Kultur Dialoge

Idee

Die Grundidee des Unterrichtsprojektes ist die synergetische Integration von universitärer Lehrerausbildung in Fachwissenschaft und Fachdidaktik und schulischer Praxis („Integrative Geographische Bildung“). Der Schul-Hochschul-integrative Ansatz wird hier auf den internationalen Raum und damit den Bereich des bilingualen Erdkundeunterrichts ausgeweitet. Eine wesentliche didaktische Zielsetzung ist dabei die Förderung interkultureller Kompetenz sowohl von Schüler_innen als auch den beteiligten Lehramtsstudierenden in Bezug auf ihr professionelles Unterrichtshandeln. Im Rahmen einer Exkursion  nach Südschweden sollen Studierende sich daher nicht nur theoretisch und anschaulich mit dem schwedischen Bildungssystem auseinandersetzen, ihnen sollte auch die Möglichkeit eigener Unterrichtserfahrung an einer schwedischen Schule gegeben werden. Gleichzeitig soll interkultureller Dialog zwischen den beteiligten Studierenden und Lehrkräften, aber auch auf Schülerseite und „auf Augenhöhe“ stattfinden. So entstand die Idee, eine schwedische Klasse bereits im Vorfeld mit einer deutschen Klasse zu vernetzen.


Verlauf

Im August wurden die deutschen Schüler_innen am GRB an einem Projekttag auf die Schulpartnerschaft, vertreten durch eine Klasse (5f, Barbara Hock) von Lehramtsstudierenden der Geographie auf den ersten Kontakt mit den schwedischen Schüler_innen vorbereitet.  

Im September 2012 besuchte eine Gruppe Lehramtsstudierender nach intensiver Beschäftigung mit dem schwedischen Schulsystem die Schüler_innen auf Öland und erarbeitete mit ihnen zum einen verschiedene Vorstellungen zu und geltende Images von Deutschland. Dazu wurden die von den deutschen Schüler_innen angefertigen Poster zu ihrer Schule und Schulumgebung präsentiert. An einem zweiten Tag führten die Studierenden mit den schwedischen Schüler_innen kleine Projekte zu Naturvorstellungen durch. Dabei wurde zum Beispiel die Grenze zwischen Natur und Nicht-Natur erkundet, aber auch die Frage, was aus Sicht der Kinder eigentlich alles zu einem Wald gehört. Anschließend fand eine Video- Konferenz zwischen den deutschen und Schwedischen Schülern statt. Die Live-Schaltung per Skype im Unterricht war ein „Virtueller Treffpunkt “, eineinhalb Stunden wurden vorbereitete Fragen gestellt und lebhaft diskutiert.

Im Mai 2013 besuchte Prof. Antje Schlottmann  gemeinsam mit der studentischen Examenskandidatin Miriam Pottgießer die schwedischen Schüler erneut. Es wurde eine weitere Videokonferenz t, unterstützt durch das universitätsinterne Videosystem der Uni Frankfurt,  durchgeführt, die allerdings von massiven technischen Problemen beeinträchtigt war. Mit den Schüler_innen wurden dann Poster zu ihrer Schule und Schulumgebung angefertigt, deren Präsentation als Video festgehalten wurde. Der entstandene Film wurde nach Rückkehr den deutschen Schüler_innen präsentiert.

Die deutschen und schwedischen Schüler_innen sowie die beteiligten Lehrerinnen wurden von Miriam Pottgießer im Rahmen eines empirischen Bildungsforschungsprojekts befragt (s. Ergebnisse).

Eine Weiterführung des Austauschs mit Hilfe verschiedener neuer Medien ist für 2014 geplant.


Ergebnisse

Aus dem Schul-Hochschul-integrativen Unterrichtsprojekt in Verbindung mit der Exkursion „Südschweden: Räumliche Sozialisation und Bildung“ wurde das in der Entwicklung begriffene Lehr-Forschungsprojekt KulturDialoge abgeleitet.

Ziel ist, die Leistungsfähigkeit einer internationalen Schulkooperation in Verbindung mit der aufgebauten Klassenpartnerschaft zwischen dem Gymnasium Riedberg in Frankfurt und der Torslunda Skola in Schweden zu analysieren und hinsichtlich eines interkulturellen Kompetenzerwerbs zu bewerten. Im theoretischen Kontext der Neuen Kulturgeographie geht es dabei primär um gegenseitiges Verständnis von Alltagskulturen. Dabei ist zudem von besonderem Interesse, wie sich der Einsatz neuer Medien, wie etwa die durchgeführten Videokonferenzen der beiden Klassen, in der Schulpraxis bewähren.

Zur Evaluation und Analyse der didaktischen Potentiale läuft derzeit eine Examensarbeit mit dem Titel „Geographie lernen ohne Grenzen?! Potentiale und Probleme medial gestützter Prozesse interkulturellen Lernens am Beispiel eines internationalen Lehr-Lern-Projekts (Gymnasium Riedberg, Deutschland und Torslunda Skola, Schweden)“.

Eine Zusammenfassung finden sie in Kürze an dieser Stelle.


Beteiligte

Das Projekt „KulturDialoge“, unter der Leitung von Prof. Antje Schlottmann vom Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt a. M., wird in Kooperation mit dem Riedbergymnasium Frankfurt und der Torslunda Skola durchgeführt.

Beteiligte Gymnasium Riedberg: Studienrätin Barbara Kaldenbach, Alex Hanel

Beteiligte Torslunda Skola: Linnea Danielson (Rektorin), Mari-Louise Yllenius, Agneta Gliminger

Weitere am Projekt „KulturDialoge“ beteiligte Personen:

Carl-Johan Nordblom (Kulturgeograph, Lehrerausbildung der Linnée Universitet Kalmar)

Torsten Kellander (Outdoor Pädagoge Torslunda, „Gröna Fakta“)

Ehemals beteiligt:  Dr. Sonja Hock (seit dem WS 2012/13 am Geographischen Institut der Universität Bonn tätig)