Vortragsveranstaltung

„Von Roboter bis Rembrandt – Aktuelles aus der Frankfurter Alternsforschung“

Vorgestellt wurden zwei aktuelle Projekte: Der Mediziner Prof. Dr. Johannes Pantel und der Diplom-Psychologe Arthur Schall M.A. berichteten über das ARTEMIS-Projekt (ART Encounters – Museum Intervention Study); dabei geht es um eine Pilotstudie zur Kunstvermittlung für Menschen mit Demenz, die in Kooperation mit dem Frankfurter Städel stattfindet. In einem zweiten Vortrag stellten der Alternsforscher Prof. Dr. Frank Oswald und die Diplom-Psychologin Stefanie Baisch Befunde aus dem interdisziplinären Projekt „ERimAlter“ (Emotionale und soziale Robotik im Alter) vor.

Das ARTEMIS-Projekt ermöglicht Menschen mit Demenz und ihren betreuenden Angehörigen, an einem niedrigschwelligen und speziell auf sie zugeschnittenen Kunstvermittlungsangebot am Frankfurter Städel teilzunehmen. Dazu gehören thematische Kunstführungen in Kleingruppen und anschließende kreative Arbeit im Atelier unter kunstpädagogischer Anleitung. Dies ist die erste randomisierte Studie mit einer Wartekontrollgruppe zum Einfluss von Museumsbesuchen und künstlerischer Betätigung auf das emotionale Befinden und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz. Neben der wissenschaftlichen Auswertung geht es in diesem Projekt auch darum, Menschen mit Demenz, die sich bei fortschreitender Erkrankung immer stärker isoliert fühlen, und ihren durch die Pflege belasteten Angehörigen ein Stück gesellschaftliche Teilhabe und soziale Integration zu ermöglichen. Inzwischen wurde das ARTEMIS-Projekt bereits auf zahlreichen nationalen und internationalen Fachkonferenzen und Kongressen vorgestellt und stieß auf großes fachliches und öffentliches Interesse. So interessierten sich auch Experten in anderen deutschen Großstädten für die Frankfurter Erfahrungen, die ersten Netzwerke schon wurden geknüpft.

Im Projekt „ERimAlter“ geht es um die zentrale Funktion von sozialen oder emotionalen Robotern, Interaktionen anzuregen, aufrecht zu erhalten und den sozialen sowie emotionalen Bedürfnissen von Menschen entgegen zu kommen. In diesem Projekt wird der Frage nachgegangen, bei welchen chronischen Krankheitsbildern, das heißt, bei welchen Funktionsverlusten bzw. für welchen Funktionserhalt, emotionale und soziale Robotik eingesetzt werden kann. Was wissen wir überhaupt über die Wirkung von sozialen oder emotionalen Robotern, insbesondere wenn sie bei Menschen im höheren Alter oder inspezifischen Lebenssituationen eingesetzt werden? Welche Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein, und wie können Roboter-Artefakte für spezifische Zielgruppen optimiert werden? Ebenso werden die erforderlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz untersucht.