Programm der Tagung

Die 2. Frankfurter Tagung zu Videoanalysen in der Unterrichts- und Bildungsforschung wird am Mittwoch, den 20.02.2013, um 10:30h eröffnet und endet am Donnerstag, den 21.02.2013, mit einem Abschieds-Kaffee ab 15:30h.

 


Sie wird aus drei Plenarveranstaltungen sowie aus zwei Symposien mit je drei Vorträgen, 21 Einzelvorträgen, sieben Runden Tischen  und einer Session mit Posterpräsentationen bestehen.
Der Programmüberblick steht hier zum Download zur Verfügung.
Das Programmheft inklusive Abstracts kann ebenfalls heruntergeladen werden.


Eingeladene Gastvorträge

Vortrag von Prof. Dr. Udo Kelle, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg

Mixed Methods – Potenziale für die erziehungswissenschaftliche Forschung

Der Vortrag bezieht die aktuelle Debatte über Methodenmix in der Sozialforschung, das heißt die Integration qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden in sog. „Mixed Methods“ Designs auf pädagogische Forschung.  Worin liegt für empirisch forschende Erziehungswissenschaftler der Sinn und der Ertrag aus der Anwendung methodenintegrativer Forschungsdesigns?

Hierzu werden im ersten Teil des Vortrags zentrale Funktionen und Ziele pädagogischer Forschung erörtert: welche Relation besteht etwa zwischen Bildungs- und Erziehungszielen einerseits und der empirischen Untersuchung dieser Ziele andererseits? Im zweiten Teil wird Udo Kelle dann unter Bezug auf den Begriff des „Paradigmas“ erörtern, warum die Annahme inkommensurabler und unversöhnlicher (qualitativer vs. quantitativer) Methodentraditionen sowohl aus forschungspraktischer Sicht als auch aus methodologischer Perspektive fehlgeht. Im Anschluss daran wird er im dritten Teil diskutieren, was den Gegenstandsbezug qualitativer und quantitativer Methoden in den Erziehungswissenschaften ausmacht und worin die Stärken und Schwächen der qualitativen und der quantitativen Methodentradition bei der Erforschung ihrer empirischen Gegenstände liegen. Abschließend wird er zeigen, wie ein methodenintegrativer Ansatz dabei helfen kann, die spezifischen Schwächen beider methodologischen Traditionen durch die Stärken des jeweils anderen Ansatzes zu kompensieren.

Vortrag von PD Dr. Kerstin Göbel, Bergische Universität Wuppertal

Quantitative und qualitative Ansätze zur Analyse von Englischunterricht am Beispiel der DESI-Videostudie

Die Komplexität des Forschungsgegenstandes „Unterricht“ mit den verschiedenen daran beteiligten Akteur*innen hat zu einer großen Vielfalt an Methoden geführt, mit deren Hilfe man versucht, sich einem Verständnis dieses komplexen Gefüges zu nähern. Die Videographie von Unterricht und die sich daran anschließende Betrachtung von Unterrichtsvideos bieten vielfältige kumulative und zeitverzögerte Analysen, die unterschiedliche theoretische und perspektivische Annäherungen an das komplexe Datenmaterial erlauben. Der Vortrag behandelt quantitative und qualitative Analysezugänge zum videographierten Unterricht am Beispiel von Unterrichtsvideos, die im Rahmen der DESI-Studie aufgezeichnet wurden. Es werden hochinferente und niedriginferente Analysestrategien dargestellt und Ergebnisse dieser Analysen im Hinblick auf die sprachlichen sowie die interkulturellen Lernergebnisse im Englischunterricht präsentiert. Weiterhin werden mehrsprachigkeitssensibilisierende Sequenzen des Englischunterrichts unter Nutzung der qualitativen Interaktionsanalyse beleuchtet. Der Vortrag zeigt die Möglichkeitenund Grenzen der verschiedenen Ansätze für die Analyse von Unterrichtsqualität und diskutiert Perspektiven für die zukünftige Nutzung.