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Ankündigungen

Mai 2 2022
13:00

IZO Fellowship

Das IZO begrüßt Yang Lian als neuen Fellow.

Im Mai 2022 arbeitet mit YANG Lian 杨炼 einer der bedeutendsten im Exil lebenden chinesischen Dichter als Fellow am IZO. Geboren 1955, begann Yang seine Schriftstellerkarriere während seiner Landverschickung in den 1970er-Jahren. In den 1980ern wurde er innerhalb und außerhalb Chinas bekannt als Vertreter der inzwischen kanonisierten "Misty Poetry" Schule. 1988 wurde er nach Australien und Neuseeland eingeladen und ging im folgenden Jahr ins Exil und auf eine globale Wanderschaft. Über die Jahre machte sich der nun in Berlin lebende Yang einen Namen in der Weltliteratur und im Kulturbetrieb für sein literarisches Schaffen ebenso wie seine unüberhörbare, individuelle Stimme. Seine Gedichte wurde in über 20 Sprachen übersetzt und gewannen Dutzende internationaler Preise. 


Image Credits: Wissenschaftskolleg zu Berlin

IZO Events

Diese Online-Vortragsreihe gibt einen Einblick in die Vielfalt kürzlich publizierte Monographien aus den internationalen Koreastudien und ermöglicht den direkten Austausch mit sonst oft als 'unnahbar' geglaubten Autor*innen. Diese stellen ihre Forschungen persönlich vor und stehen nach einem 45-minütigen Vortrag für Fragen, Kommentare und Diskussion zur Verfügung. 


02. 05. 2022 – 16:00 Uhr
„Language and truth in North Korea“
von Sonia Ryang

16. 05. 2022 – 16:00 Uhr
„Invincible and Righteous Outlaw: The Korean Hero Hong Gildong in Literature, History and Culture“
von Minsoo Kang

30. 05. 2022 – 16:00 Uhr
„Korean Digital Diaspora“
von Hojeong Lee

13. 06. 2022 – 14:00 Uhr
„Korean Food, Television and the Korean Nation“
von Jaehyeon Jeong


Zoom-registrierung bitte unter folgendem Link.

Ankündigungen

Mär 7 2022
11:00

IZO-Verbundprojekt QuaMaFA

​QuaMaFA-Sommerschule offen für Bewerbungen

Das IZO-Verbundprojekt QuaMaFA („Qualifikation“ im Migrationsprozess ausländischer Fachkräfte in Asien) veranstaltet vom 18.–19. Juli 2022 eine Summer School zum Thema „Innovative Research Designs and Methods in Asian Migration Research“ an der Goethe-Universität Frankfurt. Bewerben können sich Doktorand*innen und Masterstudierende, die eine Promotion anstreben, die sich mit methodischen Fragen in Bezug auf Migration, Mobilität und ethnische Diversität in Asien auseinandersetzen. Die Summer School verknüpft diese Themen und wir wollen uns mit neuen Möglichkeiten und Hindernissen in einer rapide verändernden, digitalisierten und pandemischen Welt auseinandersetzen.

Die Frist für Einreichungen einer Kurzbeschreibung (250–300 Wörter) und eines Kurzlebenslaufs (100–150 Wörter) in englischer Sprache ist der 15.04.2022 (per Email an quamafa@gmail.com).

Bei erfolgreicher Bewerbung ist die Frist für ein ausführlicheres Paper (1500–3000 Wörter) zu Problemstellungen bei Methode oder Feldforschung der 15.06.2022. Die Summer School ist als Präsenzveranstaltung geplant, je nach pandemischer Lage kann es jedoch notwendig werden, sie online abzuhalten. Die Kosten für Anreise und Übernachtungen übernimmt vollständig das Projekt QuaMaFA.

Weitere Informationen: https://quamafa.de/upcoming-event/

Ankündigungen

Yonson Ahn erhielt den 2020 ALSA Distinguished Article Award für ihren Artikel "Traumatic bonding between Korean 'comfort women' and Japanese soldiers during World War II". („Traumatische Beziehungen zwischen koreanischen 'Trostfrauen' und japanischen Soldaten während des Zweiten Weltkriegs“) European Journal of Women's Studies, Band 26, Ausgabe 4: November, 2019.

