WABE

WABE: WortArBEit – Ein mediävistisches Selbstlerntool für Studienanfänger*innen

Zielsetzung

WABE (WortArBEit) ist eine webbasierte App, die den Grundwortschatz der mittelhochdeutschen Sprache vermittelt, Phänomene des grammatikalischen Wandels beschreibt und Einblicke in die Schreibweise der Wörter in Handschriften bietet.

Nach dem Vorbild einer Wabe werden sechs Seiten eines jeden Begriffes beleuchtet: Graphie (Schreibweise der Wörter in Handschriften), Lexem (grammatikalische Grundinformationen), Etymologie (Wortherkunft), Semantik (Bedeutung um 1200), Lautwandel (lautliche Veränderungen zum Neuhochdeutschen) sowie Bedeutungswandel (semantische Veränderungen zum Neuhochdeutschen).

WABE basiert auf dem Projekt s.o.l.i.d. (Systematisches Objektlernen und Identifizieren) des Zentrum Naturwissenschaften der Goethe-Universität. s.o.l.i.d. diente bereits als Baukasten für mehrere Lernapplikationen in naturwissenschaftlichen Disziplinen und mit WABE wurde der App-Baukasten nun das erste Mal in die Geisteswissenschaften transferiert.

Die Inhalte der App wurden in einem Projektseminar im WiSe 22/23 gemeinsam mit Studierenden konzipiert, erarbeitet und diskutiert. Dieses Seminar wurde für Studierende der Germanistik und des Lehramts Deutsch angeboten. Durch die Erstellung sogenannter Steckbriefe zu einzelnen mittelhochdeutschen Wörtern, die anschließend in die App eingepflegt wurden, waren die Studierenden aktiv in die Aufbereitung, Gestaltung und Redaktion der App-Inhalte involviert.

Rahmendaten
Learning Design:Einstieg, Klausurvorbereitung, Selbststudium
Sozialform:Individualarbeit, Selbststudium
Zeitlicher Rahmen:Kontinuierlich
Voraussetzungen

WABE richtet sich in erster Linie an Studienanfänger*innen, die kein Vorwissen zur Nutzung der App mitbringen müssen. Durch die Beispiele in der App sollen die Studierenden grammatikalische Phänomene des Sprachwandels erkennen und die entsprechende Fachterminologie erlernen.

In einem zweiten Schritt hat es die App zum Ziel, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass mittelhochdeutsche Wörter – und in einem zweiten Schritt auch Texte – aus unterschiedlichen Blickwinkeln perspektiviert werden können (etwa Paläographie, Historische Semantik, Laut- und Bedeutungswandel). Das durch die App angeeignete Wissen soll auf andere Kontexte transferiert und bei der Lektüre mittelhochdeutscher Texte angewandt werden. Schließlich soll dieses Wissen bei der eigenständigen Textanalyse und -interpretation kritisch evaluiert werden.

Evaluationsergebnisse aus der Pilotphase

Zentrales Ergebnis ist die Entwicklung der webbasierten App WABE, die seit dem 22.11.2022 in einer Staging-Version online abrufbar ist. Seitdem wurde die App sukzessive mit Inhalten gefüllt: Die App erfasst mit ca. 40 Einträgen systematisch einen mittelhochdeutschen Grundwortschatz, wobei Angaben zur Grammatik, zur Bedeutung und zu Handschriftenausschnitten aufgelistet sind und die Einträge um Audiodateien erweitert wurden. Ferner wurden ein Glossar zum Nachschlagen der wichtigsten Fachtermini sowie zahlreiche Quizfragen erstellt, in denen das eigene Wissen auf die Probe gestellt werden kann.

Im März 2023 wurde die Staging-Version von WABE von Studierenden in der Älteren deutschen Literatur evaluiert. Der App wurde fast durchweg eine gute Bedienbarkeit und Übersichtlichkeit attestiert, insbesondere das Glossar zum Nachschlagen der Fachbegriffe wurde positiv bewertet. Außerdem zeigte sich, dass in allen thematischen Bereichen der App (Paläographie, Etymologie, Semantik, Laut- und Bedeutungswandel) die App zu einem Wissenszuwachs beiträgt. Doch ist eine App niemals fertig. Wie aus der Umfrage hervorging, muss WABE nun institutionell verankert werden, damit sie mit weiteren Inhalten befüllt und um neue Funktionen erweitert werden kann. Konkret gilt es etwa noch weitere Wörter, Selbsttestfragen und Handschriftenausschnitte zu ergänzen.

DigiTeLL Querschnittsthemen

Diversity

WABE adressiert Lerntypen, die sich ihr Wissen über E-Learning Formate und über moderne visuelle und auditive Zugänge aneignen möchten. Hier kann die App Studierende unterstützen, denen es etwa aufgrund individueller Lebenssituationen nicht ohne weiteres möglich ist, eigenständig in den Bibliotheken zu recherchieren. Durch die Lernform als App und als Open Educational Ressource versucht WABE aktiv der Diversität der Studierendenschaft Rechnung zu tragen, indem möglichst vielen Studierenden ein barrierefreier und unkomplizierter Zugang zu den Lerninhalten ermöglicht wird. Auf anderer Ebene regt WABE zudem zur Reflexion über die historisch kulturelle Bedingtheit von Begriffsverwendungen an. In der Rubrik Bedeutungswandel wurden hierzu Freitextfelder programmiert, in denen explizit auf problematische Begriffskonnotationen eingegangen wird, um derart ein Bewusstsein für die historische Divergenz einzelner Termini zu schaffen.

