Der Studiengang Chemie gehört mit den Studiengängen Biochemie und Pharmazie zum Fachbereich 14. Im Folgenden findest Du Informationen zu allen drei Studiengängen. 

Die Studiengänge Chemie, Pharmazie und Biochemie

Chemie als Studiengang

Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium?

Chemie ist eine Naturwissenschaft, die sich mit dem Aufbau, den Eigenschaften und dem molekularen Verhalten von Substanzen, Gemischen und Materialien beschäftigt. Zentrale Begriffe der Chemie sind chemische Reaktionen und chemische Bindungen. In der Chemie stellt man mithilfe chemischer und biochemischer Syntheseverfahren neue Verbindungen her, beschreibt die Eigenschaften theoretisch und kann Strukturen und Reaktionen vorhersagen. Bei Chemie handelt es sich um ein Fach, das viele Überschneidungen mit anderen Naturwissenschaften hat, wie beispielsweise Mathematik, Physik und auch Biologie. Heute ist die industrielle Umsetzung chemischer Erkenntnisse aus kaum einem Bereich unseres Lebens mehr wegzudenken: Wir begegnen ihnen nicht nur bei Produkten wie Farben, Kunststoffen oder Medikamenten, sondern bereits alltäglich in der Schönheitspflege, in Handys und Computern oder bei Funktionskleidung für den Sport. 

Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium?

Die Einsatzmöglichkeiten für Chemiker*innen sind überaus vielfältig: Sie reichen von Forschung und Entwicklung (chemische, pharmazeutische oder andere Industrie­zweige sowie Öffentlicher Dienst) über Produktion, (Produkt-)Management oder Marketing bis hin zum Dienstleistungssektor (Banken, Versicherungen, IT-Branche) oder einer selbständigen Tätigkeit. Die dort wahrgenommenen Tätigkeitsfelder decken ein breites Spektrum (bspw. Forschung & Entwicklung, Management, Produktion, Umweltschutz, Vertrieb, Marketing oder Beratung) ab.

Welche Leistungs- und Grundkurse sollte ich dafür wählen?

Erforderlich sind solide Grundkenntnisse in Chemie, Mathematik und Physik. Leistungskurse in einem oder mehreren Fächern sind hilfreich, aber keine notwendige Voraus­setzung. Auch gute Englischkenntnisse solltest du mitbringen, da viel Fachliteratur in Englisch geschrieben ist. Vor allem solltest du Interesse für das Fach und an der praktischen Labortätigkeit mitbringen. Eine Portion Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit erleichtern den Weg in ein erfolgreiches Studium.


Studiengang Biochemie

Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium?

Biochemie ist die „Chemie des Lebens“ und genau das ist es, was Biochemie so interessant und unverzichtbar macht. Die Biochemie beschäftigt sich mit chemischen und physikalischen Prozessen in lebenden Organismen wie Pflanzen, Tieren und Bakterien. In dieser Naturwissenschaft lernt man z.B. die Zelle in ihrer ganzen Komplexität kennen, Stoffwechselvorgänge oder die Kommunikation zwischen Zellen und Organen verstehen und molekulare Strukturen zu erkennen. Dabei beantwortet die Biochemie Fragen wie: Wie wirken Medikamente? Wie beeinflussen Enzyme die ­Verdauung? In der Biochemie werden die neuesten Erkenntnisse aus der klassischen Chemie, der Physik und der Biologie zusammengeführt und genutzt, um eigene Methoden zu entwickeln und die Forschung weiter voranzutreiben.

Welche Berufsmöglichkeiten habe ich mit diesem Studium?

Biochemie ist ein sehr forschungsnaher Studiengang, was sich auch in den Karriere­wegen der Absolventinnen und Absolventen niederschlägt. Fast alle Studierenden beginnen nach dem erfolgreichen Bachelorstudium ein Masterstudium in Biochemie oder einer verwandten Fachrichtung. Danach schließt sich für die meisten Absolventinnen und Absolventen eine 3- bis 4-jährige Doktorarbeit an, auf die oftmals ein Forschungsaufenthalt im Ausland als Postdoc folgt. Typische Berufsfelder neben einer akademischen Laufbahn finden sich hauptsächlich in Forschung und Entwicklung in der chemisch-pharmazeutischen Industrie, in staatlichen Untersuchungs- und Aufsichtsbehörden sowie an Forschungs- und Lehranstalten. Die dort wahrgenommenen Tätigkeitsfelder decken ein breites Spektrum (z.B. Forschung und Entwicklung, Produktion, Qualitätsüberwachung, Vertrieb, Marketing) ab. 

Welche Leistungs- und Grundkurse sollte ich dafür wählen?

