Das Studienfach Geographie gehört zusammen mit Geowissenschaften und Meteorologie zum Fachbereich 11 der Goethe-Universität. Details findest Du unten.

Die Studienfächer Geographie, Geowissenschaften und Meteorologie

Geographie als Studienfach

Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium?

Geographie befasst sich mit der Erdoberfläche, mit Menschen sowie mit den materiellen und geistigen Umwelten der Menschen - also allgemein ausgedrückt mit der Welt, in der wir leben. Eine Besonderheit und Stärke der Geographie liegt in der Verbindung natur- und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektiven und Methoden. Die naturwissenschaftliche „Physische Geographie“ untersucht die Struktur und Dynamik unserer physischen Umwelt und nutzt dabei u.a. Kenntnisse und Methoden der Mathematik, Physik und Chemie. Die gesellschaftswissenschaftlich ausgerichtete „Humangeographie“ befasst sich mit der Struktur und Dynamik von Kulturen, Gesellschaften, Ökonomien und der Raumbezogenheit des menschlichen Handelns. Dabei werden raumbezogene Phänomen analysiert, versucht, ihre Zusammenhänge zu verstehen und Probleme zu lösen, bei Themen wie z.B. Wandel von Städten und Landschaften, Mobilität und Verkehr, Wasserknappheit, nachhaltige Ressourcennutzung, Bodenschutz oder globale Handelsströme.

Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium?

Typische Berufsfelder für Geographinnen und Geographen liegen im Bereich der öffentlichen Verwaltung und Planung (Stadt- und Regionalplanung, Verkehrsplanung, Umweltplanung, Boden- und Naturschutz, Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing/Citymanagement etc.) und im Bereich der Privatwirtschaft (Umweltcontrolling, Unternehmensberatung, Marktforschung, Immobilienwirtschaft, Tourismus/Fremdenverkehr etc.). In der Ausbildung und Forschung arbeiten Geographinnen und Geographen als Lehrer*innen, Hochschullehrer*innen oder als Wissenschaftler*innen an Universitäten und anderen Forschungs­institutionen. Weitere Schwerpunkte sind die internationale Entwicklungszusammen­arbeit, Medienwesen und Öffentlichkeitsarbeit. Kontakte zu möglichen Arbeitgeber*innen ergeben sich häufig bereits im Laufe der studienbegleitenden Praktika. Natürlich kann man Geographie auch als Lehramtsstudiengang studieren, um Erdkunde zu unterrichten.

Welche Leistungs- und Grundkurse sollte ich dafür wählen?

Ein Leistungskurs Erdkunde wird in den wenigsten Bundesländern angeboten und ist auch keine notwendige Voraussetzung für ein Geographie-Studium. Weil Geographie damit zu tun hat, wie die Welt funktioniert, und viele Aspekte aus Natur-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften in verschiedensten Regionen der Welt vereint, sind ein gutes Grundlagenwissen in allen natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern sowie Fremdsprachenkenntnisse (vor allem Englisch) hilfreich.

Das Studienfach Geowissenschaften


Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium?

Geowissenschaftliche Themen begegnen uns bei ganz alltäglichen Fragestellungen und Produkten, wie z.B. die Versorgung mit mineralischen Rohstoffen für Mobilität, Städtebau und Elektronik oder als Grundbausteine der Medizin. Auch Georisiken wie Vulkanausbrüche, Erdbeben oder Massenbewegungen (z.B. Bergabstürze) und die Suche nach Rohstoffen, um die Versorgung mit Energie zu gewährleisten, gehören zu den geowissenschaftlichen Themen. Geowissenschaften beschäftigen sich mit der wissenschaftlichen Erforschung der Erde als System. Man untersucht z.B. die Beziehung der Erde zu anderen planetaren Körpern, wie Gestein, die Erdkruste und das Wasser auf der Erde beschaffen sind und in welcher Wechselwirkung sie zueinander stehen oder die Veränderungen dieser Materialien im Laufe der Erdgeschichte. In den Geowissenschaften werden Erkenntnisse und Methoden der Mathematik, Physik, Chemie und Biologie angewendet, d.h. das Fach ist interdisziplinär ausgerichtet.


Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium?

