Vorbemerkung: Der Fachbereich Katholische Theologie der Goethe-Universität hat sich entschlossen, mit der untenstehenden Erklärung auf die Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche zu reagieren. Er sieht sich damit in enger Verbindung mit der Initiative von neun Unterzeichnenden eines am 3. Februar 2019 veröffentlichtenoffenen Briefs an Kardinal Reinhard Marx. Dass Papst Franziskus im Herbst 2018 die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen zu einer Sonderkonferenz am 21.–24. Februar 2019 in Rom eingeladen hat, um mit ihnen über die Missbrauchsfälle zu beraten, ist ein notwendiger Schritt. 

Der Fachbereich hat sich entschlossen, in der Vielfalt seiner Fächer und die Kooperation mit nichttheologischen Fächern suchend das Thema der Macht und ihres Missbrauchs ins Zentrum von Forschung und Lehre zu rücken.


Aktuelles

Veröffentlichung des Tagungsbandes "Kirchliche Macht und kindliche Ohnmacht"

Die Frage nach Macht und Ohnmacht in der Kirche erhält durch die Folgen und Aufarbeitung der Fälle von Missbrauch und sexualisierter Gewalt eine neue Dimension und Dringlichkeit. Der Fachbereich katholische Theologie hat sich der Thematik im Rahmen des Forschungsschwerpunktes Macht und Missbrauch in zwei Tagungen gewidmet und dabei Fragen nach religiös konstituierter Macht und Ohnmacht gestellt.

Der nun veröffentliche Band enthält die erarbeiteten Beiträge zu den Tagungen und nimmt transdisziplinär die wichtigen Fragen in den Blick: Was sind Spezifika katholischer Konstitution von Macht und Ohnmacht? Wie schlagen diese sich in kirchlichem Selbstverständnis, Lehre, Organisation und Binnenkultur sowie in der verfassungsrechtlichen Haltung gegenüber den Kirchen in Deutschland nieder? Und nicht zuletzt: Wie wirken sie sich auf die Dokumentation von Missbrauchsfällen und die Missbrauchsforschung selbst aus?

Das Buch ist im Aschendorff Verlag erschienen und wurde von Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick, Dr. Doris Reisinger und Lia Alessandro herausgegeben. Wir gratulieren herzlich zur Veröffentlichung!

Die Verlagsseite des Bandes finden Sie hier.

Verhaltenskodex am Fachbereich Katholische Theologie verabschiedet

Der Fachbereich hat offiziell einen Verhaltenskodex für die Zusammenarbeit in Lehre, Forschung und Administration am Fachbereich Katholische Theologie verabschiedet, der basierend auf einer fachbereichsinternen Schulung zu Grenzverletzungen im Jahr 2022 ausgearbeitet wurde.

In diesem Kodex finden Sie eine Selbstverpflichtung für alle Mitarbeitenden am Fachbereich für einen diskriminierungsfreien Umgang im Alltag.

In diesem Zuge möchten wir auch auf eine frisch veröffentlichte Befragung von Mitarbeitenden und Studierenden an europäischen Hochschulen durch das GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Zusammenarbeit mit der Oxford Brookes University und der Örebro University hinweisen, die aufzeigt, dass nahezu ein Drittel der Befragten geschlechtsbezogene Gewalt in Hochschulen erlebt.

Das Dekaninnenkollegium unseres Fachbereichs bittet deswegen alle Mitarbeitenden, entsprechend sensibel zu sein und hierzu miteinander im Gespräch zu bleiben.

Dem Verhaltenskodex können außerdem Anlauf- und Hilfestellungen entnommen werden, die Sie bei Fällen von Diskriminierung, Grenzverletzungen, sexueller Belästigung oder Mobbing beraten.


Veröffentlichungen


Vergangene Veranstaltungen

Early Career Researchers Workshops

Am Fachbereich Katholische Theologie finden im kommenden Winter drei Early Career Reserachers Workshops statt. Diese dauern jeweils 1,5 Tage und bestehen sowohl aus Präsentationen von ECRs und PI-Beiträgen und werden voraussichtlich auch internationale Key Notes umfassen.

Folgende Workshops werden in diesem Zuge angeboten:

  • 3./4. November 2022: Thema Macht in der Missbrauchsforschung: phänomenologisch, methodisch und forschungsethisch
  • 8./9. Dezember: Partizipative Forschung – Einbeziehen von Betroffenen

"On violence and power": Vorlesung Theologie interkulturell

Im Rahmen unseres Schwerpunktes „Theologie interkulturell“ begrüßen wir sehr herzlich Frau Prof.'in Dr.'in Josée Ngalula aus Kinshasa (DR Kongo) als Gastprofessorin an unserem Fachbereich!

Die Eröffnungsvorlesung unter dem Titel "On violence and power. Theological perspectives in African Church context" findet am Dienstag, den 25.10.2022 von 18-20 Uhr (c.t.) in Raum NG 1.731 statt, im Anschluss findet ein kleiner Umtrunk statt.