Der Artikel analysiert die komplexen und umstrittenen Themen der gegenseitigen Zuneigung und Co-Abhängigkeit in den Beziehungen koreanischer "Trostfrauen" und japanischer Soldaten während des Zweiten Weltkriegs. Ahn stützt sich auf eine Kombination aus Interviews und veröffentlichten Quellen und untersucht die gegenseitige Wahrnehmung der beiden Gruppen im Rahmen der "traumatischen Bindung". Trotz traumatischer Gewalt und großer Ungleichheiten finden sich in diesem Artikel nuancierte Beiträge der beteiligten Parteien. Für die Soldaten boten die Beziehungen eine Form der emotionalen Entlastung von der Gewalt des Krieges und der Unterdrückung, der sie selbst durch die Ranghöheren in der Militärhierarchie ausgesetzt waren, während die Frauen oft Freundlichkeit und Schutz von den Militärs suchten, mit denen sie Beziehungen eingegangen waren. Diese Beziehungen waren jedoch äußerst komplex und wurden, neben der Sehnsucht nach menschlicher Verbundenheit, von der übergreifenden Machtdynamik der Geschlechter und der rassifizierten kolonialen Hierarchie stark beeinflusst.

Quelle: Yonson Ahn, "Traumatic bonding between Korean 'comfort women' and Japanese soldiers during World War II". European Journal of Women's Studies, Volume 26 issue 4: November, 2019, pp.360-374. https://doi.org/10.1177/1350506818796039

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Feb 21 2022
10:00

IZO Fellowship

IZO-Fellowship von Prof. Stefan Gruber

Im Februar und März 2022 arbeitet Prof. Stefan Gruber als erster Fellow im neu aufgelegten IZO-Fellowship-Programm am Zentrum mit. In seiner Arbeit im Rahmen der IZO-Forschungsinitiative zu Kanonisierung und Innovation in Ostasien erforscht er die Verwendung von Kanones zur Abgrenzung und Kontrolle von Diskursen und Narrativen und zur Herstellung der Autorität von Regierungen und anderen herrschenden Gruppen im Kulturerberecht in Ostasien. Da „Kulturerbe“ in vielen Fällen ein stark umkämpftes politisches Konzept ist, stellt die Etablierung von Kanones ein äußerst wirkmächtiges Instrument dar. Dies gilt insbesondere in kulturell und politisch diversen Ländern und Regionen, da dominante Gruppen durch die Definition eines einzig legitimen Kulturerbes Stimmen aus anderen Gemeinschaften ausschließen sowie ein dominantes Narrativ etablieren können. Durch selektive Perspektiven auf die Vergangenheit kann so die kulturelle und politische Landschaft der Zukunft beeinflusst werden. Kanones können wiederum in Gesetze und Politik gegossen und damit ihre Prävalenz gesichert werden. Herr Gruber untersucht mehrere Beispiele solcher Phänomene aus ostasiatischen Rechtssystemen.


Dr. Stefan Gruber ist als Juraprofessor mit dem Hakubi Center for Advanced Research der Kyoto University und dem Institute for Advanced Social Sciences der Waseda University in Tokyo assoziiert. Zuvor war er Mitglied der Rechtsfakultät der University of Sydney und unterrichtet und forscht weiter an verschiedenen Universitäten in China und im Asien-Pazifik-Raum. Er ist darüber hinaus als Jurist und Berater für Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen aktiv und ist Mitglied der World Commission on Environmental Law. Er studierte an den Universitäten Sydney, Frankfurt, Mainz, und an der Harvard Law School Jura, Philosophie und Politikwissenschaft. Seine Forschung konzentriert sich neben dem Kulturerbeschutz auf nachhaltige Entwicklung und Umweltrecht, internationales öffentliches Recht, den illegalen Handel mit Kulturgütern sowie Recht, Gesellschaft und Menschenrechte in Asien. Vor seinem IZO-Fellowship war Prof. Gruber bereits 2019 als Goethe Law Visiting Professor sowie 2016 im Rahmen des IZO-Projekts “Protecting the Weak" mit der Goethe-Universität assoziiert.

