Forschung
- Mittelalterliche Schiefertafeln aus Köln
- “Sephardicization” of Hebrew Poetry in Ashkenaz and Byzantium
- Rewriting Ashkenazic History
- Shlomo Almolis Traumbuch
- Mapping Pirqa de-Rabbenu ha-Qadosh electronically
- Hekhalot Transmissions in European Piyyut
- Shemarya ha-Ikriti und der intellektuelle Kosmos
- Identität und Fremdwahrnehmung der Landjuden im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts
- Jüdisch-christliche Übersetzungskulturen im Kontext der pietistischen Judenmission des 18. Jahrhunderts
- Resh Laqish
- A Hebrew Dante
- Diskurse über Mädchenhandel in modernen jüdischen Gesellschaften
Abgeschlossene-Projekte
- Jewish Identity in Georgia at the Dawn of Globalization
- Einführung liturgischer Poesie in den karäischen Gottesdienst
- Aufbruch und Bewahrung: Deutsche (Neo-)Orthodoxie und ihr Verhältnis zu Staat, Patriotismus und Tradition
- A Visual Kingdom: The Red Jews in Yiddish Culture
- Die She’iltot des Rav Aḥa Gaon
- Jiddisch, die Sprache der Liebe: Isaak Wetzlars Libes briv (1748/49)
- Religioese Positionierung
- Bertha Pappenheim Map
- Die Frankfurter jüdische Gemeinde in der Frühen Neuzeit: Autonomie und Selbstverwaltung zwischen christlicher Stadtobrigkeit und Kaiser
- Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich
Die She’iltot des Rav Aḥa Gaon
Promotionsprojekt: Rebecca Sebbagh, M.A.
Die She’iltot (wörtl. „Fragen, Diskurse“) sind in ihrer heutigen Form ein Werk bestehend aus 171 einzelnen „Diskursen“, nach anderer Zählung 194 „Diskurse“. Die Autorschaft wird Rav Aḥa Gaon, der im 8. Jahrhundert in Babylonien und Palästina lebte, zugeschrieben.
Die ältesten umfassenden Handschriften des Werkes sind im 13.-15. Jahrhundert entstanden. Allerdings existieren noch über 120 Fragmente aus der Kairoer Geniza, die teilweise erhebliche Abweichungen der einzelnen Texte überliefern, aber auch in der Anordnung der einzelnen Diskurse von den späteren Handschriften abweichen. Auch sind in der Geniza bislang unbekannte She’iltot-Texte erhalten.
Ziel des Dissertationsvorhaben ist es zunächst die Form der einzelnen She’iltot zu untersuchen und zu beschreiben. Dazu ist es unerlässlich die Fragmente der Kairoer Geniza zu betrachten, um eventuelle ältere Formen der She’iltot nicht zu übergehen. Zugleich soll dabei eine wissenschaftliche Edition aller Fragmente entstehen.
In einem weiteren Schritt sollen nach der Analyse der Form der einzelnen She’iltot die verschiedenen Entstehungsetappen des „Werkes“ She’iltot betrachtet werden, da das Werk She’iltot erst sehr spät (13.-14. Jahr.) seine heutige Form erhielt.
Mit diesem formgeschichtlichen Ansatz soll in der Dissertation die Frage nach dem ursprünglichen Umfang der She’iltot bearbeitet werden. Stammen alle She’iltot aus der Feder Rav Aḥas so, wie es die Zuschreibungen suggerieren? Wie beliebt war das Genre der She’iltot und wie viele Texte gab es? Auch die Auswahlprozesse und Auswahlentscheidungen bei der Entstehung der She’iltot-Handschriften sollen betrachtet werden. Wer nahm die Auswahl der She’iltot für die jeweiligen Niederschriften vor und nach welchen Kriterien wählte man die einzelnen She’iltot aus? Wurde der Text der She’iltot mit der Zeit noch überarbeitet? Wie sind die großen Textvarianten in den einzelnen Fragmenten und Handschriften zu erklären?