Barrierefreiheit

Auf technischer Ebene trägt die App durch klare Kontraste, durch die durchweg einheitliche Gestaltung und durch die Einbindung unterschiedlicher Medienformate zu einer einfachen Bedienbarkeit und damit zu einem barrierefreien Zugang bei. Grundsätzlich ermöglicht die App Studierenden einen leichten, hindernisfreien Zugang zu Lerninhalten, die andernfalls nur durch zeitintensive Recherchearbeit (einschließlich Bibliotheksbesuche) hätten erlangt werden können. WABE macht diese Inhalte Studierenden in unterschiedlichen Lebenslagen in nur wenigen Klicks verfügbar. Die Implementierung von Audiodateien, in denen die mittelhochdeutschen Wörter und Verse vorgelesen werden, ermöglicht darüber hinaus einen multimedialen Zugang zu den Lerninhalten.

Kompetenzorientiertes Prüfen

In einem ersten Schritt dient die App dem Erkennen und Erlernen von grammatikalischen Phänomenen und der dazugehörigen Fachterminologie. Die Studierenden eignen sich dabei unmittelbar prüfungsrelevante Lerninhalte an, die in den Einführungsklausuren in der Form von Wissensfragen abgefragt werden. Zudem eignen sich die Studierenden durch die Nutzung der App historisch perspektivierte Lese- und Schriftkompetenzen an, also die Fähigkeit, in älteren Schriftsystemen geschriebene Manuskripte lesen zu können.

In einem zweiten Schritt gilt es dieses Wissen etwa bei der individuellen Textlektüre anzuwenden. Hier wird die App weiter als leicht zugängliches Nachschlagewerk genutzt. Das Wissen über die grammatikalischen Phänomene und über die Bedeutungsvielfalt der mittelhochdeutschen Wörter kann dann bei der eigenständigen Textanalyse und -interpretation kritisch evaluiert und ausgelotet werden. Insbesondere im durchgeführten Praxisseminar wurde dieses Vorgehen wiederholt durchexerziert. Die App zielt also nicht nur auf die Vermittlung rein terminologischer Lerninhalte, sondern sie möchte auch tiefergehende Kompetenzen der Sprach- und Textreflexion fördern, wie sie bei Seminararbeiten oder bei Essayfragen in Klausuren von Nöten sind.

Vernetzung, Kooperation Transfer

Das Partnership basiert grundlegend auf einer Kooperation mit dem Projekt s.o.l.i.d. des Zentrum Naturwissenschaften der Goethe-Universität. Die programmiertechnischen Anpassungen am Appbaukasten werden am Zentrum Naturwissenschaften vorgenommen, während die Abteilung für ältere Deutsche Literatur für die konzeptionelle Aufbereitung und die Inhalte der App verantwortlich ist. Es gelang erstmalig im Sinne eines Akzelerator-Effektes ein fächerübergreifender Transfer des App-Baukastens, der zuvor nur in naturwissenschaftlichen Disziplinen Anwendung gefunden hatte. WABE kann und will somit Vorbild für weitere geistes- oder sprachwissenschaftliche Disziplinen sein, die den s.o.l.i.d.-Baukasten an ihre fachspezifischen Bedarfe anpassen könnten. Die Entwicklung von WABE hat unter Beweis gestellt, dass mit dem s.o.l.i.d.-Baukasten eine leicht transferierbare Klassifikationsstruktur gegeben ist, mit der sich Lehrinhalte aus unterschiedlichsten Fachrichtungen systematisch darstellen lassen. Zudem ist WABE als Open Educational Ressource angelegt, sodass die App von Studierenden aller Universitäten genutzt werden kann.

Diversity

WABE adressiert Lerntypen, die sich ihr Wissen über E-Learning Formate und über moderne visuelle und auditive Zugänge aneignen möchten. Hier kann die App Studierende unterstützen, denen es etwa aufgrund individueller Lebenssituationen nicht ohne weiteres möglich ist, eigenständig in den Bibliotheken zu recherchieren. Durch die Lernform als App und als Open Educational Ressource versucht WABE aktiv der Diversität der Studierendenschaft Rechnung zu tragen, indem möglichst vielen Studierenden ein barrierefreier und unkomplizierter Zugang zu den Lerninhalten ermöglicht wird. Auf anderer Ebene regt WABE zudem zur Reflexion über die historisch kulturelle Bedingtheit von Begriffsverwendungen an. In der Rubrik Bedeutungswandel wurden hierzu Freitextfelder programmiert, in denen explizit auf problematische Begriffskonnotationen eingegangen wird, um derart ein Bewusstsein für die historische Divergenz einzelner Termini zu schaffen.