Du solltest solide Grundkenntnisse in Chemie, Biologie, Mathematik und Physik mit­bringen. Leistungskurse in einem oder mehreren dieser Fächern sind hilfreich, aber nicht notwendige Voraussetzung. Darüber hinaus sind auch gute Englischkenntnisse unerlässlich, da viele Lehrbücher und Fachzeitschriften in Englisch verfasst sind. Nicht zuletzt solltest du Interesse für das Fach und an der praktischen Laborarbeit mitbringen. 

Studiengang Pharmazie

Mit welchen Themen beschäftigt man sich in diesem Studium?

Aspekte fast aller Naturwissenschaften, vor allem aus der Chemie, Biologie und Physik, laufen heute in der Pharmazie zusammen und vereinen sich dort mit medizinischen Fragestellungen. Wie wirkt ein bestimmter Wirkstoff auf den Organismus? Wie kann das Immunsystem geschützt und gestärkt werden? Wie und wann verabreicht man Wirkstoffe und in welcher Menge? Die Beschaffenheit, Wirkung, Entwicklung, Prüfung und letztendlich Herstellung und Abgabe von Arzneimitteln sind zentrale Inhalte der Pharmazie. Neben physiologisch-anatomischen Problemstellungen hat Pharmazie sehr viel mit der naturwissenschaftlichen Analyse von Arzneimitteln zu tun. Dabei beschäftigt sich die Pharmazie detailliert mit medizinischer Chemie, pharmazeutischer Biologie und Technologie, Pharmakologie und klinischer Pharmazie. Patient*in und Wirkstoff stehen dabei im Mittelpunkt des Interesses.

Welche Berufsmöglichkeiten habe ich nach diesem Studium?

Alte und neue Krankheiten garantieren die Vollbeschäftigung für Pharmazeuten und Pharmazeutinnen. Das Pharmaziestudium bietet eine Basis für eine Fülle interessanter beruflicher Tätigkeiten, die zudem getragen werden von einem hohen Berufsethos und von Frauen­freundlichkeit, da eine Berufspause ebenso gut zu realisieren ist wie ein Wiedereinstieg in den Beruf. So bietet die Ausbildung neben der Möglichkeit, in einer öffentlichen Apotheke selbstständig oder im Angestelltenverhältnis tätig zu sein, eine Vielzahl weiterer Karriereoptionen, beispielsweise in einer Krankenhausapotheke, in Behörden, als Lehrer*in an einer PTA-Schule oder in der pharmazeutischen Industrie. Tätigkeiten in Unternehmen sind die Arzneimittelherstellung, -sicherheit und -zulassung, das Qualitätsmanagement sowie Marketing und Verkauf. Weitere Schwerpunkte sind die Pharmakoökonomie, die sich mit wirtschaftlichen Aspekten des Einsatzes von Arzneimitteln beschäftigt, sowie die Gesundheitspolitik. Apotheker*innen finden lukrative Positionen in Verbänden oder in den Medien, bekleiden hohe Dienstgrade bei der Bundeswehr oder bei Bundesoberbehörden, Untersuchungsämtern und Ministerien. Nicht zuletzt können Absolventinnen und Absolventen der Pharmazie auch eine akademische Laufbahn einschlagen.

Welche Leistungs- und Grundkurse sollte ich dafür wählen?

Du solltest solide Grundkenntnisse in Chemie, Biologie, Mathematik und Physik mit­bringen. Leistungskurse in einem oder mehreren Fächern sind hilfreich, aber keine Voraussetzung. Auch gute Englischkenntnisse sind von Vorteil, da viel Fachliteratur in Englisch geschrieben ist. Und nicht zuletzt solltest du Interesse und eine gesunde Neugier für medizinische und pharmazeutische Fragestellungen mitbringen. Eine Portion Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit erleichtern den Weg in ein erfolgreiches Studium.

Videos zum Studiengang Chemie

Was heißt Chemie studieren?   Prof'in. Dr. Burghardt

Warum Chemie studieren?        Eine Studierende berichtet

Voraussetzungen Chemie-Studium - Prof. Dr. Schmidt

6 Fragen zum Studium der Chemie - Dr. Ferner antwortet

Die Fragen wurden  von Schüler*innen eingereicht.

Videos zum Studiengang Pharmazie

5 Fragen zum Pharmazie-Studium an Dr. Wurglics 

Pharmazie studieren in Frankfurt

Experimentieren und gewinnen mit Chemie/Biochechmie/Pharmazie

Experiment 1

MAGISCHER STIFT

 WAS BRAUCHE ICH?