Folgende drei Veranstaltungen werden im Rahmen der Gastprofessur an unserem Fachbereich angeboten:

Professorin Ngalula ist Ordensschwester der Sisters of Saint Andrew, hat an der Katholischen Universität von Lyon in der Theologie promoviert und lebt in Kinshasa, Kongo. Dort lehrt sie an der Katholischen Universität. Am FB 07 werden neben ihrer Vorlesung  "On violence and power, Theological perspectives in African Church context" zwei weitere Seminare von ihr angeboten werden:  "Rape as a weapon of war" und "New religious movements of Africa exported to Europe".

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.

Workshops: Narratives and Narrativity in the Study of Violence

Am 3. und 4. November sowie am 8. und 9. Dezember finden zwei Workshops im Rahmen des Forschungsprojekts Macht und Missbrauch statt, die sich mit den Erzählungen befassen, in denen von Gewalt und Missbrauch berichtet wird und die eine tragende Rolle in diesem Forschungsbereich spielen:

Workshop I: The Role of Narrativity in the Study of Violence (Nov. 3-4, 2022),

Workshop II: Factual and Fictional Narratives of Violence – Conceptual and Ethical Issues in an Interdisciplinary Perspective (Dec. 8-9, 2022).

Den Call for Papers finden Sie hier.

Informationen zu den Workshops finden Sie auch auf der Website, die weiter ergänzt werden wird.

Am 10.12.2021 fand am Fachbereich Katholische Theologie die internationale Tagung „Macht. Missbrauch. Dokumente“ statt. Referiert haben hierzu renommierte Forscher*innen, Archivare und Betroffene. Anhand von Texten und Dokumenten wurden unterschiedliche Methoden des Umgangs mit Primärquellen und publizierten Quellen dargestellt und damit jeweils einhergehende Machtpositionen kritisch reflektiert.

Im Umgang mit Dokumenten wurde nicht nur über erkenntnistheoretische (Stichwort „Pakt zwischen Leser und Autor“), sondern auch über gesellschaftliche Prämissen diskutiert. Machtgefälle kommen schon im Vorfeld der Entstehung von Dokumenten zum Tragen und wirken sich in Fragen des Zugangs und der Lektüre aus. Ein Blick in die Archivwirklichkeiten hat gezeigt, dass hierfür ein grundlegendes Wissen um Archivierung und teils ein detektivisches Gespür notwendig ist. Aus Betroffenenperspektive wurde deutlich formuliert, welche Auswirkung eine inkorrekte Aktenführung auf traumatisierte Menschen haben kann.

Der Blick aus den USA offenbarte die große Diskrepanz zwischen dem europäischen und amerikanischen Rechtsraum. Hier wurde auch deutlich, in welche Richtung die nächsten notwendigen Schritte in der Frage nach dem Zugang zu und im Umgang mit einschlägigen Quellen führen können.

Die zwischen Forschung und Aufarbeitung entstehende Spannung birgt ein großes Potential für die Entwicklung anderer Perspektiven und der Austausch zu dieser Thematik wird am Fachbereich zeitnah fortgesetzt werden. 

In den Medien wurde unsere Tagung auf katholisch.de aufgenommen.

Das vollständige Programm können Sie dem Veranstaltungsflyer entnehmen.

Interne Schulung zu Antidiskriminierung und Vermeiden von Grenzverletzungen

Der Fachbereich Katholische Theologie hat am Mittwoch, den 27. April 2022 eine fachbereichsinterne Schulung für alle Mitarbeitenden zum Thema Antidiskriminierung und Vermeiden von Grenzverletzungen im Hochschulkontext angeboten. 

Der Schulungstag umfasste verschiedene Segmente, die sich auch speziell an das Professorium bzw. den akademischen Mittelbau richteten und von Frau Dr. Sabine Blackmore, Coach im Bereich Wissenschaft und Gleichstellung, begleitet wurden. In den geschützten Räumen konnten die Mitglieder der Statusgruppen sich mit der Verantwortung als Lehrpersonen in Seminar- oder Prüfungskontexten auseinandersetzen und sich untereinander über Prüfungs-, Lehr- und Lernsituationen austauschen. 

Auf Grundlage der Ergebnisse der Diskussionen und Erkenntnisse aus dem Schulungstag werden die Mitglieder des Fachbereichs in den kommenden Wochen Punkte für eine fachbereichsweite Leitlinie zum diskriminierungsfreien Lehren erarbeiten.

Theologischer Filmthementag Gender & Diversity

Der Thementag Gender & Diversity der Fachbereiche 06 und 07, veranstaltet durch die Gleichstellungsbeauftragten der Fachbereiche, beschäftigte sich am Mittwoch, 22. Januar 2020 mit dem Thema Missbrauchsaufklärung.

Dazu wurde der Film „Spotlight“ aus dem Jahr 2015 gezeigt. Das Thema des Films ist die Aufklärung des großen Missbrauchsskandals in Boston. Anschließend fand eine Diskussion zum Thema statt.

Hier finden Sie den deutschen Trailer zum Film.

Vorträge der vergangenen Tagungen:

Mit einem Klick auf die jeweilige Tagung kommen Sie auf die Youtube-Playlist mit den Vorträgen und Podiumsdiskussionen der Veranstaltung.


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