Barrierefreiheit

Auf technischer Ebene trägt die App durch klare Kontraste, durch die durchweg einheitliche Gestaltung und durch die Einbindung unterschiedlicher Medienformate zu einer einfachen Bedienbarkeit und damit zu einem barrierefreien Zugang bei. Grundsätzlich ermöglicht die App Studierenden einen leichten, hindernisfreien Zugang zu Lerninhalten, die andernfalls nur durch zeitintensive Recherchearbeit (einschließlich Bibliotheksbesuche) hätten erlangt werden können. WABE macht diese Inhalte Studierenden in unterschiedlichen Lebenslagen in nur wenigen Klicks verfügbar. Die Implementierung von Audiodateien, in denen die mittelhochdeutschen Wörter und Verse vorgelesen werden, ermöglicht darüber hinaus einen multimedialen Zugang zu den Lerninhalten.

Kompetenzorientiertes Prüfen

In einem ersten Schritt dient die App dem Erkennen und Erlernen von grammatikalischen Phänomenen und der dazugehörigen Fachterminologie. Die Studierenden eignen sich dabei unmittelbar prüfungsrelevante Lerninhalte an, die in den Einführungsklausuren in der Form von Wissensfragen abgefragt werden. Zudem eignen sich die Studierenden durch die Nutzung der App historisch perspektivierte Lese- und Schriftkompetenzen an, also die Fähigkeit, in älteren Schriftsystemen geschriebene Manuskripte lesen zu können.

In einem zweiten Schritt gilt es dieses Wissen etwa bei der individuellen Textlektüre anzuwenden. Hier wird die App weiter als leicht zugängliches Nachschlagewerk genutzt. Das Wissen über die grammatikalischen Phänomene und über die Bedeutungsvielfalt der mittelhochdeutschen Wörter kann dann bei der eigenständigen Textanalyse und -interpretation kritisch evaluiert und ausgelotet werden. Insbesondere im durchgeführten Praxisseminar wurde dieses Vorgehen wiederholt durchexerziert. Die App zielt also nicht nur auf die Vermittlung rein terminologischer Lerninhalte, sondern sie möchte auch tiefergehende Kompetenzen der Sprach- und Textreflexion fördern, wie sie bei Seminararbeiten oder bei Essayfragen in Klausuren von Nöten sind.

Vernetzung, Kooperation Transfer

Das Partnership basiert grundlegend auf einer Kooperation mit dem Projekt s.o.l.i.d. des Zentrum Naturwissenschaften der Goethe-Universität. Die programmiertechnischen Anpassungen am Appbaukasten werden am Zentrum Naturwissenschaften vorgenommen, während die Abteilung für ältere Deutsche Literatur für die konzeptionelle Aufbereitung und die Inhalte der App verantwortlich ist. Es gelang erstmalig im Sinne eines Akzelerator-Effektes ein fächerübergreifender Transfer des App-Baukastens, der zuvor nur in naturwissenschaftlichen Disziplinen Anwendung gefunden hatte. WABE kann und will somit Vorbild für weitere geistes- oder sprachwissenschaftliche Disziplinen sein, die den s.o.l.i.d.-Baukasten an ihre fachspezifischen Bedarfe anpassen könnten. Die Entwicklung von WABE hat unter Beweis gestellt, dass mit dem s.o.l.i.d.-Baukasten eine leicht transferierbare Klassifikationsstruktur gegeben ist, mit der sich Lehrinhalte aus unterschiedlichsten Fachrichtungen systematisch darstellen lassen. Zudem ist WABE als Open Educational Ressource angelegt, sodass die App von Studierenden aller Universitäten genutzt werden kann.

Neuigkeiten

Link zur App: https://wabe.frankfurt.de

Link zum Projekt s.o.l.i.d. des Zentrum Naturwissenschaften (einschließlich einer Übersicht der weiteren mit s.o.l.i.d. entwickelten Apps): https://www.starkerstart.uni-frankfurt.de/83636710/Projekt_s_o_l_i_d



Team

Anna Chalupa-Albrecht

Projektleitung

FB 10 Neuere Philologien | Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Ältere deutsche Literatur


Telefon: +49 (0)69 798 32690

E-MailChalupa-Albrecht@em.uni-frankfurt.de

Julius Herr

Projektleitung

FB 10 Neuere Philologien | Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Ältere deutsche Literatur


Telefon: +49 (0)69 798 32688 (erreichbar über das Sekretariat der ÄdL)

E-Mailj.herr@em.uni-frankfurt.de

Kontakt

Anna Chalupa-Albrecht

Projektleitung

FB 10 Neuere Philologien | Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Ältere deutsche Literatur


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Projekt DigiTeLL 

Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno-Platz 1

60629 Frankfurt | Germany

E-Mail: digitell@uni-frankfurt.de


Sabrina Zeaiter

Gesamtprojektkoordination

Studium Lehre Internationales |

Studiengänge, Recht und Qualitätsentwicklung | Koordination und Weiterentwicklung von Lehre


Telefon: +49 (0)69 798 18961 

E-Mailzeaiter@em.uni-frankfurt.de

www.uni-frankfurt.de/digitell