Best Practices of collaborating with members of source communities on museum and archival collections

Internationale Konferenz

7.-9.10.2019

Oswin-Köhler-Archiv, Institut für Afrikanistik, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Deutsch (English Version see below)

Spätestens seit den Planungen zum Humboldt-Forum in Berlin und der Ankündigung des französischen Präsidenten Emanuel Macron, Kunstwerke an ehemalige Kolonien zurückzugeben, steht der angemessene Umgang mit in kolonialen Kontexten erworbenen anthropologisch-linguistischen Sammlungen auch auf der Tagungsordnung vieler hiesiger Archive und Museen.

Den Angehörigen von Herkunftsgemeinschaften Zugang zu den in wissenschaftlichen Institutionen lagernden Zeugnissen ihres kulturellen Erbes zu verschaffen und sie in deren Bearbeitung und Ausstellung einzubeziehen, ist nicht nur aus moralisch-ethischen Gesichtspunkten geboten. Es bietet auch die Möglichkeit, über multiperspektivische Betrachtung und Dialog bessere Forschungsergebnisse und damit letztlich ein reichhaltigeres kulturelles Erbe zu produzieren.

Während der Konferenz werden renommierte Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland anhand konkreter Beispiele dabei entstehende Herausforderungen diskutieren und Lösungsansätze vorstellen: Was bedeutet gemeinschaftliche Sammlungsbearbeitung in der Praxis? Wie und warum haben sich in den Projekten der Konferenzteilnehmer*innen Kooperationen ergeben, entwickelt und verstetigt oder nicht? Wer war und ist warum daran beteiligt oder davon ausgeschlossen? Welche Herausforderungen stellen unterschiedliche Wissenssysteme und Kategorisierungen dar? Was bewirken Erkenntnisse über das Zustandekommen und die Selektivität der kulturellen Zeugnisse? Wer misst ihnen welchen Wert zu und welche Gefahr besteht, sie als kulturelles Erbe zu fixieren? Wie geht man mit sensiblen Objekten, Bildern und Informationen um? Wie verhandelt man Urheber-, Nutzungs- und Entscheidungsrechte? Welche Erwartungen, Interessen und vorgängigen Erfahrungen spielen bei Diskussionen und Verhandlungen welche Rolle? Was sind die Perspektiven für die Zukunft, sowohl in den einzelnen Beispielen als auch generell?

Parallel zur Konferenz findet ein dreiwöchiger Workshop mit Khwe aus Namibia statt, währenddessen Praktiken der Zusammenarbeit bei der Bearbeitung der Khwe-Sammlung im Oswin-Köhler-Archiv entwickelt und ausprobiert werden. Dabei entstehende Fragen, Probleme oder Dilemmata sowie erste Ergebnisse der Zusammenarbeit und mögliche weitere Schritte werden auf der Konferenz zur Diskussion gestellt und mit den anwesenden Expert*innen diskutiert.

Die Konferenzsprache ist Englisch.

Gäste sind herzlich willkommen. Der Tagungsbetrag für Gäste beträgt 25,- Euro (ermäßigt 15,- EUR für Studierende).

Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. Interessierte wenden sich bitte bis zum 15.9.2019 per Email an Frau Gertrud Boden (boden@em.uni-frankfurt.de).

English

Ever since the plans for the Humboldt Forum in Berlin and the announcement by French President Emanuel Macron to return works of art to former colonies, the appropriate treatment of anthropological-linguistic collections acquired in colonial contexts has also been on the agenda of many local archives and museums.

Providing the members of source communities access to the documents of their cultural heritage stored in academic institutions and involving them in their processing and exhibition is not only necessary from a moral-ethical point of view. It also offers the opportunity to produce better research results through multi-perspective analysis and dialogue, and ultimately a richer cultural heritage.

During the conference, renowned scientists from Germany and abroad will use concrete examples to discuss emerging challenges and solutions: What does collaborative work mean in practice? How and why were the projects of the conference participants initiated, developed and solidified, or not? Who was and is involved or excluded from it, and why? What are the challenges of different knowledge systems and categorizations? What effects do findings on the origin and selectivity of cultural evidence have? Which value do the documents have for whom? What about the risk of fixing cultural heritage? How to deal with sensitive objects, pictures and information? How to negotiate copyright, usage and decision rights? What expectations, interests and previous experiences play a role in discussions and negotiations? What are the perspectives for the future, both in the individual examples and in general?

Parallel to the conference, a three-week workshop with Khwe from Namibia will take place, during which cooperative practices in working on the Khwe collection in the Oswin Köhler Archive will be developed and tested. Any questions, problems or dilemmas that may arise from this workshop as well as initial results of the cooperation and possible further steps will be discussed with the experts present at the conference.

The conference language is English.

Guests are welcome. The conference fee for guests is 25, - Euro (reduced 15, - EUR for students).

The number of participants is limited. Interested parties should contact us until 15.9.2019 by email to Mrs. Gertrud Boden (boden@em.uni-frankfurt.de).

Vorläufiges Programm/Preliminary Programme

Veranstaltungsort/Venue

Abstracts