Die Europäische Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main - ein geschichtlicher Abriss

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Die Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main ist als »erste deutsche Hochschule für das Volk der Arbeit« am 3. März 1921 in der Universität Frankfurt am Main gegründet worden. Der Lehrbetrieb begann mit der offiziellen Eröffnungsfeier am 2. Mai 1921. Die überwiegend aus dem Beruf kommenden Studierenden sollten hier nach den Ideen und auf Initiative von Hugo Sinzheimer, Ernst Pape und Theodor Thomas eine hochschulmäßige Ausbildung besonderer Art erhalten. Diese Bildungserfahrung mit Schwerpunkten in Sozialpolitik, Wirtschaft und Arbeitsrecht sollte sie stärken, die vielfältigen demokratischen Mitwirkungs- rechte in Staat, Gesellschaft und Unternehmen im Interesse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wahrzunehmen. Zu den Dozenten der Akademie der Arbeit zählten u.a. Eugen Rosenstock, Erik Nölting, Fritz Naphtali, Franz Oppenheimer, Otto Kahn- Freund und Ernst Fraenkel.

Wenige Wochen nach der nationalsozialistischen »Machtergreifung« wurde die Akademie der Arbeit am 31. März 1933 aufgelöst. Viele Dozenten und Studenten emigrierten. Nach der Wiedereröffnung am 12. April 1946 nahm die Akademie der Arbeit mit dem 13. Jahrgang 1947 den Lehrbetrieb wieder auf und konnte Erich Meyn, Helga Timm, Hans-Joachim Zinkeisen und Ludwig Preller als hauptamtliche Dozenten sowie Franz Böhm, Max Horkheimer, Carlo Schmidt, Oswald von Nell-Breuning und Otto Antrick als Lehrbeauftragte gewinnen.

Das Land Hessen und der Deutsche Gewerkschaftsbund errichteten 1951 die Akademie der Arbeit als Stiftung. Die Stadt Frankfurt am Main unterstützt und finanziert die Akademie der Arbeit mit. Im Jahr 2009 wurde der Name in »Europäische Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main« geändert. Zur derzeit geltenden Stiftungsverfassung gelangen sie hier...

Bis heute versteht sich die Akademie der Arbeit als eine wissenschaftliche Einrichtung, in der Gewerkschaften, Staat und Universität zusammen arbeiten. Ziel der Akademie der Arbeit ist es, politisch engagierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu befähigen, ihre Beteiligungsrechte in allen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens effektiv wahrzunehmen. Mittelpunkt des (Ganztags-) Studiums sind daher wieder Arbeits- und Verfassungsrecht, Sozialpolitik sowie Volks- und Betriebswirtschaft.

Die Absolventen der Akademie nutzen heute ihre hier erworbenen Kenntnisse in Betrieben und Verwaltungen, in den Einzelgewerkschaften und dem DGB sowie in politischen Parteien, kirchlichen Institutionen und Stiftungen. Etliche von ihnen gelangten in führende Positionen des politischen und gesellschaftlichen Lebens. Zahlreiche Bundes- und Landesminister, Parlamentarier und Gewerkschaftsvorsitzende haben hier studiert.