Institut für Musikwissenschaft

Team  c  martina wolff

Das Frankfurter Institut für Musikwissenschaft, an dem derzeit ca. 320 Studierende eingeschrieben sind, gehört zum Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften (FB 09) der Goethe-Universität. Den Studierenden bietet es in vielerlei Hinsicht ein anregendes Umfeld: Die Personalkonstellation der Mitarbeitenden erlaubt ein breites thematisches Angebot innerhalb der Lehre, die sich vor allem musikhistorischen und musikethnologischen Fragestellungen zuwendet. Neben einem Schwerpunkt in der europäischen Musik vom 17. bis 21. Jahrhundert sowie globalen Musikkulturen findet dort auch die Popularmusik Berücksichtigung. Denkfiguren wie Kulturtransfer bestimmen den Diskurs ebenso wie traditionelle, analysebasierte Methoden der Musikforschung. Im Rahmen der Kooperation mit dem Max-Planck Institut für Empirische Ästhetik (MPIEÄ) werden auch in regelmäßigen Abständen Lehrveranstaltungen aus dem Bereich der systematischen Musikwissenschaft, der Musikästhetik und der Musikpsychologie angeboten. Studierende erwerben fachspezifisches Kernwissen im Bereich der historischen Musikwissenschaft und der Musikethnologie, diskutieren aktuelle Fragestellungen zu Musikkulturen der Gegenwart in ihrer ganzen Breite und erlernen methodische Fähigkeiten in Bezug auf Interpretation und Performance, Musik und Medien sowie Musik und Digitalität.

Das Institut zeichnet sich durch vielfältige Kooperationsbeziehungen mit dem Musikstandort Frankfurt sowie mit anderen Instituten der Goethe-Universität innerhalb und außerhalb des Fachbereichs 09 aus. In enger Verzahnung mit Frankfurter Musikinstitutionen, allen voran der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, dem MPIEÄ, der Oper Frankfurt, dem Hessischen Rundfunk und Deutschen Rundfunkarchiv, dem Hindemith-Institut und dem Internationalen Quellenlexikon RISM, werden innovative, praxisorientierte musikwissenschaftliche Lehrformen angeboten. Ferner bestehen Kooperationen mit Universitäten des Rhein-Main-Verbunds (RMU-Universitäten).

Das Profil des Instituts spiegelt sich in den vier Kernmodulen des Bachelor-Studiengangs wider: 1. Historiografie/Musikgeschichte, 2. Musikkulturen: lokal/global, 3. Interpretation/Performance, 4. Mediale Kontexte. Der forschungsorientierte Master-Studiengang umfasst ein breites Lehrangebot und ermöglicht in einer flexiblen Modulstruktur die individuelle fachwissenschaftliche Vertiefung in einem oder mehreren Kernbereichen der 1. Historiografie, 2. Musikethnologie, 3. Interpretation und 4. Ästhetik/Medien.

Die Forschungsschwerpunkte des Instituts liegen im Bereich der neueren europäischen Musikgeschichte, hier vor allem in Musiktheater und intermedialen Kompositionsformen, im Bereich der Musikethnologie, besonders in lusofonen Musikkulturen, sowie im Bereich der Musikästhetik und Medientheorie. Die Forschung richtet sich im musikhistorischen Bereich an den Themenfeldern Interpretation, Edition und Medien aus. In der Verklammerung von Interpretation und Edition entwickeln die am Institut angesiedelten Projekte (Bernd Alois Zimmermann-Gesamtausgabe, Erich Wolfgang Korngold Werkausgabe, Gluck-Gesamtausgabe und OPERA) Methoden moderner Editions- und Interpretationsforschung, was die Implementierung digitaler und multimedialer Plattformen einschließt. Hinsichtlich des medialen Kontexts ist auch das am Institut befindliche mechanische Reproduktionsklavier inklusive einer großen Rollen-Sammlung von Bedeutung. Darüber hinaus werden Projekte im Bereich des digitalen Forschungsdatenmanagements und zu populärer Musik im transatlantischen Raum aufgebaut.

Das Institut bietet den Studierenden nicht zuletzt auch die Möglichkeit, in der Frankfurter Universitätsmusik (Collegium musicum) in verschiedenen Ensembles (Orchester, Chor, Kammermusik) mitzuwirken.