Pflege von Angehörigen

Wichtige Schritte und Tipps in aller Kürze


Der Pflegestützpunkt bietet eine umfassende Unterstützung zu allen Fragen rund um die Pflege. Sie informieren über finanzielle Leistungen, Hilfsangebote und organisatorische Schritte, die für eine bedarfsgerechte Versorgung wichtig sind. Privat versicherte Personen haben zudem die Möglichkeit sich an Compass zu wenden.

Ein Pflegetagebuch hilft dabei, den tatsächlichen Pflegeaufwand realistisch darzustellen und dient als wichtige Grundlage für die Einstufung durch den Medizinischen Dienst. Darin werden täglich alle unterstützenden Tätigkeiten, deren Dauer und Häufigkeit festgehalten, etwa Hilfe beim Anziehen, bei der Körperpflege oder beim Essen. Sorgfältig geführte Aufzeichnungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass der Pflegegrad korrekt eingestuft wird. Vorlagen für Pflegetagebücher gibt es z. B. bei den Pflegekassen.
Für die Feststellung des Pflegegrades wird der Medizinische Dienst (bei gesetzlich Versicherten) oder MEDICPROOF (bei privat Versicherten) beauftragt, eine Begutachtung durchzuführen. Dabei wird geprüft, in welchem Maß die pflegebedürftige Person Unterstützung im Alltag benötigt. Es ist sinnvoll, während der Begutachtung anwesend zu sein, um ergänzende Informationen zu geben und sicherzustellen, dass alle Einschränkungen realistisch erfasst werden.
Wenn sich ein langfristiger Pflegebedarf abzeichnet, stellt sich die Frage, ob die Pflege durch Angehörige übernommen werden kann oder ob externe Unterstützung erforderlich ist. Diese Entscheidung sollte gut überlegt und mit der Familie besprochen werden, da die Pflege körperlich und emotional fordernd sein kann. Neben der eigenen Belastbarkeit spielen auch berufliche Verpflichtungen und finanzielle Aspekte eine Rolle. Unterstützungsmöglichkeiten wie ambulante Pflegedienste, Tagespflege oder kombinierte Modelle können Entlastung bieten und sollten in die Überlegungen einbezogen werden.

Falls eine Pflege zu Hause nicht möglich oder nicht gewünscht ist, kann ein Umzug in ein Pflegeheim eine Alternative sein. Dabei sollten Aspekte wie die Qualität der Betreuung, die Ausstattung, die Lage sowie die Kosten berücksichtigt werden. Pflegeheime unterscheiden sich in ihren Leistungen und Spezialisierungen, daher kann eine Besichtigung vor Ort helfen, einen Eindruck vom Alltag und der Atmosphäre zu gewinnen. Pflegestützpunkte oder Beratungsstellen bieten Unterstützung bei der Suche und informieren über finanzielle Hilfen wie die Übernahme von Pflegekosten durch die Pflegekasse oder das Sozialamt.

Die Pflege eines Angehörigen kann körperlich und seelisch herausfordernd sein, weshalb regelmäßige Erholungsphasen wichtig sind, um Überlastung zu vermeiden. Hobbys, Bewegung oder soziale Kontakte tragen dazu bei, neue Energie zu tanken und das eigene Wohlbefinden zu erhalten. Pflegende Angehörige haben zudem Anspruch auf Entlastungsangebote wie Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege oder Tagespflege, die helfen, Freiräume zu schaffen. Auch Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen können wertvolle Unterstützung bieten und den Austausch mit anderen in ähnlichen Situationen ermöglichen.

Beratung für Pflegende an der Goethe-Universität


Die Pflegebedürftigkeit eines Familienmitgliedes tritt häufig ohne Vorwarnung ein und stellt oft eine große Herausforderung dar. Diese Anforderungen bedeuten für die pflegenden Angehörigen eine enorme zeitliche, körperliche und psychische Belastung.

Der Familien-Service der Goethe-Universität unterstützt Sie durch Beratung, Vorträge, weiterführende Informationen und Vernetzungsangebote und bietet somit eine erste Orientierung für pflegende Angehörige.

Konkrete Angebote sind:

  • Persönliche und individuelle Erstberatung rund um das Thema Pflege
  • Informationsveranstaltungen und Weiterbildungsangebote
  • Bereitstellung von Informationsmaterialien
  • Beratung und Begleitung aller Fachbereiche und Organisationseinheiten           zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf bzw. Studium



  • Pflegestützpunkt in Frankfurt: Hier können sich pflegebedürftige Menschen und Angehörige, Menschen mit Behinderung und Pflegende rund um das Thema Pflege beraten lassen. Pflegebedürftige und von Pflegebedürftigkeit bedrohte Personen jeden Alters erhalten hier ihren persönlichen Bedürfnissen entsprechende Informationen rund um den Themenkreis Pflege bzw. drohende Pflegebedürftigkeit.
  • Die Leitstelle Älterwerden im Rathaus für Senioren widmet sich dem Ausbau und der Weiterentwicklung der vielfältigen Themen der Arbeit mit und für älterwerdende und alte Menschen. Sie ist die zentrale Anlaufstelle zur Unterstützung und Beratung bei allen Lebenslagen im Alter für Bürger*innen, Institutionen und Träger in Frankfurt am Main.
  • Das Rathaus für Senioren, Jugend- und Sozialamt ist ein zentraler Ansprechpartner rund um das Thema „pflegende Angehörige“.
  • Die Seniorenagentur Frankfurt ist ein Informationsportal für Bürger*innen der Stadt, Unternehmen und Organisationen, die Informations- und Beratungsbedarf haben.
  • Pflegeberatung der Verbraucherzentrale: Hier erhalten Sie Informationen rund um Finanzierung und Alltagsbewältigung im Pflegefall. 
  • Caritas Frankfurt: Angehörige von pflegebedürftigen Menschen finden hier Antworten auf ihre Fragen zu Pflegegraden, Versicherungsleistungen und dem Umgang mit Demenz sowie hilfreiche Checklisten und Informationen.
  • Bürgerinstitut Frankfurt HILDA Mobil: Das HILDA-Mobil ist eine mobile Beratungsstelle in Form eines begehbaren Autos. Ziel ist es, Interessierte sowie betroffene Personen und ihre Angehörigen, insbesondere in abgelegeneren Frankfurter Stadtteilen zum Thema Demenz zu beraten, zu informieren und zu sensibilisieren.
  • Alzheimer Gesellschaft: Angehörigengruppen - Austausch zwischen Menschen, die einen Menschen mit Demenz begleiten
  • Frankfurter Selbsthilfegruppe Demenz: Hilfe und Unterstützung für Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen

Speziell für Alzheimer-Erkrankte finden Sie unter folgendem Link verschiedene Gruppen und Foren.