Ankündigungen

Detaillierte Einblicke in das IZO-Verbundprojekt Cultural Entrepreneurship and Digital Transformation in Africa and Asia gibt es ab sofort auf der neuen projekteigenen Webseite www.ceditraa.net. Neben ausführlichen Berichten zu den bisherigen Großveranstaltungen - der Eröffnungstagung im Juli und dem Methodenworkshop im Oktober 2021 - werden hier insbesondere die vier Forschungsbereiche sowie die Einzelprojekte an den Standorten Frankfurt, Mainz und Lagos vorgestellt (Research). Außerdem werden unter Methods die ganz unterschiedlichen methodischen Zugänge präsentiert, mit denen die beteiligten Forscher*innen sich dem Thema Cultural Entrepreneurship insbesondere in Korea und Nigeria nähern.

Im Zuge der nun beginnenden (Feld-)forschung werden in den kommenden Monaten auch laufend Updates über einzelne Forschungsaktivitäten im Bereich News hinzukommen. Ganz aktuell berichtet die Projektmitarbeiterin Artemis Saleh von ihrer ersten CEDITRAA-Forschungsreise nach Lagos und dem Treffen mit den dortigen Projektpartnern der Pan-Atlantic University.

Aktuelle Forschung

IZO-Koordinator Bertram Lang hat in einem aktuellen Sammelband zu Krisen in autoritären Regimen von Jörg Baberowski und Martin Wagner einen Beitrag veröffentlicht, der im Anschluss an einen Workshop von Historiker*innen und Politikwissenschaftler*innen an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Princeton University im Januar 2021 entstanden ist. Auf Basis einer quantitativen Textanalyse von 6957 Artikeln chinesischer Zeitungen analysiert er darin die Entwicklung chinesischer Antikorruptionspolitik und -diskurse seit der späten Hu-Wen-Ära bis in die Gegenwart. Mithilfe von Topic Modeling und Sentiment Analysis kann unter anderem gezeigt werden, wie die Korruption kurz vor und nach der Machtübernahme Xi Jinpings als existentielle Krise konstruiert wurde und wie systematisch unterschiedlich inländische und ausländische Fälle von Korruption in den Medien behandelt werden. Gleichzeitig zeigen sich auch die gravierende Probleme des Anti-Korruptions-Framings in Xis zweiter Amtszeit, in der eine heikle Balance zwischen Erfolgsmeldungen und Durchhalteparolen im Kampf gegen Korruption gesucht wird. Anfänglich stark vertretene Stimmen für die Institutionalisierung des Anti-Korruptions-Kampfes finden dabei in den vergangenen Jahren immer weniger Gehör.


Lang, Bertram (2022): China's 'Anti-Corruption' Campaign Under Xi Jinping: Framing Catastrophe and Catharsis in a Never-Ending Crisis, in: Jörg Baberowski & Martin Wagner (Hg.): Crises in authoritarian regimes, Campus: Frankfurt/ New York, S. 79-113.


IZO Events

Koreanische Migration nach Europa ist ein relativ junges Phänomen. Die Forschung zu koreanischen Im/migrant*innen in Europa ist bisher in der koreanischen Diaspora- Literatur und dem Bereich Migrationsstudien unterrepräsentiert. Dieser Workshop soll diese Lücke schließen und einen wesentlichen Beitrag zum Bereich koreanischer Migration und Diaspora leisten, indem er sich interdisziplinär auf die gelebten Erfahrungen von Migrant*innen, ethnische Esskultur und die Prüfung von Auswirkungen der Migration auf die Aufnahmegesellschaft konzentriert. Die folgenden empirischen Forschungen zu koreanischer Migration in Großbritannien, in Deutschland und Schweden werden bei dem Workshop präsentiert:

  • “Overseas Korean adoption and the birth of Swedish color-blindness”  (Tobias Hübinette)
  • “Migrant maternal practices of Korean healthcare workers in Germany”  (Yonson Ahn)
  • “Invisible boundaries: the experiences and relationships of North Korean migrants with South Korean migrants in the UK”  (Jihye Kim)
  • “Embracing the Funk: the rise of ethnic food – kimchi - in London”  (Helen Kim)

