Kontaktstudium

Kontaktstudium: Pädagogische Kompetenz in der Migrationsgesellschaft

Projektleitung:

Prof. Dr. Rudolf Leiprecht

Leitung Teilstudie Goethe-Universität:

Prof. Dr. Merle Hummrich

Förderung:
Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds

Projektmitarbeit:

Louisa Da Cunha

Projektkooperation:
KUBI Gesellschaft für Kultur und Bildung GmbH Frankfurt

Dauer:
01.12.2020-30.06.2022

Stichworte:
Migrationsgesellschaft, rassismuskritische Professionalisierung

Projektbeschreibung

Link zur Hauptseite des Kontaktstudiums

In Deutschland leben viele hochqualifizierte Geflüchtete mit einer akademischen Bildungsbiografie in ihren Heimatländern, die jedoch im Bildungsbereich und auf dem Arbeitsmarkt häufig mit einer Nichtanerkennung ihrer Qualifikationen und Abschlüsse konfrontiert sind. Die häufig vorherrschende Defizitperspektive im Diskurs um Flucht und Migration verdeckt oft die positiven Ressourcen und Kompetenzen, die Menschen gerade durch ihre Fluchterfahrung haben (z.B. Fluchterfahrung als biografische Ressource, Resilienz- und Reflexionsfähigkeit, Sprachkompetenzen), und verhindert häufig eine anerkennende Auseinandersetzung mit Fluchtbiographien (Potenzialperspektive).

Das Kontaktstudium ist eine universitäre Weiterbildung und richtet sich an Migrierte und Geflüchtete, die in ihren Herkunftsländern ein akademisches Studium begonnen bzw. abgeschlossen und/oder dort berufliche Erfahrungen in pädagogischen und/oder sozialen Arbeitsfeldern gesammelt haben. Mit dem Kontaktstudium soll den Teilnehmenden der Anschluss an und Einstieg in berufliche und bildungsbezogene Angebote für sozial- bzw. migrationspädagogische Arbeitsfelder in Deutschland, die Erweiterung fachlicher, sozialer und sprachlicher Kompetenzen sowie der fachliche Umstieg in der Bildungsbiographie ermöglicht werden. Das Projekt wird in Kooperation mit KUBI (Gesellschaft für Kultur und Bildung gGmbH) und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durchgeführt.

Die wissenschaftliche Begleitung untersucht die Bildungsbiographien von Geflüchteten und Migrierten Akademiker*innen vor dem Hintergrund der Frage der formellen und informellen Anerkennung. Im Zentrum steht die Frage, mit welchen (strukturellen) Hindernissen und Herausforderungen hochqualifizierte Geflüchtete in Deutschland konfrontiert sind und wie sich diese auf die jeweilige Bildungsbiographie auswirken? Dabei spielen die jeweiligen Anerkennungsbehörden und Ministerien eine wesentliche Rolle. Wie werden hier ausländische Hochschulabschlüsse offiziell anerkannt oder verkannt und welche institutionalisierten Bewertungspraktiken liegen zugrunde?

Das Kontaktstudium wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union sowie vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und dem Niedersächsischen Sozialministerium finanziell gefördert.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) kofinanziert.