Freistätte #2: Interaktionen – Lyrik und Psychoanalyse

13. Februar 2020 ab 13 Uhr: Workshop im Raum NG 731

ab ca. 19 Uhr: Semesterabschluss-Umtrunk vor den Institutsräumen IG 1.251-1.257
 
Zwischen Lyrik und Psychoanalyse lassen sich zahlreiche Affinitäten ausmachen – von Freud, der die Dichter als seine Bündnispartner bezeichnete, über vergleichbare Konzeptionen des lyrischen/psychoanalytischen Sprechens und Träumens bis hin zu Dichter*innen, die sich mit therapeutischen Erfahrungen und psychoanalytischen Konzepten auseinandersetzen. „After all, one goes to psychoanalysis, as one might go to poetry, for better words“, meint Adam Phillips, und Thomas Ogden spricht von den „rich reverberations of sound and multi-layered meanings that lie at the heart of both poetry and psychoanalysis“.

Dieser Zusammenhang ist jedoch noch nie systematisch erforscht worden. Zu klären wäre etwa, was es überhaupt heißt, wenn Freud die Dichter zu „wertvollen Bundesgenossen“ der Psychoanalyse erklärt: Was ist es, das die Dichtung „weiß“, und zwar früher als die Psychoanalyse? Wie äußert sich dieses „Wissen“? Welchen Gegenstandsbereich teilen Poesie und Psychoanalyse, wo liegen ihre Differenzen, was können sie voneinander lernen? Und wie müssen ihre jeweiligen Methoden modifiziert werden, um ihre spezifischen Erkenntnisformen miteinander in Kommunikation zu bringen?

Der Workshop möchte dazu einladen, diese und weitere Fragen zu diskutieren, und dazu Psychoanalytiker*innen, Literaturwissenschaftler*innen und Lyriker*innen miteinander ins Gespräch bringen. Studierende sind mit Lesungen an der Veranstaltung beteiligt und organisieren im Anschluss an den Workshop einen Semesterabschluss-Umtrunk.
 
Zu Workshop und Umtrunk sind alle – Lehrende und Studierende sowie interessierte Gäste – herzlich eingeladen.
 

PROGRAMM

13:00 Maren Scheurer: Einführung

Organisation: Dominic Angeloch und Maren Scheurer
 

Panel 1: Psychoanalyse

Moderation: Maren Scheurer

13:15-14:00 Rotraut De Clerck: „Szenisches Verstehen“. Ein psychoanalytischer Zugang zum literarischen Text

14:00-14:45 Christian Schneider: Dreimal „Ich“: Philosophie, Psychoanalyse, Lyrik

14:45-15:00 Kaffeepause
 

Panel 2: Philologie

Moderation: Oliver Völker

15:00-15:45 Judith Kasper: „Sa gerbe n’était point avare ni haineuse“. Jacques Lacan und ein Vers von Victor Hugo

15:45-16:30 Dominic Angeloch: Lyrische Form und das Amorphe in zwei Balladen Friedrich Schillers

16:30-16:45 Kaffeepause
 

Panel 3: Lyrik

Moderation: Andrea Gremels

16:45-17:30 Tamara Labas: sonnengrün // im mohngelb // und wie anders die welt // im traume: Lyrik und Traum 

17:30-18:15 Francisco Cienfuegos: Vortrag „Erfindung und Aufbruch“ und Lesung

18:15 Abschlussdiskussion


Ab 19:00: Semesterabschluss-Umtrunk im Gang der Institutsräume 1.251-1.257