Stellen offene Textfelder, so dass auch Schilderungen in eigenen Worten vorgenommen werden können, wenn der Wunsch besteht.
Bitte beachten Sie zudem, dass die Erhebung keine individuelle Beratung ersetzt. Die Antworten in dem Fragebogen werden, wenn etwa Namen genannt werden, unmittelbar nach Ende des Erhebungszeitraums anonymisiert. Konkrete Vorfälle werden nicht an anderen Stellen gemeldet/weitergegeben.
Wenn Sie Unterstützung und/oder Beratung benötigen, wenden Sie sich bitte an die Antidiskriminierungsstelle oder eine andere universitäre Beratungsstelle oder an externe Stellen in Frankfurt und der Region.
Die Auswertung erfolgt ausschließlich durch das Projektteam im Büro für Chancengerechtigkeit der Goethe-Universität. Um die Anonymität zur gewährleisten, werden keine Rohdaten, sondern nur aufbereitete Daten an Einrichtungen der Goethe-Universität weitergegeben.
Im Rahmen der Auswertung werden erste Ergebnisse im Juni 2024 erwartet, die der Hochschulöffentlichkeit (z.B. im Intranet) vorgestellt werden. Der Ergebnisbericht und dessen öffentliche Vorstellung sind für das Sommersemester 2025 geplant.
Des Weiteren sind Auswertungen für die Fachbereiche sowie zu einzelnen Themenschwerpunkten (z.B. Onboarding, Diskriminierung) vorgesehen. Die Ergebnisse werden den Fachbereichen und Abteilungen sowie Gremien und der Hochschulöffentlichkeit der Goethe-Universität in unterschiedlicher Weise zur Verfügung gestellt. Dies umfasst zum Beispiel eine Broschüre zu Karrieren und Diversität von Wissenschaftler*innen an der Goethe-Universität und handliche Fact-Sheets zu ausgewählten Themenschwerpunkten.
Darüber hinaus wird das Projektteam ab der zweiten Jahreshälfte 2024 einzelnen Organisationseinheiten zur (analogen und digitalen) Präsentation der Befragungsergebnisse zur Verfügung stehen.
Eine regelmäßige Wiederholung der Befragung ist derzeit nicht vorgesehen, weswegen eine hohe Beteiligung für die aktuelle Erhebung sehr wichtig ist. Jedoch wird im Rahmen des Projekts diskutiert, in welcher Form das Erhebungsinstrument bzw. einzelne Bestandteile dessen an der Goethe-Universität zukünftig zum Einsatz kommen können. Zum Beispiel ist vorstellbar, eine Toolbox zur Erhebung von Karrieren und Diversität in Wissenschaft und Forschung für die Goethe-Universität zu entwickeln.
Wir halten Sie auf dieser Website hierzu auf dem Laufenden.
Rückblick
Die Tagung hat mit über 100 Teilnehmenden am 28. und 29.11.2024 im Casino am Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt stattgefunden.
Der Bedarf an empirischen – und insbesondere quantitativen – Daten für die Diversitäts- und Antidiskriminierungspolitik in Hochschule und Wissenschaft nimmt stetig zu. Zugleich gibt es bisher keine etablierten Strukturen und Instrumente zur Erhebung, so dass viele Fragen hinsichtlich der Erfassung solch hochgradig sensibler Informationen noch zu diskutieren sind. Ebenso resultiert daraus, dass Erhebungen zu Diversitätsdimensionen und Diskriminierungserfahrungen, die seit ca. fünfzehn Jahren an deutschen Hochschulen durchgeführt werden, in ihrer konkreten Ausgestaltung sehr heterogen sind und sich in ihnen die Entwicklung gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Diskurse (z.B. zu den Diversitätsdimensionen ‚Geschlecht‘ und ‚race‘) abbildet.
Am stärksten ausgebaut ist die statistische Erfassung von Diversität und Diskriminierung für die Gruppe der Studierenden. Dies umfasst die Durchführung eigener Erhebungen durch einzelne Hochschulen, die Beteiligung an bundesweiten Befragungen (wie die Sozialerhebungen und BEST-Befragungen des Deutschen Studentenwerks sowie jüngst „Die Studierendenbefragung“ des DZHW) wie auch die Implementierung von diversitätsbezogenen Fragen in hochschulweite Studierendenerhebungen. Zunehmend rücken auch die Beschäftigten in den Blick. Teils werden – insbesondere für Wissenschaftler*innen – eigenständige Erhebungen entwickelt, teils werden Studierende und Beschäftigte gemeinsam befragt; hochschulübergreifende Befragungen gibt es jedoch bisher nicht.
Erhebungen sind in sehr unterschiedlichen Bereichen wie Gleichstellungs- und Diversitätsbüros, an einzelnen Professuren, in (temporären) Arbeitsgruppen oder in Forschungseinrichtungen wie dem CEWS oder DZHW angesiedelt. Hierdurch besteht keine Fachcommunity im engeren Sinne, womit der Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen Akteur*innen und Institutionen erschwert wird. Mit der Tagung findet erstmalig ein bundesweiter Austausch und eine breit angelegte Vernetzung zu standardisierten Diversitätserhebungen im Hochschulkontext statt.
Der Austausch soll dazu dienen, einen gemeinsamen Überblick zu durchgeführten, laufenden und geplanten Erhebungen an deutschen Hochschulen zu erhalten. Dies ermöglicht zugleich vertiefende Diskussionen zu Herausforderungen für die Konzeption und Umsetzung von Erhebungen zu Diversität und Diskriminierungen sowie die gemeinsame Suche nach Problemlösungen.
Die Tagung soll darüber hinaus auch dazu dienen, sich über die Idee auszutauschen, gemeinsam (Mindest-)Standards für Diversitätserhebungen an Hochschulen zu entwickeln. Es wird Raum für Diskussion geben und für erste Arbeitsschritte, wenn dies gewünscht ist.
Die Tagung richtet sich an diversitäts- und gleichstellungspolitische Akteur*innen an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Wissenschaftler*innen, die bereits Erfahrungen mit Erhebungen zu Diversität und Diskriminierung an Hochschulen gemacht haben bzw. sich mit Teilaspekten vertieft befassen oder die eine Erhebung in naher Zukunft planen bzw. die Umsetzungsmöglichkeiten für eine solche ausloten.