- ein wasserlöslicher Stift, z.B. ein schwarzer Fineliner<
- ein Holzstab
- eine Wäscheklammer
- saugfähiges, weißes Papier: Klopapier oder eine Serviette



VERSUCHSDURCHFÜHRUNG
1. Schneide das Papier in Streifen, die länger als das Glas sind.
2. Male einen Strich an das untere Ende.
3. Fülle das Glas circa 1 cm hoch mit Wasser.
4. Befestige das Papier mit der Wäscheklammer am Holzstab.
5. Tauche den unteren Abschnitt in das Wasser ein. ACHTUNG: Der Strich darf nicht im Wasser hängen. Eventuell musst du hier das Papier nochmal neu ausrichten am Holzstab.
6. Warte ab! Du kannst den Versuch mit allen Möglichen Stiften wiederholen. 

WAS IST PASSIERT?
Du fragst dich jetzt sicherlich: Was ist da eigentlich gerade passiert? Wieso sehe ich mehrere Farben auf meinem Papier, obwohl ich vorher nur einen Strich aufgetragen habe? Dieses Phänomen kann wie folgt erklärt werden: Die schwarze Farbe eines gewöhnlichen Filzstifts besteht immer aus mehreren Farben. Die Mischung dieser Farben nehmen wir dann als schwarz wahr. Wird nun das Papier mit dem schwarzen Strich in ein Gefäß mit Wasser gehalten, so beginnt das Wasser (hier auch Laufmittel genannt) das Papier „hochzulaufen“. Die verschiedenen Farben lösen sich dabei unterschiedlich gut im Wasser. Um zu erkennen, welche Farbe sich gut in einem Laufmittel löst, gibt es eine Faustregel, die zu beachten ist: „Gleiches löst sich in gleichem“. Das heißt für unser Experiment: Die Farbe, die am schnellsten und somit am weitesten mit dem Wasser mitgelaufen ist, löst sich am besten in Wasser.

Die Farbe, die sich nahe am anfänglich aufgetragenen Strich befindet, löst sich am schlechtesten. Dieses Prinzip der Trennung einer Mischung in ihre Einzelteile wird auch Chromatographie genannt.

Experiment 2

GELDWÄSCHE

WAS BRAUCHE ICH?

- Essig
- Salz
- ein Glas
-Küchenpapier
- eine Pinzette
- einen Löffel
- Kupfermünzen, bspw. 1-, 2-, 5-Cent-Münzen 

VERSUCHSDURCHFÜHRUNG
In diesem Versuch wird mit Essig gearbeitet. Da die Essigsäure eine schwache Säure darstellt, müssen bestimmte Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Wasche bitte nach dem Versuch gründlich deine Hände und achte darauf, dass das Essig NICHT in das Gesicht und die Augen gelangt!

1. Befülle das Glas mit etwa 2/3 Essig.
2. Füge so viel Salz hinzu, bis der Boden des Glases komplett bedeckt ist.
3. Rühre mithilfe des Löffels um, bis sich der Großteil des Salzes gelöst hat.
4. Halte nun mithilfe der Pinzette die eine Hälfte der Münze in die Flüssigkeit und beobachte, was passiert.
5. Poliere anschließend das Kupfer-Stück mit dem Küchenpapier. 

WAS IST PASSIERT?
Jetzt hast du vermutlich einige blitzblanke Cent-Münzen vor dir liegen, aber auch einige Fragen. Was ist hier also gerade passiert? Erst einmal sollten wir klären, wieso Cent-Münzen überhaupt nach einiger Zeit so schmutzig aussehen. Dies liegt an einem Prozess, den alle Metalle - außer die sehr edlen, wie zum Beispiel Gold und Platin, - durchlaufen. Cent-Münzen bestehen aus Kupfer, ein eher unedles Metall, weshalb es an der Luft sehr leicht mit dem Sauerstoff reagiert. Dabei entsteht auf der Münzoberfläche Kupferoxid. Kupferoxid sorgt für das Aussehen, die alte Cent-Münzen haben. Es ist generell unlöslich in Wasser, weshalb man Münzen mit Wasser und Seife nur sehr schlecht sauber machen kann. Wird aber nun Essig benutzt, so ist die Lösung leicht sauer. In sauren Lösungen ist Kupferoxid jedoch gut löslich. Für die, die es genauer wissen wollen: Es findet dabei eine chemische Reaktion statt. Das kann man sich so vorstellen, dass sich die Atome umsortieren und mit anderen Atomen verbinden. Wenn sich Atome mit anderen verbinden, nennt man das ein Molekül. Hier reagiert das Kupferoxid (CuO) mit dem grünen Wasserstoff-Atom der Essigsäure (links das grüne H). Es entsteht das zweifach positiv geladene Kupfer-Ion, Acetat (so wird Essigsäure genannt, wenn es sein Wasserstoff-Atom abgegeben hat) und Wasser (H2O). Die farblichen Markierungen sollen euch helfen, nachzuvollziehen, welche Atome aus welche Ausgangstoffen kommen.

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