Personen am Institut für Philosophie

Eine alphabetische Liste aller Personen findet sich in der linken Spalte;

eine Gruppierung nach Statusgruppen in folgender Übersicht:

→   Universitätsprofessorinnen und -professoren

→   Kooptierte Professorinnen, Professoren und Zweitmitgliedschaften

→   Apl. Professoren

→   Akademische Räte auf Zeit

→   Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

→   Pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
→   Privatdozentinnen und -dozenten
→   Nicht-Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen
→   Lehrbeauftragte
→   Emeritierte Professoren
→   Pensionierte Professorinnen und Professoren
→   Gastforscherinnen und Gastforscher


Universitätsprofessorinnen und -professoren

Kooptierte Professorinnen und Professoren / Zweitmitgliedschaften

Apl. Professoren

Akademische Räte

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Privatdozenten

Nicht-Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen

Lehrbeauftragte

Emeritierte Professoren

Pensionierte Professorinnen und Professoren


Gastforscherinnen und Gastforscher

 

Dr. Alexey Salikov

Dr. Alexey Zhavoronkov

DFG Projekt
(Professur Willaschek)
DFG Projekt
(Professur Willaschek)
   

Vangelis Giannakakis

(Professur Menke)

   
Dr. Giulio Di Basilio

Humboldt Research Fellow
(Professur Buddensiek)

   

 

Archiv

Dr. Íngrid Vendrell Ferran   Heisenberg Fellowship 2019-2024
Gabriele Gava (Professur Willaschek)    2014-2019
Matthé Scholten (Professur Willaschek)    2012 – 2013

PD Dr. Tatjana
Schönwälder-Kuntze
Heisenberg Fellowship

(Professur Honneth)

DFG

02/2011 - 06/2014

Dr. Mario Wenning
Humboldt-Stipendium

(Professur Seel)

Humboldt-Stiftung

01/2011 - 12/2012
12/2012 - 12/2013

Diarmuid Costello
Humboldt-Stipendium

(Professur Seel)

Humboldt-Stiftung

08/2012 - 12/2012
12/2012 - 07/2013

Stefano Bacin 

(Professur Willaschek)    

María del Rosario Acosta
Humboldt-Stipendium

(Professur Menke)

Humboldt-Stiftung

01/2012 - 12/2013

Alice Crary
Humboldt-Stipendium

(Professur Menke)

Humboldt-Stiftung

08/2009 - 09/2010

Roberto Farneti
Humboldt-Stipendium

(Professur Menke)

Humboldt-Stiftung

09/2009 - 03/2010
04/2010 - 03/2011

Matthias Fritsch
Humboldt-Stipendium

(Professur Menke)

Humboldt-Stiftung

06/2010 - 05/2011

Dr. Thomas Khurana
Humboldt-Stipendium

(Professur Menke)

Humboldt-Stiftung

09/2010 - 08/2011

Prof. Johann P. Arnason
Humboldt Forschungspreis

(Professur Honneth)

Humboldt-Stiftung

01/2010 - 3/2010
04/2011 - 6/2011

Prof. Krister Segerberg
Humboldt Forschungspreis

(Professur Fuhrmann)

Humboldt-Stiftung

05/2010 - 12/2010

Andrew Bowie
Humboldt-Stipendium

(Professur Menke)

Humboldt-Stiftung

01 - 03/2008

Santiago Zabala
Humboldt-Stipendium

(Professur Menke)

Humboldt-Stiftung

02 - 06/2008

Dr. Jakub Kloc-Konkolowicz
Humboldt-Stipendium

 

Humboldt-Stiftung

10/2006 - 04/2008

Gastprofessur Wintersemester 07/08

  • PD Dr. Hilge Landweer

Sommersemester 2006:

  • Prof. Dr. Luis Eduardo Hoyos (Kolumbien)
  • Prof. Dr. Frederik Neuhouser
    (Columbia University, Barnard College)
  • Prof. Dr. Joe Salerno (Saint Louis University)

Nachruf Prof. Friedrich Kambartel

17.2.1935 - 25.4.2022

 

