Informationen für Lehrende (zum MBKP)

Basierend auf dem Strategiepapier „Bildung in der digitalen Welt“ wurde vom hessischen Kultusministerium 2017 der „Erlass zur Einführung eines Portfolios Medienbildungskompetenz“ veröffentlicht. Damit einher ging die Benennung von fünf essentiellen Kompetenzbereichen, die angehenden und im Schuldienst aktiven Lehrkräften als Reflexionsebenen dienen sollen. In der ersten Qualifikationsphase (Studium) liegt der Schwerpunkt dabei auf den ersten drei Kompetenzen, die Sie unteranderem hier nachfolgend in vereinfachter Form und mit ihren ausdifferenzierten Teilkompetenzen wiederfinden:

I Medientheorie und Mediengesellschaft

  • Ich habe grundlegende Kenntnisse über Medientheorie, Mediengeschichte und Medienbildung erworben, und kann aktuelle Entwicklungen der Mediengesellschaft kritisch im Unterricht thematisieren.
  • Ich bin dazu in der Lage, die Mediensozialisation meiner Schüler*innen zu reflektieren und medienethische Werte, Reflexionskompetenz sowie Selbstbestimmung in Bezug auf digitale Medien zu fördern.

II Didaktik und Methodik des Medieneinsatzes

  • Ich habe mediendidaktische Methoden kennengelernt und kann diese, in kritischer Abstimmung mit Unterrichtsinhalten, einsetzen.
  • Ich habe gelernt, wie ich Schüler*innen mittels Medieneinsatz bei eigenverantwortlichem, selbstgesteuertem, kooperativem und kreativem Lernen, unter Berücksichtigung von Diversitätsaspekten, nachhaltig unterstützen kann.

III Mediennutzung

  • Ich kann auf technischer Ebene Anwendungen, digitale Endgeräte und Tools bedienen, um meinen Unterricht vorzubereiten und zu verwalten, und weiß, wie ich Nutzungsprobleme selbstständig bewältigen kann.

IV Medien und Schulentwicklung

  • Ich kenne aktuelle Medienbildungsstandards und datenschutzrechtliche Anforderungen.
  • Ich kann meine Kompetenzen bei der Umsetzung in Medienprojekten sowie der Konzeption von schulischen Mediennutzungskonzepten reflektiert einsetzen.

V Lehrerrolle und Personalentwicklung

  • Ich bin dazu in der Lage, meine Schüler*innen zur kompetenten Teilhabe an der Mediengesellschaft zu motivieren, indem ich moralische, ethische und ästhetische Analysekompetenz fördere.
  • Ich setze mich fortlaufend mit den Entwicklungen in der Medienwelt auseinander und kann daraus meinen eigenen Fortbildungsbedarf

Wie wird das ePortfolio geführt?

Im Hessischen Vorbereitungsdienst und im Schuldienst wird die Verwendung der Lernplattform Mahara zur Pflege eines ePortfolios empfohlen. An der Goethe-Universität können Sie als Zugang sowohl die Moodle-basierten Lernplattform VIGOR als auch das Moodle von studiumdigitale verwenden, um auf universitäts-interne Mahara-Instanzen zuzugreifen. Als Universitätsangehörige loggen Sie und Ihre Kursteilnehmer*innen sich lediglich mit ihren individuellen HRZ-Accounts auf der Lernplattform Ihrer Wahl ein und rufen unter „Netzwerk-Server“ Mahara auf. Qualifizierungsangebote zum ePortfolio und Mahara können Sie dem ”

Im ePortfolio selbst, werden alle Lernaktivitäten gebündelt, die zum Auf- und Ausbau von Medienbildungskompetenzen wahrgenommen wurden. Dazu gehören unter anderem der Besuch von Seminaren im Studium, von relevanten Modulinhalten im Vorbereitungsdienst, die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen mit thematischer Relevanz im Rahmen offiziell zertifizierter Lehrerfortbildungen, sowie der Erwerb spezieller Kenntnisse und Zertifikate.  Derzeit arbeitet die Hessische Lehrkräfteakademie an einer Beispielvorlage, die den Einstieg in die Arbeit mit dem ePortfolio zugänglicher machen soll.


Welchen Nutzen hat das ePortfolio?

Die grundlegende Bedeutung ausgereifter Medienbildungskompetenzen im Lehrberuf ist spätestens seit Beginn der COVID-19 Pandemie allseits bekannt und wird auch nach der Pandemie eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen. Gleichzeitig obliegen digitale Medien rasend-schneller und permanenter Entwicklung. Es liegt also bei werdenden und im Dienst befindlichen Lehrkräften stets die eigenen Medienbildungskompetenzen zu reflektieren und sich ständig weiterzubilden.

Das Medienbildungskompetenzportfolio bietet eine gute Möglichkeit den eigenen Lernprozess und die benötigten Kompetenzen zu dokumentieren, zu reflektieren und planend weiterzuentwickeln. Wird das ePortfolio auf mahara (an der Goethe-Universität entweder über VIGOR oder studiumdigitale-Moodle mittels HRZ-Login erreichbar) geführt, so ist eine Übertragbarkeit zwischen universitätsinternen Lernplattformen und dem Hessischen Bildungsserver gewährleistet.

Zu einigen Vorteilen der Portfolio-Nutzung können folgende Punkte genannt werden:

  • Dokumentation und Reflexion des eigenen Kompetenzstandes und -fortschrittes
  • Sammlung diverser Artefakte zur Präsentation der eigenen Entwicklung, darunter Weiter- und Fortbildungszertifikate, Projekte aus Seminaren und Veranstaltungen, sowie Unterrichtsideen
  • Herausstellendes Merkmal bei der Bewerbung an einer Schule
  • Vernetzung der einzelnen Studienbereiche
  • Förderung von selbstreguliertem Lernen
  • Verknüpfung von Theorie und Praxis
  • Entwicklung eines fundierten pädagogischen Selbstkonzepts