Aktuelle Forschung

In seinem Aufsatz “The Cost of Security. Financing Yellow River Hydraulics during the late Imperial Period" geht Iwo Amelung der Frage nach, welchen Einfluss konfuzianisch geprägte paternalistische Auffassungen des Qing-Hofes auf die Finanzierung von Wasserbauprojekten am Gelben Fluss und am Großen Kanal hatten. Auf Grundlage einer detaillierten Analyse der vorhandenen Dokumente zeigt er, dass die Aufwendungen für den Wasserbau bis in die 1840er Jahre hinein ständig zunahmen und schließlich mehr als 20% der Gesamtausgaben der Zentralregierung ausmachten. Während der Großteil der bisherigen Forschung davon ausgeht, dass die hohen Kosten für den Wasserbau auf der einen Seite durch ökologische Faktoren, auf der anderen Seite durch die Ineffizienz und Korruption der Administration bedingt sind, zeigt Amelung, dass die Haltung der Qing-Kaiser – vor allem des Kangxi- und des Qianlong-Kaisers –, die darauf abzielte, die bäuerliche Bevölkerung so weit als möglichst zu entlasten und dem Bild des „provisioning state“ (von Glahn) zu entsprechen, ein wesentlicher Faktor für die fiskalische Katastrophe war. Die Verlagerung der Verantwortung für die Kontrolle von Fluss und Kanal auf die regionale Administration nach der Flussbettverlagerung von 1855 kann damit auch als Versuch gesehen werden, den Qing-Staat von ideologisch begründeten finanziellen Lasten zu befreien. Während das nur im begrenzten Maße gelang – und  im Grunde genommen auch nicht mehr so dringlich war, da es dem Qing-Staat während der letzten Jahre des Kaiserreiches gelang seine fiskalische Basis durch die Einführung von Lijin und das sehr effiziente Seezollamt zu verbreitern – implizierte die Zurückhaltung der Zentralregierung auch eine Verminderung der moralischen Selbstverpflichtung des Staates, der zur Delegitimierung der kaiserlichen Regierung während der letzten Phase des Kaiserreiches beitrug.

Iwo Amelung, “The Cost of Security. Financing Yellow River Hydraulics during the late Imperial Period", in: Iwo Amelung, Bertram Schefold (eds.), European and Chinese Histories of Economic Thought Theories and Images of Good Governance, London: Routledge 2022, pp. 33-46, DOI https://doi.org/10.4324/9780367434496

Beteiligte IZO-Wissenschaftler*innen:

Prof. Dr. Iwo Amelung


Geschäftsführender Direktor
Sinologie: Geschichte und Kultur Chinas

Ankündigungen

Das Verbundprojekt Cultural Entrepreneurship and Digital Transformation in Africa and Asia (CEDITRAA) der Goethe-Universität Frankfurt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird seit 1. April 2021 vom BMBF gefördert. Trotz der pandemischen Beschränkungen blicken die Forschenden auf ein ereignisreiches erstes Förderjahr zurück.

Die Auftakttagung im Juli wurde schwerpunktmäßig von Mainzer Seite durch die Prof. Matthias Krings (Ethnologie) und Tom Simmert organisiert. Dabei wurde das Thema Cultural Entrepreneurship von unterschiedlichsten Seiten beleuchtet, unter anderm in einem Vortrag des renommierten Institutionalisten Michael Lounsbury von der University of Alberta.

Der von Prof. Cornelia Storz zusammen mit Egbert Amoncio und dem Wissenschaftlichen Koordinator Bertram Lang organisierte digitale Methodenworkshop am 4. und 5. Oktober versammelte an zwei Tagen Expert*innen aus Europa, Asien und den USA zur Vorstellung und Diskussion innovativer Methoden zur Nutzung digitaler Quellen. Dabei lag der Schwerpunkt am ersten Tag auf maschinellem Lernen und computergestützter Bild- und Videoanalyse, am zweiten Tag auf digitaler und hybrider Ethnographie.

Neben diesen großen Veranstaltungen traf sich das Team aus Frankfurter und Mainzer Wissenschaftler*innen inklusive nigerianischer Kollegen von der Pan-Atlantic University in Lagos regelmäßig zu den virtuellen CEDITRAA Friday Meetings, in denen neben dem kollegialen Austausch je ein Teilprojekt vorgestellt und dadurch die vielfältigen methodischen Zugänge zu den ostasiatischen und afrikanischen Kulturindustrien beleuchtet wurden.