Geowissenschaftler*innen arbeiten für die Rohstoffsicherung und Rohstoffprospektion (Öl, Wasser, Mineralien, uvm.), für die Begutachtung des Baugrundes und für den Grundwasserschutz - sowohl in selbständigen Unternehmen als auch in öffentlichen Ämtern. Weitere Betätigungsfelder sind Umweltmanagement, Tunnelbau, Altlastuntersuchung, Materialanalytik und Risikoabschätzung (z.B. für Versicherungen und Rückversicherungen). Außerdem sind sie in Museen, Forschungseinrichtungen und internationalen Organisationen tätig.


Welche Leistungs- und Grundkurse sollte ich dafür wählen?

Grundsätzlich kann das Studium mit der Allgemeinen Hochschulreife (Abitur) aufgenommen werden. Ein naturwissenschaftlicher Schwerpunkt ist bei der Wahl von Grund- und Leistungskursen empfehlenswert, denn im Studium werden in den Nebenfächern Mathematik, Physik, Chemie und Biologie Leistungen verlangt. Gute Sprachkenntnisse in Englisch sind von großem Vorteil.

Ein Studium der Meteorologie

Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium?

Die Meteorologie beschäftigt sich mit den physikalischen Vorgängen, die in der Atmosphäre ablaufen, also der Luftschicht, die unsere Erde umgibt. Themen der Meteorologie sind nicht nur kurzfristige Veränderungen des Wetters z.B. anhand von Vorhersagen, sondern auch die Entstehung von Wetterphänomenen sowie die langfristige Entwicklung des Weltklimas und welche Faktoren darauf einwirken. Meteorologische Analysen sind besonders von einer Vielzahl an verschiedenen Variablen und Daten geprägt, die jeweils einen Einfluss auf das lokale Wetter haben können. Von Luftdruck über Bewölkung bis Niederschlag muss eine Vielzahl an Daten aggregiert, verarbeitet und analysiert werden. Dabei geht es vorrangig um physikalische Vorgänge, aber auch um chemische und biophysikalische Prozesse. Neben der Physik sind in diesem interdisziplinären Fach auch Mathematik- und Informatikkenntnisse für die Analyse der Daten, die sowohl im Freien als auch im Labor gesammelt werden, von großer Bedeutung.

Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium?

Meteorologen und Meteorologinnen arbeiten vor allem bei den staatlichen und privaten Wetterdiensten und in Forschungseinrichtungen, wie z.B. den verschiedenen Max-Planck-Instituten, dem Geoforschungszentrum Potsdam oder dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Meteorolog*innen finden auch Beschäftigung im Bereich der Umwelt- und Luftüberwachung des Bundes, der Länder und Gemeinden. Banken und Versicherungen beschäftigen Meteorolog*innen in unterschiedlichen Themenfeldern, z.B. zur Abschätzung von Versicherungsschäden bei Unwettern. Ein neu entstandenes Berufsfeld ist die Forschung und Entwicklung im Bereich der Umweltmesstechnik und erneuerbaren Energien.

Welche Leistungs- und Grundkurse sollte ich dafür wählen?

Das Studium der Meteorologie setzt ein breites naturwissenschaftliches Vorwissen voraus, deshalb sollten möglichst viele Naturwissenschaften bis zum Abitur weitergeführt werden. Vorzugsweise sollten die Leistungskurse in Physik und Mathematik gewählt werden. Wer sich für die Auswirkungen der Klimaveränderungen interessiert, kann einen der Leistungskurse auch im Bereich Biologie oder Chemie wählen. Da die Ergebnisse der Klimaforschung zur Zeit erhebliche Auswirkungen auf politische Entscheidungen haben, ist es sinnvoll PoWi und Erdkunde bis zum Abitur zu behalten. Zudem sind EDV- und Programmierkenntnisse hilfreich. Wie in allen Naturwissenschaften ist die Fachsprache der Meteorologie Englisch. Gute Englischkenntnisse sind daher Bedingung. Die Kenntnis einer zweiten Fremdsprache ist wünschenswert.

Videos zum Fach Geographie

5 Fragen zur Geographie                    Interview mit Dr. Dambeck

Warum Geographie studieren?                  Ein Studierender berichtet

​Wann sollte ich Geographie studieren?  Prof. Dr. Wunderlich 

Videos zum Fach Meteorologie

Was ist eigentlich Meteorologie?              Prof. Dr. Achatz

5 Fragen zur Meteorologie                            Dr. Kürten antwortet

Die Fragen wurden von Schüler*innen eingereicht.

