Forschungs- und Dokumentationsstelle für Nachlässe in der deutschen und internationalen Afrikanistik
Das Oswin-Köhler-Archiv umfasst den geschlossenen Nachlass des Afrikanisten Oswin R. A. Köhler (1911–1996) sowie einige Teilnachlässe weiterer Vertreter seines Faches.
Das Archiv bildet die Plattform für eine zentrale afrikanistische Forschungs- und Dokumentationsstelle an der Goethe-Universität. Die Bewahrung und systematische Erschließung wissenschaftlicher Nachlässe bietet die Möglichkeit, eine bislang noch ausstehende Forschungsgeschichte deutscher Afrikanistik zu bearbeiten und kritisch fortzuführen.
Khwe aus Namibia im Oswin-Köhler-Archiv
Das Oswin-Köhler-Archiv am Institut für Afrikanistik beherbergt die weltweit umfangreichste Sammlung von Dokumenten zur Sprache und Kultur der Khwe. Im August 2023 waren vier Khwe zu einem Arbeitsbesuch in Frankfurt, um gemeinsam mit Wissenschaftler*innen an den Materialien zu arbeiten, die Sammlungsdatenbank kennenzulernen und Zugangsmöglichkeiten zu diskutieren. Auf Wunsch der Besucher*innen wurden sechs Poster für eine mobile Ausstellung zur Khwe-Kultur sowie ein Büchlein mit von ihnen ausgewählten und kommentierten historischen Fotografien entworfen, mit deren Hilfe sie in Namibia junge Khwe über kulturelle Praktiken und Werte ihrer Vorfahren informieren wollen. Der dreiwöchige Aufenthalt wurde vom Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) der Goethe-Universität finanziell unterstützt.
Wir trauern um Snelia Mangonga (1982-2023), die am 1. Oktober 2023, kurz nach ihrer Rückkehr nach Namibia, bei einem Autounfall ums Leben kam. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie.
Workshop zu Wahrnehmung und Beschreibung von Umweltphänomenen
Während ihres Besuchs am Oswin-Köhler-Archiv der Goethe-Universität im August 2023 nahmen vier Khwe aus dem namibischen Bwabwata Nationalpark auch an einem dreitägigen Workshop zu Wahrnehmung und Beschreibung von Umweltphänomenen im Nationalpark Eifel teil. Die übrigen Teilnehmenden waren Angestellte des Nationalparks Eifel sowie Wissenschaftler*innen der Goethe-Universität, der Universität zu Köln und der Ruhr-Universität Bochum. Unter Leitung von Frau Dr. Gertrud Boden gingen die Teilnehmenden anhand von Experimenten, die zum Teil im Gelände stattfanden, der Frage nach, wie Menschen mit unterschiedlichen Biographien und Hintergründen sich in einer mehr oder weniger bekannten Umwelt orientieren und welche Einheiten und Zusammenhänge sie wahrnehmen. Der Workshop ist Teil ihres DFG-Projektes „Potenziale einer Sammlung“, in dem es unter anderem um die Frage geht, inwiefern die darin zur Anwendung kommenden akademischen Ordnungskategorien dem Umwelterleben der Angehörigen der Herkunftsgemeinschaft der Sammlung entspricht.
Link zu Pressemitteilung des Nationalparks Eifel:
BeständeNachlass Oswin R. A. Köhler (1911-1996) |
|
Oswin Köhler bei der Arbeit im Forschungslager Dikundu/Namibia |