Am 25. April 2022 verstarb im Alter von 87 Jahren Friedrich Kambartel in Konstanz. Von 1993 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 war er Professor für Philosophie am Institut für Philosophie der Goethe-Universität. Zuvor lehrte Kambartel von 1966 bis 1993 an der Universität Konstanz, an deren Gründung als einer Reformuniversität er mitwirkte. In Konstanz hatte er als Gründungsdekan wesentlichen Anteil am Aufbau des Fach Philosophie. An die Goethe-Universität war Friedrich Kambartel als Nachfolger von Karl-Otto Apel berufen worden. Auch hier entfaltete er wichtige Aktivitäten im Interesse einer Reform des Studiums und der Struktur und Verankerung des Fachs Philosophie im Gespräch mit anderen Wissenschaften. Ein Resultat seiner hochschulpolitischen Aktivitäten in Frankfurt war die spätere Vereinigung der zuvor in getrennten Fachbereichen organisierten Fächer Philosophie, Geschichtswissenschaft und Ethnologie zum heutigen Fachbereich 8: "Philosophie und Geschichtswissenschaften", aus dem wichtige große Forschungsinitiativen wie der Sonderforschungsbereich 453 "Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel" und der Exzellenzcluster 243 "Die Herausbildung normativer Ordnungen" hervorgegangen sind.

Die Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeiten von Friedrich Kambartel lagen auf dem Gebiet der Wissenschaftstheorie und zielten auf eine zeitgenössische Theorie der Vernunft. In seinem Denken vermittelte Kambartel, der an der Universität seiner Heimatstadt Münster/W. neben Philosophie auch das Fach Mathematik sowie die Naturwissenschaften Chemie und Physik studiert hatte, den Beitrag der konstruktivistischen Wissenschaftstheorie der "Erlanger Schule" von Wilhelm Kamlah und Paul Lorenzen mit dem Gedanken einer Grundlegung der Wissenschaften in der Rationalität der Alltagspraxis. Kambartel gehörte zu jener zweiten Generation der "Erlanger Schule", die die Fragen der Wissenschaftstheorie mit Analysen der Wissenschaftsgeschichte, der Forschungspraxis in den zeitgenössischen Wíssenschaften selbst und Fragen der Analyse der Rationalität des menschlichen Handelns in unterschiedlichen Feldern unserer Praxis, auch der Praxis des politischen Handelns verbanden. In seinem Denken nahm Kambartel auf eine eigenständige Weise auch die Ansätze der Philosophie von Charles S. Peirce und Ludwig Wittgenstein, der Sprachphilosophie von John Austin und John Searle und der vom Frankfurter "Institut für Philosophie" maßgeblich ausgehenden Diskurstheorie von Karl-Otto Apel und Jürgen Habermas in seinen Beitrag zu einer systematischen Begründung von Philosophie heute auf.

Kambartels philosophische Überlegungen zielen auf eine umfassende Theorie der Vernunft, die er in der Lebenspraxis von uns Menschen verankert sieht und die er unter dem Begriff der "Kultur" zusammenfasst. Seine Vorschläge zur "Konstruktion der Wissenschaften" auf der Grundlage einer Philosophie, die er unter einem Primat der "praktischen Vernunft" entfaltete, führten Kambartel sowohl zu einer Kritik an einem im heutigen Wissenschaftssystem weit verbreiteten szientistischen Ideal von Wissenschaft als auch zu einer Kritik an einer abstrakten Rede der Philosophie von einer "Vernunft" unter Abstraktion von der Lebenspraxis.

Der Impuls der Philosophie von Friedrich Kambartel für die Debatten der Wissenschaftstheorie und für eine zeitgenössische Theorie der Vernunft  ist in der Forschung und Lehre am "Institut für Philosophie" der Goethe-Universität bis heute lebendig. So dankt das "Institut für Philosophie" seinem früheren Mitglied Friedrich Kambartel. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren, und zwar auch dadurch, dass wir die Einsichten seiner Philosophie auch in Zukunft präsent halten werden.

Für das Institut für Philosophie der Goethe-Universität:

Matthias Lutz-Bachmann,
Frankfurt am Main, den 8.Mai 2022