Warum Meteorologie studieren?                Ein Studierender berichtet

Experimentieren und Gewinnen mit Geowissenschaften

Experiment 1

WO IST DAS SALZ IM MEERWASSER?

AS BRAUCHE ICH?
- Glas
- tiefer Teller oder flache Schüssel
- Esslöffel
- Salz
- Leitungswasser
- Teelicht


VERSUCHSDURCHFÜHRUNG
1. Stelle Meerwasser her. Befülle dazu ein Glas zu etwa einem Drittel mit Wasser (ca. 70 ml) und gebe einen gestrichenen Teelöffel Salz (ca. 3 g) hinzu. Rühre nun kräftig um. Was passiert? Wo ist das Salz? Siehst du es noch? 
2. Gieße nun von deinem Meerwasser ganz wenige Tropfen auf einen Esslöffel. (Wenn du zu viel nimmst, dauert der Versuch sehr lange.) 
3. Entzünde vorsichtig ein Teelicht. Halte nun den Löffel mit dem Meerwasser dicht über das Teelicht und schaue, was passiert. 

WAS IST PASSIERT?
Salz löst sich in Wasser und ist damit für uns nicht mehr sichtbar. Bei Erhitzen verdampft das Wasser. Nun siehst du, dass das Salz nicht weg, sondern immer noch im Wasser war. Daraus lernen wir, dass alle Stoffe, die in Wasser gekippt werden, nicht weg sind, nur weil wir sie nicht mehr sehen. Auch wenn es für uns so aussieht, sind sie immer noch da, befinden sich zum Beispiel in Flüssen oder dem Meer und sind daher nicht über Wasser zu entsorgen. 

Experiment 2

WASSERFILTERUNG

WAS BRAUCHE ICH?
- Joghurtbecher 400 g (am besten durchsichtig) oder PET-Flasche 0,75 L – 1 L
- ein Glas
- ½ L trübes Wasser, mit Erde und Schmutz verunreinigt
- Gras, Sand, Kies, kleine Steine

VERSUCHSDURCHFÜHRUNG
1. Wenn du eine PET-Flasche benutzt: Schneide den oberen Teil mit einer Schere ab, sodass du ein offenes Gefäß erhältst.
2. Schneide 9 Löcher in den Boden des Joghurtbechers oder deiner PET-Flasche schneiden (z. B. mit einer Nagelschere).

3. Gehe raus in die Natur (Park, Wald, Garten, …) und befülle den Joghurtbecher oder die PET-Flasche in dieser Reihenfolge mit den Materialien: 1) Gras (damit der Sand nicht durch die Löcher fällt) 2) Sand 3) Kies 4) Kleine Steine
4. Stelle dein Schmutzwasser her, indem du Erde mit Wasser mischst. Rühre es um. Das Wasser sollte jetzt eine dunkelbraune Farbe haben.
5. Stelle den befüllten Joghurtbecher oder die PET-Flasche (deine Filterungsanlage) auf das Glas und gebe das verunreinigte Wasser, von oben, in die Filterungsanlage. ! Auch wenn das Wasser im Glas sauber aussieht, darfst du es nicht trinken, weil noch unsichtbare Chemikalien und Krankheitserreger darin sein können.

WAS IST PASSIERT? 
Wenn du das verunreinigte Wasser in deine Filterungsanlage kippst, wirken die Materialien wie ein Sieb. An den Steinen bleibt der gröbste Schmutz hängen und an dem Sand der feinste. Auch unser Abwasser wird in großen Kläranlagen nach diesem Prinzip gereinigt. Kleine Teilchen können dabei durch Siebe entfernt werden, aber aufgelöste Chemikalien sind schwierig oder sogar unmöglich zu entfernen. Deswegen ist es wichtig, dass wir möglichst wenig davon in unsere Abflüsse kippen und zum Beispiel möglichst natürliche Putzmittel verwenden. Auch das Grundwasser, aus dem später unser Trinkwasser entsteht, bildet sich durch Wasserfilterung. Hierbei wird das Regenwasser von den natürlichen Bodenschichten gereinigt. Das Material im Untergrund ist sogar noch feiner, als das in deiner Wasserfilterungsanlage und kann auch aufgelöste Stoffe filtern.