Dr. Sarah Timme (geb. Lütje)

Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Neuere Skandinavistik

Norbert-Wollheim-Platz 1
60629 Frankfurt am Main

E-Mail: timme[at]em.uni-frankfurt.de
Raum: V1, Erdgeschoss, Raum 152
Telefon: 069/798-32980

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Kurzbiographie

2012 Promotion mit der Arbeit "Edda 1943. Bild - Text - Buchgestaltung" am Institut für Skandinavistik, Goethe-Universität Frankfurt am Main
seit 2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Neuere Skandinavistik, Goethe-Universität Frankfurt am Main
2004 Magisterabschluss am Kunstgeschichtlichen Institut, Goethe-Universität Frankfurt am Main ("Der Blick als Medium der Reflexion im malerischen Werk Ola Billgrens")
1997 - 2004 Studium der Kunstgeschichte und Skandinavistik in Frankfurt am Main und Stockholm



Aktuelles Projekt

Bild-Poetiken der skandinavischen Neo-Avantgarde (Habilitationsprojekt)

In den 1960er Jahren entstehen in Skandinavien vermehrt literarische Werke, die Text und Bild auf vielfältige Weise miteinander kombinieren: Fotografie und Lyrik in Per Højholts Provinser (1964), typografische Gedichte und Collagen aus Bild- und Textfragmenten in Åke Hodells General Bussig (1964) oder die visuelle, von Hand gezeichnete Poesie der norwegischen Dichterin Jorunn Aanderaa (Hansen på jorden, 1966), um nur einige Beispiele zu nennen. Im Unterschied zu traditioneller Buchillustration stammen Text und Bild hier von einem Künstler oder entstehen in enger Zusammenarbeit zwischen Autor und bildendem Künstler. Die Werke stehen im Kontext einer intermedialen Erweiterung des Literaturbegriffs, wie sie für die neo-avantgardistischen Strömungen dieser Zeit grundlegend war. Den Bildern wird häufig eine poetologische Funktion zugesprochen; dies geht einher mit einem gesteigerten Bewusstsein für die Materialität des Buches und des literarischen Textes.

Das Projekt möchte die Bild-Poetiken in der skandinavischen Literatur der 1950er bis 1970er Jahre in den Blick nehmen und zwar sowohl die poetologische Dimension der literarischen Text-Bild-Kombinationen als auch poetologische Texte und Debattenbeiträge über Text und Bild. Neben den als Bücher oder in buchähnlicher Form publizierten Werken – man konnte z. B. auch visuelle Poesie in einer Tüte zum Mitnehmen erwerben (Bernt Pettersons I påsen, 1965) – sind Literatur- und Kulturzeitschriften eine wichtige Quelle. Die Werke werden nicht selten zuerst in Zeitschriften publiziert, die zugleich, neben den Tageszeitungen, ein wichtiges Forum für ästhetische Debatten sind. Die Zeitschriften untermauern zudem die skandinavistische Forschungsperspektive: In ihnen finden interskandinavische und internationale Verbindungen ihren Niederschlag. Zudem eröffnen sie den Blick für weitere literarische und kulturelle Kontexte, in denen die Werke und Debatten stehen.


Forschungsinteressen

  • Skandinavische Lyrik
  • Intermedialität
  • Buchkunst und Buchgestaltung
  • Rezeption nordischer Mythen in der bildenden Kunst